Mainz (dpa/lrs). Melanie Wery-Sims hatte am Montag ihren Parteiaustritt erklärt, nur neun Monate nach ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden der Linken. Nun wurden aus ihrer Begründung Konsequenzen gezogen.

Der Austritt der Linken-Vorsitzenden in Rheinland-Pfalz, Melanie Wery-Sims, schlägt weiter Wellen in der Partei. Der verbliebene Landesvorstand beschloss ein Parteiausschlussverfahren gegen einen Kreisvorsitzenden, dem sexistische Äußerungen über die 38-Jährige vorgeworfen werden. Dieser habe es abgelehnt, die Partei aus freien Stücken zu verlassen, sagte Landesgeschäftsführer Fabian Bauer am Donnerstag in Mainz. Die Zusammenarbeit mit dem Kreisvorsitzenden sei mit sofortiger Wirkung eingestellt worden.

Wery-Sims hatte am Montag ihren Parteiaustritt erklärt, nur neun Monate nach ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden. Bei der Linken gehe es «viel zu viel um innerparteiliche Grabenkämpfe», sagte sie. Dabei nannte Wery-Sims die innerparteilichen Diskussionen über Sexismus und sexualisierte Übergriffe in den eigenen Reihen, die Haltung der Partei zu Russland und ihre auf dem Parteitag im Juni gescheiterte Kandidatur als Bundesschatzmeisterin der Linken. Sie wolle weiter politisch tätig bleiben - «aber aktivistisch kann ich so viel mehr erreichen als innerhalb der Partei».

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Der verbliebene Parteivorsitzende Stefan Glander hatte sein Bedauern über die Entscheidung von Wery-Sims geäußert und angekündigt, dass sich die Linke «zum Wohle der Partei neu sortieren» werde. Über die Nachfolge entscheidet die Landespartei am 24. September auf einem Parteitag in Mainz. Beim letzten Parteitag hatte die Linke in Rheinland-Pfalz noch 1815 Mitglieder. Inzwischen sind es nur noch 1638.

Bei der Bundestagswahl war die rheinland-pfälzische Linke auf ihr bisher schlechteste Landesergebnis von 3,3 Prozent zurückgefallen. Bereits im März 2021 hatte sie mit 2,5 Prozent erneut den Einzug in den Landtag Rheinland-Pfalz verfehlt.