Braunschweig. Trauriges Emsland-Triple: In der A-Junioren-Bundesliga gab es schon zwei Pleiten in Meppen, jetzt noch eine weitere im Pokal.

Für die U19 des SV Meppen dürften Spiele gegen Eintracht Braunschweig aktuell ähnlich einladend sein wie eine Mallorca-Reise für Kreisligamannschaften. Schon zweimal hatten die Emsländer das Junioren-Bundesliga-Team der Eintracht in der Liga bezwungen, am Samstag flogen die Braunschweiger in der Löwenstadt dann noch mit 1:2 aus dem Niedersachsen-Pokal.

Dementsprechend mau ist die Gefühlslage bei Eintrachts-Trainer Jonas Stephan. Dabei ging es gut los. Nilavan Prabakaran, im Team auf der linken Seite gesetzt und derzeit einer der formstärksten Löwen, traf sehenswert zur frühen 1:0-Führung (5.). Dass das jedoch kein Zustand ist, auf dem sich der BTSV ausruhen darf, sollte nach der jüngsten 1:4-Abreibung nach Führung im Liga-Spiel in Meppen klar sein.

Dennoch wiederholten sich die Geschehnisse, erneut glich Meppen erst mittels direktem Freistoß aus (28.), bevor der SVM das Spiel kurze Zeit später per Distanzschuss ganz drehte (32.): „Im zweiten Durchgang kommen sie zweimal in unseren Sechzehner, im ersten Durchgang erzielen sie zwei Tore aus 25 und 30 Metern. Unsere Torschüsse stehen da in keinem Verhältnis“, sagte Stephan. Diesmal waren die Junglöwen also nicht schlechter als der Gegner, aber mal wieder nicht in der Lage, die sportliche Überlegenheit auf das Ergebnis zu übertragen. Immer wieder wird die U19 dieser Tage von Entwicklungen eingeholt, die sich schon seit Längerem abzeichnen.

Zwar hatte Stephans Elf in der zweiten Hälfte weiter einiger Abschlüsse, traf aber oft falsche Entscheidungen, sodass sich Meppen irgendwie zum Schlusspfiff rettete. Diesmal, so Gästetrainer Carsten Stammermann zu Jonas Stephan, war der Sieg wirklich sehr glücklich. „Ich hasse es, wenn wir uns dafür feiern, dass wir spielerisch besser sind als der Gegner. Wenn du in drei Spielen in einer Saison gegen sie verlierst, macht der Gegner Sachen, mit denen du nicht gut klarkommst“, hadert Stephan. Die vielen langen Bälle des Kellerkindes in der Liga, bekommt sein Team nicht gut verteidigt oder foult so, dass gefährliche Standards entstehen.

Stephan steht zu seinem Plan, mit gutem und komplexen Fußball den Gegner zu bespielen. Dass es gegen Meppen zum wiederholten Male nicht funktioniert, nimmt er auch mit auf seine Kappe. „Jeder, der in der Zeitung liest, wie das Spiel ausgeht, sieht drei Niederlagen gegen Meppen und nicht, dass wir im Ballbesitz gute Ideen hatten. Wie sie zustande kommen, interessiert morgen sowieso keinen mehr“, hadert der Coach mit den Niederlagen. Lange Bälle, die sind immer auch Zufall und Chaos. Und trotzdem müssen Spieler, die mit Fußball ihr Geld verdienen möchten, sie verteidigen können. Darauf liegt im Training bis Ostern ein Fokus. Davon abgesehen bleiben Spiele gegen Meppen nicht die Spezialität der Blau-Gelben.

Eintracht: Strauch - Ziegele, Soetebeer (46. Root), Klipphahn (55. Lazic), Schlothauer - Prabakaran (65. Hoßbach), El-Haj, Hüneburg, Meinhardt (46. Backfisch) - Marheineke, Szczerba (46. Yotasong).

Tore: 0:1 Prabakaran (5.), 1:1 Zumdieck (28.), 2:1 Cramer (32.).