Lebenstedt. Auch am Kranich-Gymnasium in Lebenstedt ist gewählt worden. Was genau es mit dem Projekt Juniorwahl auf sich hat, lesen Sie hier.

Das Kranich-Gymnasium hatte in den vergangenen Tagen ein eigenes Wahllokal. Die Wahlberechtigten, die dort ihre Stimme abgegeben haben, waren allerdings zum großen Teil noch keine 18 Jahre alt. Wie das möglich ist? Ganz einfach: Die Schule hat mitgemacht bei der Juniorwahl zur Landtagswahl in Niedersachsen. Das heißt: In der Woche vor der „echten“ Wahl am Sonntag wurde an dem Gymnasium gewählt. Die Jahrgänge 9 bis 13 waren dabei.

Die Juniorwahl soll den Jugendlichen des Kranich-Gymnasiums auch die Angst vor der „echten“ Wahl nehmen

Und weil bei den Juniorwahlen alles so läuft, wie bei einer „echten“ Wahl, haben diejenigen Schülerinnen und Schüler, die mitmachen durften, zunächst auch eine Wahlberechtigung erhalten. Darauf standen – klar – Ort und Zeit. „Wir wollen den Schülern mit diesem Projekt auch die Angst vor Wahlen nehmen und ihnen genau zeigen, wie eine Wahl abläuft“, erklärte Politik-Lehrerin Janine Schuster. Und fügte hinzu: „Wir wollen aber auch, dass die Jugendlichen wissen, wie wertvoll es ist, eine Stimme abgeben zu dürfen.“ Schon zur Bundestagswahl hatte das Kranich-Gymnasium sich übrigens an der Juniorwahl beteiligt. „Ganz wichtig ist es auch, den Jugendlichen zu erklären, was sie eigentlich wählen können, was Erst- und Zweitstimme sind“, betonte Michael Kleinert, ebenfalls Politik-Lehrer am Kranich-Gymnasium. Der Wahlzettel, den die Schüler dann in der Aula des Kranich-Gymnasiums ausgehändigt bekamen, war übrigens der „echte“ – nur in einem etwas anderen Format. Hier ging es also wirklich sehr realitätsnah zu.

Im Unterricht ist die Wahl vorbereitet worden. Dort sei es vor allem darum gegangen: Welche Themen sind gerade aktuell? Was wird auf Landesebene eigentlich entschieden? „Bildung zum Beispiel ist so ein Thema, das uns ja hier in der Schule auch tagtäglich betrifft. Zurzeit sind aber auch die Umwelt und die EU Themen, die uns bewegen“, fasste Janine Schuster zusammen. „Aber auch das Wahlrecht ab 16 Jahren war ein Thema, das bei uns in den Diskussionen im Freundeskreis aufgetaucht ist“, fügte Lara Duwe, Schülerin des 13. Jahrgangs, hinzu. Die Juniorwahl sei auch gut, weil sich die Jugendlichen intensiv damit auseinander setzten, dass jeder eine Wahl hat. Und dass das eben nicht in jedem Land selbstverständlich sei.

Das Ergebnis der Juniorwahl wurde erst bekanntgegeben, nachdem am Sonntag die Wahllokale für die Landtagswahl geschlossen hatten

Geplant und ausgerichtet hat die Demokratie-Arbeitsgemeinschaft der Schule die Juniorwahl. Sie war das erste Projekt der AG in diesem Schuljahr. „Wir schauen in der AG, was es für Möglichkeiten gibt, Demokratie in die Schule zu bringen“, erläuterte Janine Schuster. Und da sei eine Juniorwahl eine ganz hervorragende Möglichkeit.

Lesen Sie weitere Nachrichten aus Salzgitter:

Das Ergebnis der Juniorwahl am Kranich-Gymnasium übrigens wurde erst am Sonntagabend bekanntgegeben, nachdem die „echten“ Wahllokale geschlossen hatten. Und so haben die Schülerinnen und Schüler des Kranich-Gymnasiums gewählt:

Stimmen gesamt: 324
Erststimmen: Stefan Klein (SPD) 157 Stimmen; Banafsheh Nourkhiz (CDU) 48; Michael Dröse (Grüne) 30; Tobias Seeland (FDP) 31; Thomas-Peter Disselhoff (AfD) 29; Selahettin Ince (Die Linke) 24; Erhard Bekurts (Die Basis) 5.
Zweitstimmen: SPD: 118; CDU: 44; Grüne 34; FDP: 31; AfD: 36; Die Linke: 15; Die Basis: 7; Freie Wähler: 2; Die Humanisten: -; Die Partei: 11; Gesundheitsforschung: 2; Tierschutzpartei: 9; Piraten: 6; Volt: 9.