Flugunglück

Abschuss von Flug MH17: Ermittler mit Verdacht gegen Putin

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Menschen gehen durch die Trümmer an der Absturzstelle des Passagierflugzeugs MH17 in der Nähe des Dorfes Grabovo in der Ostukraine.

Menschen gehen durch die Trümmer an der Absturzstelle des Passagierflugzeugs MH17 in der Nähe des Dorfes Grabovo in der Ostukraine.

Foto: Dmitry Lovetsky/AP/dpa

Den Haag  Im Juli 2014 wird Passagierflug MH17 über der Ostukraine abgeschossen. Präsident Putin soll hier eine aktive Rolle gespielt haben.

Der Krieg in der Ukraine hat seit Beginn viele Menschenleben gefodert. Doch schon lange davor ereignete sich ein Unglück internationaler Tragweite: Der Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine. Das Flugzeug vom Hersteller Boeing der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur als über umkämpften Gebiet eine Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen wurde. Alle 298 Insassen starben – schon damals hat Russland jegliche Verantwortung für das Unglück zurückgewiesen.

Abschuss von Flug MH17: Diese Rolle soll Präsident Putin gespielt haben

Doch die internationalen Ermittler sind sich nun sicher: Der russische Präsident Wladimir Putin soll am Abschuss von MH17 über der Ostukraine eine aktive Rolle gespielt haben. Die Grundlage für die nun vorgestellten Erkenntnisse der Ermittler in Den Haag sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zufolge abgehörte Telefongespräche. Die Entscheidung zum Abschuss von MH17 über der Ukraine soll von Präsident Putin gekommen sein – dafür gebe es "starke Hinweise", sagen die Ermittler.

Für eine strafrechtliche Verfolgung von Putin würden die Beweise aber nicht ausreichen. Zudem genießt der russische Präsident durch sein Amt Immunität und kann juristisch nicht verfolgt werden. Auch gegen andere Verdächtige reichen die Beweise aus Sicht der Ermittler nicht aus. Daher werden die Abschuss-Ermittlungen vorläufig eingestellt. Der Konsens der Ermittler: "Wir haben unsere Grenzen erreicht." Drei Russen sowie ein Ukrainer – alle drei mit führenden Positionen bei den prorussischen Rebellen in der Ostukraine – wurden in der Vergangenheit angeklagt.

Flugzeugabschuss über der Ostukraine: Was seit Juli 2014 passiert ist

Drei von ihnen wurden 2022 für schuldig befunden und nach Informationen der DPA zu lebenslanger Haft verurteilt – ein Angeklagter wurde im Prozess freigesprochen. Jedoch nahm keiner der Angeklagten am Prozess teil. Dieser hatte in den Niederlanden stattgefunden. Der Grund: Die meisten Opfer der Katastrophe waren Niederländer. (jsn/dpa)

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