Berlin . Die USA gehen davon aus, dass im Ukraine-Krieg bis zu 75.000 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden: Putins “Kanonenfutter“.

Im Ukraine-Krieg nähert sich die Zahl der militärischen Verluste auf beiden Seiten einer erschreckenden Marke: 100.000 Soldaten, die getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden.

"Wir wurden darüber informiert, dass mehr als 75.000 Russen entweder getötet oder verletzt wurden", berichtet der US-Sender CNN aus einem geheimen Briefing der Abgeordneten in Washington. Die Ukraine hatte Anfang Juni 10.000 Opfer unter ihren Soldaten eingeräumt.

Ukraine-Podcast mit Jan Jessen: So fühlt sich Krieg an

Die Zahlen sind nicht verifizierbar. Oft wird bei Verlusten nicht zwischen Toten und kampfunfähigen Soldaten differenziert. Im Englischen umfasst der Begriff Casualities ohnehin beides.

Ukraine-Krieg: Der Blutzoll ist enorm

Die Zahlen aus Amerika nannte der Kreml einen "Fake". Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Totenzahlen gibt es freilich nicht. Hingegen meldet der ukrainische Generalstab unter Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj sie täglich auf Twitter. 160 russische Soldaten sollen am Vortag "liquidiert" worden sein, hieß es am 28. Juli.

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Dass die Ukraine jeden Tag bis zu 100 Soldaten verliert, hat sie selbst eingeräumt. Dass der Angreifer den größeren Blutzoll als die Verteidiger zahlt, ist für Militärexperten nicht unplausibel.

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Anders als die Ukraine verzichtete Kremlchef Wladimir Putin auf eine Generalmobilmachung. Nach seiner Terminologie führt er seit fünf Monaten keinen Krieg, sondern eine "Spezialoperation". Personallöcher in der russischen Armee versucht er mit Söldnern und Freiwilligen zu füllen.

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Ukraine-Krieg: Putin zahlt einen hohen Preis

Zuletzt hatte der US-Auslandsgeheimdienst CIA geschätzt, dass auf russischer Seite bereits 15.000 Menschen ums Leben gekommen seien. Die Differenz zu den nunmehr bekannt gewordenen 75.000 erklärt sich durch die Verwundeten. Insgesamt seien die russischen Verluste "enorm", wie CNN die demokratische Abgeordnete Elissa Slotkin zitiert.

Seit Langem mehren sich die Berichte, wonach die russischen Streitkräfte in erster Linie auf „arme Kräfte aus ländlichen Gegenden“ zurückgriffen. Der britische Geheimdienstchef Richard Moore erklärte neulich vor dem Aspen Security Forum, „sie kommen aus Arbeiterstädten in Sibirien und gehören einem unverhältnismäßig hohen Anteil ethnischer Minderheiten an." Sie seien Putins "Kanonenfutter."

Russland sei mit seinen ursprünglichen Zielen – Absetzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Zerschlagung Armee und Spaltung des Westens – "grandios gescheitert", zitiert die BBC Moore. Nicht alle Geheimdienste trauen der Ukraine zu, die Russen zurückzuschlagen. Auch im Umfeld von US-Präsident Joe Biden ist Skepsis hörbar.

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Seine Parteifreundin Slotkin sagte über die Russen, "sie sind immer noch das russische Militär." Im Klartext: Eine Weltmacht, bereit nachzulegen, materiell wie personell. Koste es, was es wolle.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.