Braunschweig. Eintracht unterliegt Düsseldorf Freitagabend vor 19 725 Zuschauern mit 0:1 und steckt weiter im Abstiegskampf.

Keinen Deut schlechter als der neue Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga, ja in der zweiten Halbzeit mutiger, druckvoller, klar im Chancenplus. Und doch standen die Löwen am Freitagabend mit leeren Händen da. Die Eintracht verlor mit 0:1 (0:1) gegen Fortuna Düsseldorf und geht bestimmt mit einem mulmigen Gefühl in die Winterpause. Das Tor des Abends fiel vor 19 725 Zuschauern schon nach acht Minuten, als Davor Lovren für die Gäste einen Konter erfolgreich abschloss.

Zuletzt vier Spiele gegen Spitzenteams der Liga, die Ausbeute: vier Punkte. Das ist nichts anderes als das Standardergebnis „Remis“ der Blaugelben in dieser Saison, die damit weiterhin im Abstiegskampf feststecken, sich in der Pause gut verstärken und darauf hoffen müssen, dass lange verletzte Stammspieler zurückkehren.

Mit einer farbenprächtigen Choreografie stimmten die Fans auf die Partie ein. Das Lied „Eintracht jetzt und immer“ erklang und alle sagen mit – ein wenig Gänsehautstimmung schon vor dem Anpfiff.

Eine Viererkette mit Niko Kijewski als rechtem Verteidiger, Quirin Moll und Jan Hochscheidt in der Mittelfeldzentrale und zwei Spitzen – die Löwen hatten in den ersten Minuten mehr vom Spiel, rüttelten sich gerade zurecht, da gab es eine kalte Dusche.

Ein Ballverlust noch in der Düsseldorfer Hälfte und die Fortunen-Post ging ab. Und wie. Benito Raman jagte mit dem Ball davon, ließ sich weder von Hochscheidt noch Kijewski bremsen und der mitgesprintete Davor Lovren kam an den Ball, behauptete sich ebenfalls gegen zwei Löwen und lupfte den Ball über den herausgeeilten Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic ins Netz. 0:1 – der Tabellendritte lag vorn, unterstrich einmal mehr, warum er für sein Umschaltspiel so gefürchtet wird.

Eintracht antwortete mit laufintensiven Angriffen, denen die letzte Präzision fehlte, sodass sie verpufften. Düsseldorf blieb gelassen und ruhig, ließ sich Zeit und hatte nach 31 Minuten das 2:0 auf dem Fuß in Person von Raman. Der tanzte im Strafraum Gustav Valsvik aus, doch Löwen-Torhüter Fejzic lenkte den Schuss aus acht Metern reaktionsschnell noch um den Pfosten. In den letzten zehn Minuten vor der Pause vermochten die Gastgeber wieder mehr Druck auszuüben, doch zu knacken war die Düsseldorfer Abwehr nicht.

Die Löwen legten nach der Pause sofort den Vorwärtsgang ein, verteidigten höher und sorgten so für mehr Druck. Eine stramme Hereingabe von Reichel jagte durch den gesamten Düsseldorfer Strafraum vorbei an Mitspielern und Gegnern. Wenig später tankte sich Suleiman Abdullahi an der Grundlinie durch, aber sein Rückpass verfehlte die nachgerückten Mitspieler. Doch die Aktionen hinterließen Wirkung.

Mit einem linken Hammer aus gut 20 Metern hatte Kapitän Ken Reichel in seinem 300. Spiel für die Eintracht den verdienten Ausgleich auf dem Fuß, doch der Ball klatschte an den Pfosten (60.), den Nachschuss setzte Reichel über die Querlatte. Was für ein Pech.

Mit Onel Hernandez und Hendrick Zuck für Salim Khelifi und Jan Hochscheidt brachte Trainer Torsten Lieberknecht nach 67 Minuten zwei neue Offensivkräfte. Nach 76 Minuten kam gar noch Glücks-Joker Patrick Schönfeld.

Doch Zählbares sprang nicht heraus, auch wenn die Löwen einige gute Chancen herausspielten und herauskämpften. Düsseldorf verlegte sich aufs Fußball-Verhindern und war erst einmal froh, nach sechs Partien ohne Dreier mal wieder richtig feiern zu können.