Halmstad. Die Tischtennis-Stars mühen sich zu einem 3:2 gegen Ägypten. Die Frauen siegen 3:0.

Der Angriff auf die Tischtennis-Übermacht China hat mit einem Zittersieg gegen einen krassen Außenseiter begonnen. Beim 3:2 gegen Ägypten zum Auftakt der Weltmeisterschaft im schwedischen Halmstad drohte Timo Boll und Co. sogar eine überraschende Niederlage und damit ein herber Dämpfer der deutschen Titelhoffnungen. Erst Defensivspezialist Ruwen Filus sorgte im letzten Einzel für den Erfolg und ließ Bundestrainer Jörg Roßkopf aufatmen.

„Das war ein hartes Stück Arbeit, aber das ist eigentlich das, was man braucht, um in so ein Turnier reinzukommen“, sagte Roßkopf: „Natürlich haben wir noch Luft nach oben, aber ich war schon sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen.“ Dabei schwächelte selbst Spitzenspieler Boll. Der Düsseldorfer unterlag seinem zukünftigen Teamkollegen Omar Assar in fünf Sätzen. „Wir müssen das Match jetzt analysieren und daraus lernen“, sagte Boll (37).

Die Vorzeichen für eine erfolgreiche WM könnten deutlich besser stehen. Auch der zuletzt angeschlagene Dimitrij Ovtcharov gab nach seinem mühsamen Viersatzsieg über Khalid Omar nicht die erhoffte Entwarnung. „Meine Verletzung ist besser, aber auch nicht ganz auskuriert. Ich schaue einfach mal, wie es im Turnier weiter läuft“, sagte er.

Anders als die Männer waren die deutschen Spielerinnen ohne große Erwartungen nach Schweden gereist. Die gebürtigen Chinesinnen Han Ying und Shan Xiaona sind nicht spielberechtigt, das Team der Olympiazweiten von Rio ist damit geschwächt. Zum Auftakt gab es dennoch einen 3:0-Pflichtsieg über Brasilien. Sabine Winter, Petrissa Solja und Nina Mittelham holten die Punkte. sid