Düsseldorf. Erst Schleswig-Holstein, jetzt NRW – Parteichef Merz freut sich über die Erfolge. Was das für die nächste Kanzlerkandidatur bedeutet.

  • Der CDU-Sieg in NRW ist auch ein Erfolg für Parteichef Merz
  • Unter seiner Führung hat die Partei zwei wichtige Landtagswahlen gewonnen
  • Doch damit erwächst Merz nun Konkurrenz um einen bedeutenden Posten

Für die CDU ist der Wahlsieg in Nordrhein-Westfahlen von äußerst großer Bedeutung. Denn der Erfolg des Spitzenkandidaten und amtierenden NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst im bevölkerungsreichsten Land hat bundespolitisch erhebliches Gewicht und Signalwirkung.

Zugleich ist der Sieg bei der „kleinen Bundestagswahl“, wie NRW-Abstimmungen oft genannt werden, auch eine klare Stärkung der Position des vergleichsweise neuen Bundesvorsitzenden und Oppositionsführers Friedrich Merz.

Bereits der Triumph der CDU vor einer Woche bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hatte seine Stellung gefestigt.

  • Alle Ergebnisse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen können Sie auf unserer interaktiven Wahlkarte entdecken.

Friedrich Merz: Der zweite CDU-Wahlerfolg in Folge

Nun kommt der zweite Wahlerfolg in Folge hinzu. Er markiert für die Partei das Ende der Serie von Niederlagen nach der verlorenen Bundestagswahl im vergangenen Herbst sowie nach dem Absturz im Saarland im März.

Den NRW-Sieg dürfte die Union nun als Ende ihrer Krisenzeit deuten. Besonders diese Botschaft ist wichtig für Merz. Ende Januar hatte er die Führung der Bundespartei übernommen. Viele in der Mitglied- und Anhängerschaft setzen große Hoffnungen in den 66-Jährigen, dass er die Union wieder auf Kurs bringt.

Zudem dürfte der Wahlsieg von diesem Sonntag auch für Merz persönlich eine Genugtuung sein, stammt Merz doch selbst aus Nordrhein-Westfalen. Und hätte ausgerechnet in seiner Heimatregion die SPD der seit fünf Jahren regierenden Union die Mehrheit abgerungen, wäre auch Merz davon getroffen und am Ende vermutlich sogar beschädigt gewesen.

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CDU-Parteichef Merz hat zwei neue Konkurrenten

Zugleich wird das Ergebnis in NRW in der CDU vermutlich neue Spekulationen nähren in der Frage der Kanzlerkandidatur für 2025. Merz wird ein gewisses Interesse unterstellt. Mit dem erfolgreichen Wüst sowie dem ebenso erfolgreichen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), der im hohen Norden jüngst fast eine absolute Mehrheit für seine Partei einfuhr, stehen bei der CDU nun zwei deutlich jüngere Aspiranten neben Friedrich Merz auf dem Platz.

NRW-Ministerpräsident, Hendrik Wüst, lächelt.
NRW-Ministerpräsident, Hendrik Wüst, lächelt. © dpa

Es könnte also spannend werden, wer aus dem Kreis dieser drei bei der nächsten Bundestagswahl für die Union ins Rennen geht. CSU-Chef Markus Söder hat jedenfalls unlängst bekannt gemacht, kein Interesse mehr an einer Kanzlerkandidatur zu haben. Damit wäre es eine Frage der CDU.

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Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.