Oslo

Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler in Osteuropa

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Auf einem Bildschirm vor dem Nobelpreismuseum in Stockholm ist eine Ukraine-Flagge zu sehen mit dem Schriftzug "May peace come to this piece of our beautiful world".

Auf einem Bildschirm vor dem Nobelpreismuseum in Stockholm ist eine Ukraine-Flagge zu sehen mit dem Schriftzug "May peace come to this piece of our beautiful world".

Foto: Steffen Trumpf/dpa

Berlin  Die Gewinner des Friedensnobelpreises sind bekannt. Mehrere Menschenrechts-Aktivisten und -Organisationen teilen sich die Auszeichnung.

Das Nobelpreiskomitee hat am Freitag den Gewinner des Friedensnobelpreises bekannt gegeben. Ausgezeichnet wurden der Aktivist Ales Bjaljatzki aus Belarus sowie die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und die ukrainische Organisation Center for Civil Liberties (Zentrum für zivile Freiheit).

Damit werde ihr Einsatz für Menschenrechte, Demokratie und die friedliche Verständigung in den drei Nachbarländern Belarus, Russland und der Ukraine gewürdigt, sagte die Komiteevorsitzende Berit Reiss-Andersen am Freitag in Oslo.

Im Vorfeld war spekuliert worden, dass das Komitee in Oslo ein Zeichen in Richtung Wladimir Putin setzen würde. Als Favoriten galten unter anderem der Regierungskritiker Alexej Nawalnj und die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.

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Die russische Organisation Memorial werde für ihr Engagement gegen Militarismus und für ihren Einsatz für Menschenrechte ausgezeichnet, sagte Reiss-Andersen. Memorial wurde 1986 mit dem Ziel gegründet, die Opfer des kommunistischen Regimes in der Sowjetunion nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Im vergangenen Jahr wurde die Organisation in Russland verboten.

Das ebenfalls ausgezeichnete Center for Civil Liberties habe zur Stärkung der ukrainischen Zivilgesellschaft beigetragen, sagte Reiss-Andersen. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges hätten die Menschenrechtler Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung dokumentiert.

Der in Belarus inhaftierte Menschenrechtsaktivist Bjaljatzki gründete nach Angaben des Nobelkomitees die Organisation Viasna, die sich gegen die Folter von politischen Gefangenen einsetzt. Er habe sein Leben der Förderung von Demokratie und einer friedlichen Entwicklung gewidmet, sagte Reiss-Andersen. Das Nobelkomitee fordere seine Freilassung, ebenso wie die der anderen politischen Gefangenen in Belarus.