Frankfurt. Der deutsche Fußball trauert um einen weiteren Weltmeister von 1974: Bernd Hölzenbein ist nach langer Krankheit verstorben.

Bernd Hölzenbein ist tot. Der Fußball-Weltmeister von 1974 verstarb am Montagabend nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Nach Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Jürgen Grabowski, Horst-Dieter Höttges und Heinz Flohe ist Hölzenbein damit der sechste Spieler, der vor 50 Jahren im eigenen Land den WM-Pokal in den Himmel recken konnte, verstorben.

Hölzenbeins langjähriger Klub Eintracht Frankfurt bestätigte den Tod am Dienstag. Hölzenbein bestritt 40 Länderspiele, für die Eintracht lief der Rekordtorschütze der Hessen 420 Mal in der Bundesliga auf. „Ein Eintrachtler durch und durch. Eine Legende, wie sie im Buche steht. Einer der Größten, die wir hatten. Bernd Hölzenbein, Ehrenspielführer der Eintracht, verstarb am Montag im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Familie“, teilte der Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt am Montag mit.

Hölzenbein holte Elfmeter im WM-Finale 1974 heraus

Hölzenbein trug als Stürmer maßgeblich zum Gewinn des WM-Titels bei, holte im Finale 1974 den Elfmeter heraus, den Paul Breitner zum 1:1 gegen die Niederlande verwandelte. In Deutschland wurde Hölzenbein daraufhin als Schlitzohr gefeiert, in den Niederlanden gilt er als Erfinder der Schwalbe. Sein Sturmpartner Gerd Müller entschied damals dann die Partie zugunsten Deutschlands.

Gewann mit Eintracht Frankfurt den Uefa-Cup: Bernd Hölzenbein.
Gewann mit Eintracht Frankfurt den Uefa-Cup: Bernd Hölzenbein. © dpa | Roland Witschel

Bei Eintracht Frankfurt ist er eine der größten Legenden der Klub-Geschichte. Er gewann mit den Hessen dreimal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981) und holte den Uefa-Cup 1980. Von 1967 bis 1980 absolvierte er 420 Spiele für die Eintracht und schoss dabei 160 Tore. Nach seiner Zeit bei der Eintracht wechselte er in die USA und ließ dort seine Karriere ausklingen.

Später kehrte er als Vize-Präsident und Manager zu Eintracht Frankfurt zurück und lotste unter anderem Spieler wie Andreas Möller und Jay-Jay Okocha zum Klub. Später wurde er sogar noch einmal Chefscout.

Bis zu seinem Tod litt Hölzenbein an Demenz.