Berlin. Die Energiepauschale für Studierende wurde für Anfang des Jahres angekündigt. Doch bis die Unterstützung kommt kann es noch dauern.

Die Entlastungspakete der Bundesregierung sollten eine schnelle und spürbare Hilfe für diejenigen sein, die durch die Inflation am schwersten betroffen sind. Die Energiepauschale für Studierende und Fachschüler lässt aber immer noch auf sich warten. Wann die im September angekündigten Zahlungen kommen sollen, ist unklar. Dabei hatte Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) noch angekündigt, dass die Auszahlungen "gleich zu Beginn des nächsten Jahres beginnen können, also noch im Winter".

Energiepauschale: 200 Euro für Studierende ist eine wichtige Hilfe

Dabei seien die Direktzahlung des Staates laut dem Deutschen Studierendenwerk dringend notwendig. Die beschlossene Entlastung dieser Bevölkerungsgruppe durch eine Energiepauschale von 200 Euro pro Person sei "eine wichtige Hilfe". Sie müsse nun "möglichst rasch" beim akademischen Nachwuchs ankommen, so der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Studierende stünden im laufenden Wintersemester "vor einer dramatischen sozialen Notlage", begründete Anbuhl seine Forderung an die Politik. Studentinnen und Studenten kommen laut ihm "finanziell und psychisch auf dem Zahnfleisch aus der Corona-Pandemie" und wüssten oftmals nicht, wie sie Gas, Strom und Lebensmittel bezahlen sollten.

Zwar hätten auch Studierende von den bisherigen Entlastungspaketen der Bundesregierung profitiert, räumte Anbuhl ein und nannte als Beispiele das bundesweit gültige 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr im Sommer 2022 sowie die Heizkostenzuschüsse für Bafög-Empfänger, die nicht bei ihren Eltern wohnen. Gleichwohl müsse die allen Studierenden zugesagten 200 Euro Direktzahlung ausbezahlt werden.

Fehlende Infrastruktur Grund für Verzögerung bei der Energeipauschale

Das Problem hinter den verzögerten Auszahlungen liegt vor allem darin begründet, dass der Bund die Kontoverbindungen und anderen Daten der Studierenden nicht kennt. Anders als bei Rentnerinnen und Rentnern können die 200 Euro demnach nicht einfach überwiesen werden. Die nötige Infrastruktur muss erst noch geschaffen werden.

In Planung ist eine digitale Antragsplattform, über die Studierende die Auszahlung beantragen können. Für Verzögerungen sorgte auch die Frage nach der Zuständigkeit. So entschieden Bund und Länder im Dezember, statt für jedes Bundesland eine Webseite mit eigenen Datenschutzprüfungen einzuführen eine zentrale Plattform zu schaffen.

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Zeitpunkt der Auszahlung weiterhin unklar

Offen bleibt wann die Energiepauschale ausgezahlt wird. Auf Anfrage der "Rheinischen Post" verwies das Bundesforschungsministerium darauf, dass das Gesetz erst im Dezember den Bundesrat passiert habe und derzeit "intensiv" an den digitalen Strukturen gearbeitet würde.

"Unser Ziel ist, dass die rund 3,5 Millionen jungen Menschen möglichst schnell die 200 Euro erhalten. Wir werden rechtzeitig und umfassend informieren, wie und wann die Anträge gestellt werden können", sagte eine Sprecherin. (rs)

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