Berlin. Justizministerin Barley sieht im Falle eines wilden Brexit „dramatische Folgen für Großbritannien, für Deutschland und für Europa“.
Nach dem Nein des britischen Parlaments zum Austrittsvertrag mit der EU hat die deutsche Justizministerin Katarina Barley vor einem chaotischen Brexit gewarnt.
Ein ungeordneter Austritt hätte „dramatische Folgen für Großbritannien, für Deutschland und für Europa“, sagte die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl unserer Redaktion. „Und er würde auch zu einer harten Grenze in Irland führen. Das alles kann keiner wollen.“
Barley: „Ich bin Britin und werde das auch bleiben“
Barley appellierte an die Verantwortlichen in London, „jetzt schnell für Stabilität zu sorgen“. Es müsse zügig eine Lösung im Sinne der Bürger in Großbritannien und in Europa gefunden werden. Gleichzeitig machte Barley deutlich: „Wir unterstützen Großbritannien auf seinem Weg, aber Nachverhandlungen zu dem Abkommen wird es nicht geben.“
Ihre britische Staatsbürgerschaft will Barley nicht aufgeben – ganz gleich, wie es in Großbritannien weitergeht. „Brexit hin oder her: Ich bin Britin seit meiner Geburt und werde das auch bleiben“, sagte sie. „Auch wenn die Britinnen und Briten die EU verlassen, bleibt ein enges Band, das uns verbindet. Auch mich persönlich.“
Das britische Parlament hatte am Dienstagabend mit deutlicher Mehrheit gegen den Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May gestimmt. Alle Entwicklungen zum Brexit sammeln wir in unserem Newsblog.
Die Entscheidung lässt die Sorge vor einem Chaos-Brexit weiter wachsen. So könnte es nach dem abgelehnten Brexit-Deal weitergehen. (gau)