Braunschweig. Eintracht Braunschweig verliert verdient mit 1:2 gegen Magdeburg, will sich durch die Niederlage aber nicht vom Weg abbringen lassen.

Ja, gab Ron-Thorben Hoffmann zähneknirschend zu: „Das tut schon weh, wie die feiern.“ Eintrachts Torhüter sprach da über die Spieler des 1. FC Magdeburg, die nach ihrem 2:1-Erfolg in Braunschweig so ausgelassen im Stadion an der Hamburger Straße mit ihren Fans feierten, als hätten sie am Samstagabend den Zweitliga-Klassenerhalt geschafft.

35 Punkte haben die Magdeburger nun auf dem Konto. Die hätten Hoffmann und die Braunschweiger mit einem Sieg ebenfalls erreichen können, aber die 1:2-Niederlage war verdient. Und daher regierte in Blau-Gelb der Konjunktiv. „Wir hätten“, sagte Trainer Michael Schiele, „einen richtig großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können.“

Mehr zu Eintracht Braunschweig

Daraus wurde aber aus mehreren Gründen nichts. Der Mitaufsteiger aus Sachsen-Anhalt zeigte einen starken Auftritt: sehr ballsicher, sehr variabel in der Offensive, sehr zweikampfstark in der Defensive. 60 Prozent der direkten Duelle gewannen die Magdeburger. „Wir haben lange keinen Zugriff bekommen“, sagte Hoffmann – und traf damit den Nagel auf den Kopf, was die Darbietung gegen den Ball anging.

Die quirligen Offensivspieler der Gäste stellten das Mittelfeldzentrum der Braunschweiger um Robin Krauße und Jannis Nikolaou vor einige Probleme. Da auch Manuel Wintzheimer, diesmal als Zehner eingesetzt, keinen so starken Tag wie noch beim 2:1 auf St. Pauli erwischte, kontrollierten die Magdeburger das Zentrum – und damit das Spiel.

Bei den Braunschweigern schlichen sich mehr individuelle Fehler ein als zuletzt

Dazu schlichen sich individuelle Fehler bei den Braunschweigern ein, die der FCM zu seinen beiden Toren nutzte. Beim ersten Treffer von Moritz Kwarteng (22. Minute) packte das zentrale Eintracht-Mittelfeld nicht zu, am Ende der Fehlerkette orientierte sich zudem Hasan Kurucay falsch, da aber auch Niko Kijewski nicht rechtzeitig an Ort und Stelle war. Beim zweiten spielte Kurucay im Aufbau einen viel zu riskanten Pass, den die Magdeburger abfingen und durch Tatsuya Itos Traumschlenzer mit 2:0 in Führung gingen (63.).

Immerhin: Anthony Ujah brachte die Blau-Gelben in der 69. Minute mit seinem achten Saisontor noch einmal heran, allerdings blieb diesmal das aus, was in den vergangenen beiden Heim-Partien gegen Hannover (1:0) und Kaiserslautern (1:0) noch zum späten Erfolg geführt hatte: eine Schlussoffensive mit hohem Druck.

Immanuel Pherai muss sich an seine Maske im Gesicht erst noch gewöhnen

Zwar kam Schieles Mannschaft auch gegen Magdeburg immer mal wieder nach vorne, aber nie so gefährlich, dass es noch einmal richtig brannte. Daran änderte auch die Einwechselung Immanuel Pherais nichts, der ein wenig übermotiviert wirkte und in zwei Umschaltsituationen falsche Entscheidungen traf. Das lag womöglich auch an der Gesichtsmaske, die der Spielmacher zum Schutz noch wochenlang tragen muss.

So kassierten die Braunschweiger ihre erste Niederlage seit Anfang März in Nürnberg. Waren sie in der Vorwoche nach dem überraschenden 2:1-Erfolg auf St. Pauli noch die Gewinner des Spieltags, sind sie nun auch wegen der Ergebnisse der Konkurrenz einer der Verliererklubs des Wochenendes. „Mit unseren Köpfen“, verspricht Krauße, „macht diese Niederlage nichts Schlimmes. Wir müssen weiter arbeiten und am Freitag wieder ein anderes Gesicht zeigen.“ Da geht es in Paderborn weiter. Und vielleicht kann Hoffmann dort selbst feiern.