Dresden. Am 1. September wählen die Sachsen einen neuen Landtag. „Wahl-O-Mat“ bietet Wählern und anderen Interessierten eine Entscheidungshilfe.

Rund 3,3 Millionen Wähler sind aufgerufen, am 1. September in Sachsen einen neuen Landtag zu wählen. Wer noch nicht weiß, wem er oder sie seine Stimme geben soll, kann den „Wahl-O-Mat“ nutzen. Die Entscheidungshilfe der Bundeszentrale für politische Bildung ist online.

Das Informationsangebot solle den Wählern helfen, sich in der politischen Landschaft zu orientieren, sagte Pamela Brandt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Es sei sozusagen ein „Appetitanreger“ für die Wahl am 1. September.

Von einer Jugendredaktion seien 38 Thesen erarbeitet und in den Wahl-O-Mat eingespeist worden, sagte Brandt. Alle 19 Parteien und politischen Vereinigungen haben diese beantwortet. Die Nutzer des Angebotes antworten nun ebenfalls nach ihren politischen Einstellungen und Standpunkten mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“ oder „neutral“. Am Ende erhalten sie ein Ergebnis zu eigenen politischen Präferenzen.

• Auch interessant: Newsblog: Landtagswahl Sachsen: CDU liegt in Umfrage noch vor AfD

„Wahl-O-Mat“ Sachsen: Das sind einige der Thesen

  • Es soll eine eigene sächsische Grenzpolizei geben.
  • In Sachsen sollen mehr abgelehnte Asylbewerberinnen und -bewerber in Abschiebehaft genommen werden.
  • An sächsischen Schulen sollen weiterhin Kopfnoten (Betragen, Fleiß, Mitarbeit, Ordnung) vergeben werden.
  • Der Freistaat Sachsen soll Projekte gegen Rechtsextremismus fördern.
  • Ein Teil der Medizinstudienplätze in Sachsen soll nur noch an Studierende vergeben werden, die anschließend im ländlichen Raum als Ärzte bzw. Ärztinnen tätig sind.

„Wahl-O-Mat“ Sachsen liefert keine Wahlempfehlung

Weitere Themen der Thesenfragen sind unter anderem die Braunkohleverstromung, die Jagd von Wölfen, Elektrofahrzeuge, Kita-Gebühren und Tempolimit auf Autobahnen. Es handele sich bei dem Angebot aber nicht um ein Wahlempfehlung, sagte Brandt.

„Wahl-O-Mat“ Sachsen: Hier geht’s zur Abstimmung

„Als überparteiliche Einrichtung wollen wir mit dem Wahl-O-Mat Sachinformationen zu relevanten politischen Themen und den entsprechenden Positionen der Parteien anbieten, damit die Bürgerinnen und Bürger eine kompetente Wahlentscheidung treffen können“, sagte der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Roland Löffler.

Hintergrund: Landtagswahl Sachsen – Teilerfolg für AfD im Listenstreit

Der Wahl-O-Mat entstand in Kooperation zwischen der sächsischen Landeszentrale und der Bundeszentrale für politische Bildung. Er kommt zum dritten Mal bei Wahlen in Sachsen zum Einsatz. Bei der Landtagswahl 2014 im Freistaat wurde das Angebot mehr als 282.000 angeklickt.

Am 1. September wird nicht nur in Sachsen, sondern auch in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt – und auch für Brandenburg gibt es einen „Wahl-O-Mat“. (epd/moi)