Minneapolis. Minnesota schafft den 10-Sekunden-Coup.

.Aufgeben war für Stefon Diggs keine Option. „Ich höre nicht auf zu spielen, bis nur noch Nullen auf der Uhr stehen“, sagte der Wide Receiver der Minnesota Vikings nach dem Highlight seiner bisherigen Football-Karriere. Mit einem sensationellen Touchdown in allerletzter Sekunde hat der flinke 24-Jährige dafür gesorgt, dass die Chance der Vikings lebt, als erstes NFL-Team zu Hause zum Super Bowl anzutreten.

Am 4. Februar wird der Champion im Stadion von Minneapolis gekürt. Es ist das Traumziel aller Vikings, doch es sah im Viertelfinale gegen die New Orleans Saints schwer danach aus, als würde es auch diesmal der Gastgeber nicht ins Finale schaffen – doch dann kam Diggs. Zehn Sekunden blieben Minnesota, um das Schicksal nach mehreren Führungswechseln erneut zu wenden. Es stand 23:24, ein letzter Versuch, eine letzte Aktion war möglich. Und es klappte. Mit dem Aus vor Augen, entschied sich Quarterback Case Keenum für die Passvariante „Hail Mary“, einen hohen Verzweiflungswurf, Diggs fing den Ball nach einem Flug über 61 Yards und trug ihn in die Endzone. „Wir werden dauernd abgeschrieben. Niemand glaubt, dass wir es schaffen können,“ sagte Diggs nach dem Sieg trotzig: „Jeder dachte, es ist vorbei.“ So siegessicher wie der Passempfänger war aber längst nicht jeder. Keenum konnte sein Glück kaum fassen. „Oh mein Gott“, sagte der Spielmacher nach dem „Big Play“ und schlug ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen. Minnesota fehlt nur noch ein Sieg bis zum Einzug in den 52. Super Bowl. Am Sonntag geht es - wieder zu Hause - gegen die Philadelphia Eagles, die den Vorjahresfinalisten Atlanta Falcons ausschalteten (15:10). sid