Berlin. Es gebe kein Recht, andere zu gefährden, sagt Bernd Riexinger. Er fordert eine Masern-Impflicht für Kinder vor Eintritt in die Kita.

In der Debatte über eine Impfpflicht gegen Masern hat sich Linken-Parteichef Bernd Riexinger für eine solche Regel ausgesprochen: „Im konkreten Fall der Masern spreche ich mich daher dafür aus, dass Kinder in Zukunft gegen Masern geimpft werden müssen, bevor sie in Kitas und Tagespflegeeinrichtungen in Kontakt mit anderen Kindern kommen.“ Das sagte Riexinger unserer Redaktion.

Masern seien eine schwerwiegende Viruserkrankung, die vielfach zu Todesfällen und schweren geistigen und körperlichen Langzeitfolgen führt, sagte der Co-Chef der Linken. Dass die Krankheit noch nicht ausgerottet sei, liege auch an fehlenden Impfungen.

Linken-Chef Riexinger: Kein Recht, andere zu gefährden

Eine Impfpflicht stelle zwar einen Eingriff in die Selbstbestimmung dar. Aber, so Riexinger: „Es kann aber andererseits auch kein Recht darauf geben, andere potenziell mit gefährlichen Krankheiten zu infizieren.“

Vor Riexinger hatten sich bereits andere Politiker für eine Impfpflicht ausgesprochen, unter anderem Familienministerin Franziska Giffey (SDP) und auch Gesundheitsminister Jens Spahn.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Landtag in Brandenburg einen Antrag der rot-roten Koalitionsfraktionen sowie der CDU-Opposition beschlossen. Das Parlament will eine Masern-Impfpflicht für Kinder in Kitas durchsetzen. An einer ähnlichen Entscheidung arbeitet auch Nordrhein-Westfalen. Das Land bereitet nach Angaben von Familienminister Joachim Stamp (FDP) eine generelle Impfpflicht gegen Masern für Kinder in Kindergärten vor. (ak)