Berlin. Ursula von der Leyen hat Bedenken über den Kurs der USA in Syrien und Afghanistan geäußert. Den Mattis-Rückzug bedauert die Ministerin.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Rückzug ihres amerikanischen Amtskollegen James Mattis bedauert und US-Präsident Donald Trump vor einem Truppenabzug aus Syrien und Afghanistan gewarnt.

„Jim Mattis war immer ein verlässlicher Stabilitätsanker in der NATO und in den transatlantischen Beziehungen“, sagte die CDU-Politikerin unserer Redaktion. „Weil die USA eine so überragende Rolle und Verantwortung für die globale Sicherheitsarchitektur haben, ist es für alle wichtig, schnell Klarheit über die Nachfolge und den künftigen Kurs zu bekommen.“

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zum Truppenabzug aus Syrien habe „nicht nur militärische Konsequenzen, sondern vor allem Bedeutung für den politischen Prozess“, so von der Leyen. „Die internationale Staatengemeinschaft wird jetzt klug damit umgehen müssen, dass sich Assad und seine Verbündeten Russland und Iran gestärkt fühlen.“

Von der Leyen wirbt für Unterstützung für afghanische Sicherheitskräfte

Ursula von der Leyen (CDU), Verteidigungsministerin, hat die USA aufgefordert, Stellung zu ihrem Kurs in Syrien und Afghanistan zu beziehen.
Ursula von der Leyen (CDU), Verteidigungsministerin, hat die USA aufgefordert, Stellung zu ihrem Kurs in Syrien und Afghanistan zu beziehen. © dpa | Ralf Hirschberger

Klar sei aber auch, dass der Wiederaufbau der Region ohne massive Unterstützung von außen nicht möglich sei. Genau hier liege Europas Stärke. „Umso wichtiger wird sein, dass wir Europäer nun im politischen Prozess an jedwede Unterstützungsleistung beim Wiederaufbau klare Bedingungen knüpfen.“

Mit Blick auf Afghanistan betonte von der Leyen: „Die afghanischen Sicherheitskräfte brauchen weiter Unterstützung. Gerade jetzt, da Gespräche mit den Taliban begonnen haben, ist Verlässlichkeit und Standfestigkeit wichtig.“ (zrb)