Fürth. Die Löwen lassen bei der 1:2-Niederlage gegen die Franken vieles vermissen, was im Abstiegskampf nötig ist.

Für einen Schritt in Richtung Klassenerhalt war das deutlich zu wenig. Ein erfahrener Spieler wie Domi Kumbela weiß das. Deshalb wurde der Stürmer nach Eintracht Braunschweigs 1:2 (1:1)-Niederlage in Fürth deutlich. „Es war nicht unser Spiel, nicht unser Spieltag. Im Heimspiel gegen Regensburg müssen wir wieder anders auftreten“, sagte Kumbela.

Seine Mannschaft hatte in den 90 Minuten zuvor beim Auswärtsspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth einen über weite Strecken schwachen und emotionslosen Auftritt hingelegt. Vor allem in der ersten Hälfte ließ die Eintracht bei den Franken vieles vermissen, was für einen erfolgreichen Abstiegskampf Voraussetzung ist und findet sich deshalb nach der Pleite gegen einen direkten Konkurrenten wieder näher an der Gefahrenzone. Nicht nur Gegner Fürth hat drei Punkte auf die Löwen aufgeholt, auch Erzgebirge Aue ist durch einen 2:1-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern wieder an den Blau-Gelben dran.

„Lethargisch“, fand auch Trainer Torsten Lieberknecht das Spiel seines Teams in der ersten Hälfte, und lag damit in seiner Analyse richtig. Die Eintracht war in fast allen Belangen unterlegen. Sie gab weniger Torschüsse ab, hatte weniger Ballbesitz und gewann weniger Zweikämpfe. Es war deshalb etwas schmeichelhaft für die Löwen, dass es mit einem 1:1 in die Pause ging. Fürth hatte die Partie bis zur 40. Minute klar im Griff, ging durch Khaled Narey in der 21. Minute deshalb auch verdient in Führung, verpasste es anschließend aber, das zweite Tor nachzulegen.

Deshalb reichte den Gästen ein kurzes Zwischenhoch vor dem Seitenwechsel, um den Ausgleich zu erzielen. Zunächst scheiterte Christoffer Nyman frei vor dem Tor an Fürths Keeper Sascha Burchert (44.). Doch kurz danach stand Kumbela nach starker Vorarbeit von dem bis dahin schwachen Hendrick Zuck goldrichtig und drückte den Ball aus zwei Metern Entfernung über die Linie (45.). „Die Vorlage von Hendrick war schön gemacht, aber wir haben verloren, deshalb können wir uns dafür nichts kaufen“, meinte Kumbela frustriert.

Dabei hatten die Braunschweiger in der zweiten Hälfte den Schwung vor der Pause zunächst mitgenommen. „In der zweiten Hälfte haben wir besser gespielt. Wir hatten Chancen, um das 2:1 zu machen und das Spiel komplett zu drehen“, analysierte Lieberknecht. Doch seine Mannschaft zeigte zum einen Schwächen im Abschluss und schaltete dann irgendwann wieder zu sehr in den Passiv-Modus um.

Das rächte sich in der 77. Minute. Nach einer eigenen Ecke konnte die Eintracht einen Konter der Gastgeber nicht unterbinden. Nachdem der Angriff der Fürther fast schon versandet schien, fanden die Kleeblätter doch noch eine Lücke, in die Sebastian Ernst schlüpfte und den Ball mit einer Grätsche über die Linie bugsierte. Während der Jubel der Hausherren keine Grenzen kannte, waren die Hausherren konsterniert. „Es ist ärgerlich, wie wir das 2:1 kassieren. Das darf uns nicht passieren“, sagte Kapitän Ken Reichel zur Kontersituation.

Zu einem Gegenschlag waren die Löwen nicht mehr in der Lage. Fürth setzte auf volle Defensive, und auch Eintrachts frische Offensivkräfte Özkan Yildirim und Philipp Hofmann konnten den Abwehrriegel der Gastgeber nicht knacken. „Die Enttäuschung ist sehr groß. Nach dem 1:0 gegen Union hatten wir uns vorgenommen, auch in Fürth zu punkten“, sagte Kumbela. Doch da daraus nichts wurde, ist das Thema Abstiegskampf in Braunschweig präsenter denn je.

„Wir dürfen nicht verzweifeln, sondern müssen weiter hart arbeiten. Vor dem Spiel hatten wir uns mit dem 1:0 gegen Berlin Luft verschafft. Aber in der Tabelle sind alle Teams eng zusammen, und das wird wohl bis zum 34. Spieltag so bleiben“, vermutet Reichel. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Leistungen wie in Fürth bei Eintracht in den nächsten Wochen eine Seltenheit bleiben.