Gelsenkirchen. Der Torjäger des VfL Wolfsburg ist im Endspurt der Bundesligasaison in Topform und erklärt seinen Chub-Chub-Jubel.

Wenn ein Stürmer nach einem klaren 4:1-Sieg seines Teams, in dem er selbst sogar zwei Tore erzielt hat, sagt, er habe „gar nicht so gut gespielt“, dann muss er entweder scherzen - oder vom Ehrgeiz zerfressen sein. Wout Weghorst, der genau diese Wörter nach dem Erfolg seines VfL Wolfsburg bei Schalke 04 am Samstagnachmittag sprach, ist klar in die Ehrgeiz-Kategorie einzuordnen. Mit seinen Saisontoren 15 und 16 schoss er die Grün-Weißen in den Europapokal.

Die Bayern kommen zum Schluss

„Das“, sagt der 27 Jahre alte Niederländer, „ist einfach super. Aber wir haben noch nicht genug.“ Denn am letzten Spieltag geht es für den VfL noch um eine ganze Menge. Die Wolfsburger empfangen den FC Bayern, Europa-Konkurrent 1899 Hoffenheim muss bei Borussia Dortmund ran.

Mit einem Sieg gegen den Meister hätten die Wolfsburger Rang 6 und damit die direkte Quali für die Europa League sicher. Ohne Umweg. „Wir wollen direkt rein“, sagt Weghorst. Ein Abrutschen auf Platz 7 würde den unangenehmen Gang über die Qualifikationsphase bedeuten. Und den will kein Wolfsburger beschreiten. Gut, dass der Toptorjäger auf den letzten Metern der Saison noch mal richtig Fahrt aufgenommen hat.

Der Aberglaube beim Torjubel bleibt

In den jüngsten vier Spielen erzielte er fünf Tore. Seine Serie begann mit dem Siegtor in Bremen. Beim Jubeln rieb er seine Finger und zeigte die Geste in die TV-Kamera. Und weil Fußballer oft abergläubig sind, jubelt Weghorst nun so weiter, auch auf Schalke. Nur: Warum eigentlich? „Meine kleine Tochter“, erzählt er lachend, „fragt oft, warum Papa weg muss und ist dann traurig. Ich sage ihr dann, dass ich Geld verdienen muss und mache das Zeichen mit den Fingern: chup, chup.“

Und seitdem läuft‘s wieder beim Niederländer. Nur Robert Lewandowski, Timo Werner und Jadon Sancho haben öfter getroffen als Weghorst. Schon in der Vorsaison war er drittbester Schütze der Liga. Überragend.

Trotz gesundheitlicher Probleme mit Topleistung

Dabei hatte sich der 27-Jährige gar nicht gut vorbereitet gefühlt. Am Donnerstag habe er wegen muskulärer Probleme sein Bein gar nicht anheben können. „Und am Samstagmorgen war ich komplett platt. Das habe ich sonst nicht oft“, sagt Weghorst. Die Lösung: „Ich musste mental fit sein“, sagt er. „Ich musste da sein, und ich war einfach da, als die Bälle kamen. Ein überragendes Gefühl.“

Ansonsten habe er bei desaströsen Schalkern aber gar nicht so gut gespielt, schloss der 27-Jährige ab. Entscheidend beteiligt am wichtigen Sieg der Wolfsburger war er aber ohne Frage mit seinem Doppelpack. Erzielt Weghorst nächste Woche gegen die Bayern einen Treffer, stellt er seine Vorjahresmarke ein. Seine Jubelgeste steht für diesen Fall schon fest: chub chub.