Berlin. CDU-Politiker Friedrich Merz hat in der ARD die AfD scharf kritisiert. Die Partei habe den Mord an Walter Lübcke mitzuverantworten.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat der AfD am Mittwochabend eine Teilschuld am Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gegeben. Die Partei sorge für eine „fatale Verrohung der Sprache“ – „und dort, wo Sprache verroht, verrohen die Umgangsformen, und wo die Umgangsformen verrohen, geschehen politische Anschläge“, sagte Merz in der ARD-Sendung „maischberger.die woche“.

Ferner dulde und fördere die AfD „rechtsradikale und unappetitliche Leute“. Den Mordfall wertete Merz als „fatale Entwicklung für unser Land“.

Möglichen Koalitionen mit der AfD auf Länderebene erteilte er eine kategorische Absage: „So lange eine Partei rechtsradikale Kräfte fördert, um das Thema zu besetzen, kommen sie nicht in Frage.“

Bouffier verspricht umfassende Aufklärung im Fall Lübcke

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    Nach Mord an Walter Lübcke Morddrohungen gegen Politiker

    Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni mit einer Schussverletzung am Kopf auf der Terrasse seines Wohnhauses im hessischen Wolfhagen-Istha entdeckt worden und wenig später gestorben. Am Wochenende wurde der mutmaßliche Rechtsextremist Stephan E. in Untersuchungshaft genommen. Die ermittelnde Bundesanwaltschaft stuft den Mord als politisches Attentat mit rechtsextremem Hintergrund ein.

    Am Mittwochabend wurde zudem bekannt, dass mehrere Politiker – wie auch Lübcke vor seinem Tod – Morddrohungen erhalten haben. Unter anderem bestätigte die Polizei in Köln, dass die Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit dem Tod bedroht wurde. Reker war 2015 kurz vor ihrem Amtsantritt von einem Rechtsextremisten mit einem Messer schwer verletzt worden.

    (ba/dpa)