Berlin. Oft nutzen Cyber-Kriminelle die Gutmütigkeit ihrer Opfer aus – auch im Fall einer neuen Strategie, die auf WhatsApp erfolgreich ist.

Polizei und Sicherheitsbehörden warnen vor einer neuen Betrugsmasche in Messenger-Diensten wie zum Beispiel WhatsApp, durch die allein in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 ein Schaden von 22 Millionen Euro entstanden ist. Betroffen seien nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere“, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, dieser Redaktion. Bislang seien von der Polizei 40.000 dieser Messenger-Betrugsfälle registriert worden. Lesen Sie hier: Das sind die dreistesten Abzock-Maschen auf WhatsApp und Co.

WhatsApp: Neue Masche läuft immer gleich ab

Das Vorgehen ist laut Münch in der Regel in allen Fällen gleich: Die Betroffenen erhalten von einem vermeintlich vertrauten Absender eine Chat-Nachricht – allerdings mit einer unbekannten Nummer. Darin heißt es: „Mein altes Handy ist kaputt, dies ist meine neue Handynummer, lösche die alte und speichere die bitte ab.“ Tatsächlich stecke hinter der Nachricht jedoch ein Krimineller, der die Betroffenen laut Münch zunächst in eine Kommunikation verwickle, um so Vertrauen aufzubauen.

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    Münch: „Und irgendwann kommt die Nachricht, man müsse dringend Rechnungen bezahlen, aber das eigene Online-Banking funktioniere aufgrund des neuen Handys noch nicht.“ Wer dann der Bitte des vermeintlich Bekannten folgt und einen gewissen Betrag überweist, sieht sein Geld in der Regel nicht wieder. „Kriminelle verschicken diese Betrugs-Nachrichten massenhaft“, so Münch. In rund 30 Prozent der Fälle seien sie damit erfolgreich.

    AppWhatsApp
    ArtMessenger-Dienst
    UnternehmenMeta Platforms
    Erscheinungsjahr2009
    UnternehmenssitzMountain View, Kalifornien
    Nutzerüber 2 Milliarden

    BKA-Chef Münch: Täter-Strategien wandeln sich rasant

    Den Tätern auf die Spur zu kommen, ist laut Münch nicht einfach. „In der Cyberwelt wandeln sich die Täter-Strategien rasant, dort endet Kriminalität nicht an der nationalen Grenze“, so der BKA-Chef. Für die Polizei bedeute dies „einen enormen Mehraufwand“. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik gab es im vergangenen Jahr fast 137.000 Fälle von Cyberkriminalität – darunter Computersabotage, Computerbetrug und der Handel mit gestohlenen Daten.

    Im Vergleich zum Vorjahr waren das 9500 Fälle (6,5 Prozent) weniger. Münch hatte aber schon bei der Vorstellung der Statistik vergangene Woche darauf hingewiesen, dass ein Vergleich der Fallzahlen für 2022 mit denen der beiden Vorjahre aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie „nur bedingt“ aussagekräftig sei.

    Das gesamte Interview mit BKA-Chef Holger Münch lesen Sie hier.

    Wie erkennt man WhatsApp-Betrug?

    Es gibt mehrere Anzeichen, anhand derer man WhatsApp-Betrug erkennen kann. Häufig sind verdächtige Nachrichten oder Anrufe von unbekannten Nummern, die Aufforderungen zum Teilen von persönlichen Informationen enthalten, oder Nachrichten mit verdächtigen Links und Anhängen, die auf Schadsoftware hindeuten können.

    Die 3 wichtigsten Informationen:

    • Verdächtige Nachrichten oder Anrufe von unbekannten Nummern sind Warnsignale.
    • Aufforderungen zur Weitergabe persönlicher Informationen sollten skeptisch betrachtet werden.
    • Verdächtige Links und Anhänge können auf Schadsoftware hindeuten.

    Was versteht man unter WhatsApp-Betrug?

    Es gibt mehrere Arten von WhatsApp-Betrug, die am häufigsten auftreten. Dazu gehören Phishing-Versuche, bei denen Betrüger versuchen, an persönliche Informationen und Passwörter zu gelangen, Kettenbriefe, die Falschinformationen oder Malware enthalten können, und Erpressung, bei der die Opfer unter Druck gesetzt werden, um Geld oder persönliche Informationen preiszugeben.

    Wie kann man sich vor WhatsApp-Betrug schützen?

    Um sich vor WhatsApp-Betrug zu schützen, sollte man einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört, keine persönlichen Informationen über WhatsApp zu teilen, verdächtige Links und Anhänge nicht zu öffnen und die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für das WhatsApp-Konto zu aktivieren.