Berlin.

Bundestrainer Marco Sturm hat die Eishockey-Fans nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang erneut vor zu hohen Erwartungen gewarnt. „Wir müssen auf dem Teppich bleiben“, sagte der 39-Jährige im ARD-Morgenmagazin. „Wir stehen auf Platz sieben der Weltrangliste. Andere Nationen sind besser als wir.“ Nächster Höhepunkt für Sturm und sein Team wird die WM sein, die vom 4. bis 20. Mai in Dänemark stattfindet.

Ein wenig trauert Sturm noch der entgangenen Goldmedaille nach. In Südkorea hatte sein Team das Finale erst in der Verlängerung mit 3:4 gegen die Auswahl olympischer Athleten aus Russland verloren. „Auf einmal haben sich in Deutschland alle für Eishockey interessiert. Umso enttäuschender ist es, dass wir Gold nicht geholt haben“, sagte er.

Erst nach der Rückkehr in der Heimat habe er die Begeisterung richtig mitbekommen. Im Magazin Stern schwärmte er: „Um fünf Uhr morgens sitzen Millionen Menschen vor dem Fernseher. Der Hype ist angekommen. Und den wollen wir mitnehmen.“

Damit das kein einmaliges Erlebnis bleibt, muss sich für Sturm aber auch strukturell etwas verändern: „Wichtig ist jetzt, dass mehr junge deutsche Spieler ausgebildet und integriert werden. Wir dürfen jetzt nicht sagen: ’Wir haben Silber, alles ist gut.‘“

Bei der WM sei der Druck von außen sei zwar durch den jüngsten Erfolg größer geworden, seine Mannschaft sieht Sturm aber weiterhin in der Außenseiterrolle: „Die Erwartungen sind jetzt andere als vor einem Monat. Wir sind aber immer noch eine kleine Eishockeynation und nicht auf einmal die großen Favoriten.“

Viele Stars aus der nordamerikanischen Profiliga NHL, die bei Olympia fehlten, werden in Dänemark wieder mit dabei sein. dpa