Braunschweig. Bei der 0:1-Niederlage Braunschweigs jubelten zahlreiche Menschen auf der Haupttribüne über Schumachers Tor. Die Eintracht ordnet ein.
Als Kevin Schumacher am Freitagabend in Minute 72 zur Führung für Hansa Rostock einköpfte, brachen sich auf der Haupttribüne des Eintracht-Stadions die Emotionen bei den Fans bahn. Die Anhänger des Braunschweiger Fußball-Zweitligisten fluchten, schimpften oder resignierten, doch unmittelbar neben ihnen jubelten Rostocker und zwar nicht im nahegelegenen Gästeblock, sondern in Block 1 im Heimbereich.
Eintracht Braunschweig erlebte erst gegen Hertha besorgniserregenden Vorfall
Beim 1:1 gegen Hertha BSC hatten Auswärtsfans außerhalb jenes Gästeblocks die Anfänge des Konflikts zwischen einzelnen Fans in der Nordkurve heraufbeschworen. Die Polizei musste eingreifen. Später kam es hinter der Südkurve darüber hinaus zu Auseinandersetzungen zwischen Eintracht-Fans und der Polizei. Zahlreiche Menschen auf beiden Seiten wurden nach aktuellen Erkenntnissen verletzt. Die Ermittlungen dauern an. Beim Spiel gegen den FCH stellte die organisierte Fanszene mit zahlreichen Spruchbändern die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes und das Vorgehen der Beamten infrage.
Diesmal passierte nach Informationen unserer Zeitung nichts, dennoch stellt sich die Frage, warum wenige Wochen nach dem aufmerksamkeitserregenden Vorfall erneut auswärtige Fans im Heimbereich auftauchten und dabei auch noch so sichtbar sind. Die Eintracht schreibt dazu auf Anfrage: „Das Tragen von gastkenntlicher Fankleidung ist auf der Haupttribüne grundsätzlich erlaubt, so war es auch beim Heimspiel gegen Hansa Rostock. In Block 1 haben wir, auch durch die Nähe zum Gästeblock, weniger Dauerkarteninhaber als in anderen Bereichen des Stadions, sodass größere Kontingente im Vorverkauf erhältlich sind.“
Eintracht Braunschweig hatte auf freien Verkauf gegen Hansa Rostock verzichtet
Allerdings hatte der Klub im Vorfeld auf einen freien Verkauf verzichtet. Möglich ist, dass sich die Rostock-Fans die Tickets über Umwege beschafft haben. Geben andere Fans ihre Karten weiter, sind dem Klub die Hände gebunden. Die Eintracht arbeitet in ihrem Online-Shop mit einem Bestandskundenmodell, auch dieses könnten die Hansa-Anhänger mit etwas Vorlaufzeit umgangen haben.