Braunschweig. Spaziergänger und Radler lieben den Braunschweiger Stadtteil Riddagshausen. Ein Rundgang vermittelt viel Wissenswertes über Natur- und Umweltthemen.

Sonnig soll es werden am Wochenende. Das heißt: Es wird voll in Riddagshausen. Auf den Parkplätzen entlang der Ebertallee dürfte es eng werden. Und die Autokennzeichen verraten: Der Stadtteil Braunschweigs zieht auch Auswärtige an.

Wer sich nicht mit Kaffee und Kuchen auf der Terrasse eines der Cafés oder Restaurants begnügen will, macht sich auf den Weg. Ein möglicher und nur zu beliebter führt um Kreuz- und Mittelteich durch das Naturschutzgebiet. Mit dem Rad lässt sich gut der weiter östlich gelegene Schapenbruchteich umrunden – Einkehr im traditionellen Ausflugslokal „Schäfers Ruh“ inklusive. Die 1907 gegenüber dem Schapener Bahnhof erbaute und 1994 neu eröffnete Gaststätte hat Flair.

Am nördlichen Ufer des Mittelteichs befindet sich das Fischgut Lübbe, das Fische aus den Riddagshäuser Teichen zum Verkauf anbietet. Südlich des Mittelteichs steht dagegen das vor drei Jahren eröffnete Naturerlebniszentrum Haus Entenfang. Der Name des Fachwerkbaus erinnert an seine Geschichte: In dem 1720 errichteten Gebäude wohnte und arbeitete einst der sogenannte Entenmeister. Er sorgte dafür, dass Wildente auf die Tafel der Braunschweiger Herzöge kam. Heute dient das Haus der Umweltbildung und -erziehung. Seit April ist dort aktuell eine Wildbienen-Ausstellung zu sehen.

Noch weiter südlich an der Ebertallee bei der Gaststätte Grüner Jäger können Interessierte im Waldforum noch mehr über die Natur erfahren. Es gibt unter anderem eine Waldbücherei und einen Waldshop mit Becherlupen, Naturquiz, Puzzle, Insektenaugen, Waldmärchen, Kuscheltieren und Bestimmungsbüchern. Angrenzend liegt das 200 Hektar große Wildgehege, an dem Besucher gerne Halt machen, um Damwild zu beobachten. Wissenswertes über Bäume vermittelt ein Gang durch das benachbarte Arboretum. Der Garten mit Bäumen aus aller Welt wurde 1838 von einem Professor Theodor Hartig von der forstlichen Abteilung der Vorgänger-Institution der heutigen Technischen Universität angelegt und kurz vor der Jahrtausendwende saniert.

Richtig historisch wird es dann aber erst im Klosterbezirk, in dem nicht nur die Klosterkirche sehenswert ist. Die Historie vieler Gebäude wird Besuchern wohl erst bei einer Führung bewusst. Wer schon an der Klosterkirche ist, sollte den Klostergarten und die Klostergärtnerei besuchen. Nicht zu vergessen: Bockwindmühle und alte Bauernhäuser im alten Ortskern, auch wenn fünf davon nicht zum historischen Stadtbild gehören. Sie wurden in den 1970er Jahren in anderen Städten ab- und in Riddagshausen wieder aufgebaut.