Hannover. Eintrachts Innenverteidiger bittet die Fans nach der klaren Derby-Niederlage bei Hannover 96 um Entschuldigung. Das Team brauche sie.

Etwa 120 Meter Luftlinie lag zwischen den beiden Fankurven. Unterschiedlicher hätten die Stimmungen nach dem Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig aber nicht sein können. Zwei Extreme in einem Stadion. Gerade hatten die Blau-Gelben das für die Anhänger wichtigste Duell mit 0:2 verloren – und das hochverdient.

Während die Heimmannschaft mit den eigenen Fans aus dem Feiern kaum noch herauskam, herrschte auf der anderen Seite Wut und Enttäuschung. Die Eintracht-Profis stellten sich vor die Kurve im Süden des Niedersachsenstadions. Die Zuschauer, eingepfercht im Oberrang, aber schienen nicht einmal so richtig Lust zu haben, der Mannschaft ihren Groll um die Ohren zu hauen.

Ermin Bicakcic bittet die Fans um Entschuldigung

Es war ein Sinnbild der gesamten bisherigen Saison. In einer Partie, die mehrfach wegen Pyro-Einsatz unterbrochen wurde, waren die Braunschweiger klar unterlegen. „Wir und ich persönlich können uns bei den Fans für die Niederlage heute nur entschuldigen“, sagte Ermin Bicakcic. „Jeder Einzelne muss sich da hinterfragen. Wir haben auch erfahrene Spieler, die vorangehen müssen – allen voran ich“, ergänzte der Innenverteidiger und betonte, wie sehr das Team den Support der Fans brauche.

Wenig später trat Marc Pfitzner zu seiner vorerst letzten Pressekonferenz als Eintracht-Trainer an. Langfristig plant der Klub mit dem 39-Jährigen. Nun aber wird zunächst ein neuer Coach präsentiert werden. Anfang der Woche soll es so weit sein. Seinen Start als Profi-Trainer hatte sich Pfitzner natürlich anders vorgestellt. Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Allerdings waren die Gegner auch undankbar.

Marc Pfitzner hat weiterhin die Überzeugung

In Hannover hat sein Team keinen einzigen gefährlichen Torschuss abgegeben. Die Hoffnung aufgeben? Dagegen wehrt sich der Braunschweiger dennoch entschieden. „Ich selbst bin mal dazugekommen, als wir eine ähnliche Situation hatten“, sagt Pfitzner. Er spielt damit auf die Saison 2018/19 an, in der die Blau-Gelben zur Winterpause mit einem Rückstand von acht Punkten aufs rettende Ufer am Tabellenende der 3. Liga klebten. „Wenn ich diese Überzeugung nicht hätte, dann könnten wir jetzt aufhören, einpacken und für die 3. Liga planen. Und das werden wir nicht tun“, betont Pfitzner.