Lebenstedt. Bei einer Gewässerreinigung haben Taucher aus Salzgitter und Umgebung den Salzgittersee von Müll befreit.

Oh je. Da sind Taucher im See. Und das in großer Anzahl. Was war da los? Doch dieser ungewöhnliche Anblick am Tag der Deutschen Einheit hatte einen sauberen Hintergrund. Rund 50 Taucher nutzten den Feiertag am 3. Oktober, um im zwölf Grad kalten Wasser den Salzgittersee in einer umfassend angelegten Gewässerreinigung von Unrat und sonstigen Dingen zu befreien, die nicht in ein Binnengewässer gehören. Eben von jenen Gegenständen, die versehentlich oder vorsätzlich im See versenkt wurden.

Erneuter Initiator und Organisator der vorbildlichen Idee war Frank Ehresmann vom Team „Unterwasserparcours Salzgittersee“. Und er stand am Montagvormittag keineswegs allein am vereinbarten Treffpunkt: Die 50 Taucher kamen nicht nur vom TG Sepia, sondern auch von Vereinen aus dem weiten Umland zwischen Braunschweig und Hannover angereist. „Der tolle Erfolg im vergangen Jahr ließ bei uns Tauchern keine Frage offen, dass es eine Wiederholung geben wird“, erklärte Ehresmann, als er die robusten Kartoffelsacknetze zu genannter Stunde auf dem Parkplatz am See an die helfenden Hände verteilte.

Erstmals waren auch Mitglieder der DLRG-Wasserrettung dabei

Selbst stieg er diesmal aber nicht in die Fluten. „Einer muss ja den Kopf oben haben und delegieren“, scherzte er und lachte. Neu dabei und erstmals eingebunden waren einige Mitglieder der DLRG-Wasserrettung mit drei Booten. Ihre Aufgabe war es, die Taucher von der Strandseite gut 300 Meter auf den See hinauszufahren. „Von dort sammeln sie auf den Weg zurück zum Strand“, erklärte er. Das sei weniger anstrengend und auch effektiver. Man schaffe eine größere Fläche.

„Gesammelt wird von unterschiedlichen Teams in verschiedenen Zonen, rund um den See“, erklärte er und hielt damit an dem Vorjahreskonzept fest. Sprich: Unter anderem unter der Brücke, beim Segelclub, an der DLRG- Station, am Strand und auch am Hundestrand.

„Erfahrungsgemäß wird an den Stellen, wo man mit dem Auto direkt bis an den See fahren kann, der meiste Müll liegen“, betonter er. Eine Voraussage, die sich am Ende der zweistündigen Sammelaktion als durchaus richtig erweisen sollte. „Theoretisch dürften wir gar nichts finden“, erinnerte Ehresmann an die Reinigungsaktion im Vorjahr, die den Abfallcontainer so schnell mit Autoreifen, Warnbarken, Lampen und Schildern neben normalem „Strandgut“ wie Plastik, Papier und Flaschen gefüllt hatte.

Auch bei der aktuellen Aktion hatte die Stadt Salzgitter einen Abfallcontainer bereitgestellt, der kostenlos über die Stadt entsorgt wurde. Der Container wurde auf einem nicht zugänglichen, verschlossen Grundstück abgestellt. „Wenn wir das nicht machen, ist er über Nacht voll“, sagte er schmunzelnd.

Zu den Funden gehörten Metallstangen und ein Laptop

Spektakuläre Funde im Salzgittersee gab es in diesem Jahr nicht. Zu den Fundstücken gehörten einige Metallstangen, ein alter Laptop, etliches an Plastik. Kleinteile und viele Flaschen, als stumme Zeugen vergangener Sommernachtpartys. Warum immer so viele alte Autoreifen im See liegen, wird wohl ein Geheimnis mancher Autofahrer bleiben.

Einen geselligen Abschluss gab es bei Pizza und Bratwurst an der Taucherbasis der TG Sepia. Der Ratsherr Ercan Vanoli hatte mit einer dreistelligen Spende einen Obolus zum gemeinsamen Schmaus beigesteuert.

Nächstes Jahr wollen sich die Taucher wieder treffen

„Es hat super geklappt. Im kommenden Jahr wollen wir uns ebenso am 3. Oktober zur Gewässerreinigung wiedertreffen. Und dann jedes Jahr“, sagte Frank Ehresmann und richtete seinen Dank an alle Helfer.

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