Berlin. Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg ist von drei norwegischen Abgeordneten für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg ist von drei norwegischen Abgeordneten der Sozialistischen Linkspartei für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Auch zwei schwedische Politiker haben laut eines Medienberichts des schwedischen „Aftonbladets“ die Schülerin nominiert.
Die schwedische Schülerin Greta Thunberg organisiert die Proteste „Fridays for Future“. Bei diesen demonstrieren Schüler immer freitags für den Klimaschutz.
Auf Twitter kommentierte die junge Klimaaktivistin, dass sie von der Nominierung „geehrt und sehr dankbar“ sei. Greta Thunberg selbst demonstrierte Anfang März mit tausenden Schülern in Hamburg. Im Januar war die schwedische Aktivistin mit dem Zug nach Davos gereist, um am Weltwirtschaftsforum teilzunehmen.
Greta Thunberg und „Fridays for Future“ - Darum geht es bei den Protesten
Die 16-Jährige Schwedin protestiert inzwischen seit 30 Wochen jeden Freitag gegen den Klimawandel. Statt zur Schule zu gehen, setzte sie sich vor das Parlamentsgebäude in Stockholm. Angefangen hat sie damit am 20. August des letzten Jahres. Ursprünglich wollte sie ihren Protest bis zum 9. September – dem Tag der Parlamentswahlen in Schweden – aufrechterhalten.
Daraus entwickelte sich ein Dauerbrenner: Jeden Freitag saß die 16-Jährige seitdem mit ihrem Protestplakat vor dem Parlament. Die Aktion fand Nachahmer in der ganzen Welt. Am Freitag, 15. März, soll die bisher größte weltweite Demonstration in der Geschichte der Bewegung stattfinden. Laut der Seite fridaysforfuture.org sind rund 1.660 Kundgebungen in 105 Ländern geplant. Bundesweit wollen Schüler an rund 200 Orten demonstrieren.
Lehrergewerkschaft fordert, Schüler für Protest am Freitag nicht zu bestrafen
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat die Schulen in Hessen dazu aufgerufen, den für Freitag geplanten Klimaschutz-Protesttag nicht zu sanktionieren. „Das Bildungssystem soll nicht nur Kenntnisse in schulischen Fächern wie Mathematik, Rechtschreibung oder Fremdsprachen vermitteln“, sagte die hessische GEW-Vorsitzende Maike Wiedwald am Donnerstag in Frankfurt. Es müsse in der Schule immer auch darum gehen, junge Menschen „an eine mündige Teilhabe an der Gesellschaft heranzuführen“.
Die Proteste lösten auch in Deutschland eine Debatte über die Schulpflicht aus. Kritiker der Schülerproteste machen sich Sorgen um den versäumten Unterricht. Andere werfen den Schülern vor, die Protestveranstaltungen als Ausrede zum Schwänzen zu nutzen.
• Hintergrund: Die Weltverbesserer – Warum Schüler demonstrieren gehen
• Kommentar: Man sollte die Freitagsproteste der Schüler ernst nehmen
Die Nominierung von Greta Thunberg ist nicht das erste Mal, dass eine junge Frau nominiert wird. Der Fall erinnert an Friedensnobelpreisträgerin Malala aus Pakistan. Die damals 15-jährige pakistanische Schülerin hatte die Auszeichnung 2014 erhalten, weil sich sich dafür einsetzte, dass auch Mädchen in ihrer lange von den Taliban regierten Heimat zur Schule gehen dürfen.
(tki/mein/dpa)