Erfurt. Mike Mohring hat bei Facebook seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Der CDU-Landesvorsitzende in Thüringen wurde bereits operiert.

Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Thüringer CDU, Mike Mohring, hat seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Er bestätigte in einer Videobotschaft auf Facebook, dass er bereits im Oktober operiert wurde.

Dabei hätten die Ärzte „nicht nur Gutartiges“ gefunden. Der Politiker betonte jedoch, dass er eine „sehr, sehr gute“ medizinische Prognose habe. Die Heilungschancen lägen laut Auskunft der Ärzte bei 95 Prozent. Um welche Form von Krebs es sich handelt, wurde bisher nicht bekannt.

Mohring sagte, dass die Behandlung, die im November begann, bereits im Februar enden solle. Er vertrage die Medikamente gut, aber man sehe inzwischen die äußerlichen Wirkungen – „Mein Arzt ist sozusagen mein Friseur.“ Zudem könne er derzeit nicht alle Termine wahrnehmen, da seine vollständige Genesung Priorität habe. Deshalb äußere er sich jetzt.

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Mohring ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Oktober

Mohring, der im Dezember 47 wurde, ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober. Die offizielle Nominierung soll auf einem Parteitag im März erfolgen.

Der Landesvorsitzende dankte mit emotionalen Worten seiner Familie, seinen Freunden und seinen engsten politischen Weggefährten. Sie hätten ihm in den vergangenen Wochen Kraft gegeben und den Rücken frei gehalten. Gleichzeitig bat er die politische und mediale Öffentlichkeit um „pietätvolle Rücksichtnahme und Verständnis“.

Ministerpräsident Bodo Ramelow sendet Genesungswünsche

Seit der Veröffentlichung des Facebook-Beitrages hat Mohring parteiübergreifenden Zuspruch aus der Politik erhalten. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb auf Facebook: „Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen eine gute und vor allem eine erfolgreiche Genesung. Alles Gute und Gottes Segen!“

Der Regierungschef erklärte auf Anfrage, er habe dem Oppositionsführer auch einen persönlichen Genesungswunsch jenseits von Twitter und Facebook gesendet. „Meine beiden Söhne hatten Krebs und ich habe eine konkrete Vorstellung davon, was Herr Mohring gerade durchmacht und schon gemacht hat“, sagte Ramelow unserer Redaktion.

Auch SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Tiefensee meldete sich. „Das ist eine bestürzende Nachricht“, schrieb der Wirtschaftsminister in einer Mitteilung. Der übergroße Teil der Reaktionen kam allerdings von Bürgern.

Allein auf Mohrings Facebook-Seite meldeten sich bis Montagnachmittag (Stand 16 Uhr) mehr als 600 Menschen. Einige von ihnen teilten ihre eigenen Erkrankungs- und Heilungsgeschichten.

Mohring nimmt seit diesem Sonntag an der Klausur der CDU-Bundesspitze in Potsdam teil. Dort präsentiert die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer unter anderem das Programm, mit dem sie die Partei neu ordnen will.

Mohrung war im Dezember in das Bundespräsidium gewählt worden. Er sitzt seit 1999 im Landtag, seit 2008 ist er Vorsitzender der CDU-Fraktion. Aus seinem Umfeld hieß es, er wolle die Fraktion weiter leiten.