Braunschweig. Nach einer schwierigen Premierensaison und langer Verletzungspause ist Eintrachts Felix Burmeister stark zurückgekehrt.

Vor einigen Wochen war an dieses Szenario nicht zu denken. Robin Ziegele und Steffen Nkansah sind fit und einsatzbereit, doch den Platz neben Robin Becker in der Innenverteidigung von Eintracht Braunschweig erhält Felix Burmeister. So war es am Sonntag beim 0:0 des Fußball-Drittligisten in Mannheim. Und nicht nur das: Burmeister machte seine Sache richtig gut, war beim Remis neben Torwart Jasmin Fejzic der beste Spieler im Löwen-Trikot.

Dabei hatte am Ende der vergangenen Saison vieles schon auf einen Abschied des 29-Jährigen hingedeutet. Burmeister hatte zuvor die hohen Erwartungen an ihn als Führungsspieler nicht erfüllen können, vielleicht auch, weil sein Stand bei einigen eingefleischten Eintracht-Fans aufgrund seiner Vergangenheit bei Hannover 96 und Arminia Bielefeld nicht einfach war. Dazu verletzte er sich am letzten Spieltag gegen Cottbus, fiel die komplette Vorbereitung und die ersten Saisonspiele aus. Doch in den vergangenen beiden Spielen schaffte Burmeister eine starke Rückkehr als Startelfspieler und zeigte, warum Eintracht ihn vor eineinhalb Jahren als Stabilisator für die Abwehr geholt hatte.

„Ich bin glücklich und froh, wie es die beiden vergangenen Spiele für mich gelaufen ist.Als Mannschaft können wir ebenfalls mit der Punkteausbeute zufrieden sein, seit der neue Trainer da ist. Auch wenn es nicht immer zu 100 Prozent überzeugend war“, freut sich Burmeister über den persönlichen Aufschwung, der mit einer positiven Teamentwicklung einhergeht. Die bitteren Momente in den vergangenen Monaten hofft er hinter sich gelassen zu haben. „Ich habe nie an meinen Qualitäten gezweifelt, auch wenn es in der vergangenen Saison aus verschiedenen Gründen für mich schwierig war. Ich bin froh, dass ich nun zeige, was ich kann.“

Und da ist aus seiner Sicht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Ich merke, dass ich lange nicht über 90 Minuten gespielt habe. In den Knochen spüre ich die Partien doch ein wenig länger als sonst. Wenn die Spritzigkeit wieder da ist, geht es noch besser“, verspricht der Abwehrspieler. Die fehlenden Prozente hielten ihn aber nicht davon ab, sich bereits in Mannheim mit allem was er hat, in jeden Zweikampf zu werfen. Damit half der Routinier entscheidend mit, dass die Löwen gegen Waldhof ein Unentschieden schafften.

Burmeister sieht das aber als Verdienst der ganzen Mannschaft an, auch wenn die im Spiel nach vorne über weite Strecken enttäuschte. „Es ist auch eine Qualität bei so einer spielstarken Mannschaft wie Mannheim einen Punkt mitzunehmen, und auch bei einer nicht so starken Leistung zu null zu spielen“, findet er. Der Abwehrspieler hat unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen eine Trendwende zum Guten bei der Eintracht festgestellt. „Der Trainer kommuniziert sehr viel und offen mit uns. Er spricht personelle Entscheidungen und negative Dinge deutlich an und hat auch eine klare Idee, wie er Fußball spielen lassen will“, lobt Burmeister den neuen Coach.

Trotzdem ist es für ihn und seine Kollegen eine Herausforderung, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen. „Ich finde, es ist ein großer Unterschied, zu dem, wie wir vorher gespielt haben. Unter Christian Flüthmann haben wir uns oft auf den Gegner eingestellt. Das ist sicherlich nicht falsch, aber wir sind Eintracht Braunschweig, da sollten sich die Gegner in der 3. Liga eher auf uns einstellen“, meint Burmeister selbstbewusst.

Genauso geht er auch das Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den SV Meppen an, obwohl die Gäste sich in Form befinden. „Meppen hat einen guten Lauf, es wird ein ekliges Spiel, aber wir wollen zu Hause drei Punkte. Das ist doch klar“, sagt Burmeister, der auch keine Angst vor Meppens Topstürmer Deniz Undav (10 Treffer) hat. „Natürlich beschäftigen wir uns mit den Stärken unserer Gegenspieler. Aber wir haben es nicht mit Messi oder Ronaldo zu tun, sondern mit Deniz Undav, und der spielt nun auch gegen eine richtig gute Truppe“, sagt er. Und das schönste für ihn ist, dass er von dieser wieder ein wichtiger Teil ist.