London/Brüssel. Nach dem Brexit-Deal geht’s hoch her in Großbritannien. Minister und Vertraute Theresa Mays gehen. Die Premier steht stark unter Druck.

Der britischen Regierungschefin Theresa May droht ein Misstrauensvotum im Unterhaus. Immer mehr ihrer Gegner, auch aus der eigenen Tory-Partei, wendeten sich am Donnerstag gegen die Premierministerin.

An ihrer Spitze: Mays konservativer Widersacher Jacob Rees-Mogg. Er forderte am Donnerstag den Rücktritt Mays. Der nächste Regierungschef müsse jemand sein, der an einen Brexit glaube, sagt er.

Immer mehr konservative Abgeordnete reichten einen Brief ein, in dem sie ein Misstrauensvotum forderten - darunter seien auch welche, mit denen er nicht gerechnet habe, so Rees-Mogg. Bislang habe das für ein Votum verantwortliche Komitee aber noch nicht die 48 Briefe erhalten, die für einen solchen Schritt nötig seien, berichtet ein BBC-Reporter. Das Unterhaus wird wohl erst im Dezember über das Abkommen abstimmen.

Unklar ist, ob die Gruppe May wirklich stürzen kann. Sie braucht dafür eine Mehrheit der 315 konservativen Abgeordneten. Eine Misstrauensabstimmung kann nur einmal pro Jahr stattfinden. Sollte May als Siegerin hervorgehen, wäre ihre Position zunächst gefestigt.

Theresa May: Es gibt kein neues Referendum

Am Donnerstagabend ging May selbst in die Offensive. Im Rahmen einer Pressekonferenz in ihrem Amtssitz Downing Street 10 verteidigte sie den mit der EU ausgehandelten Kompromiss zum EU-Austritt. Sie fühle „mit jeder Faser meines Körpers“, dass dies der richtige Weg sei.

Auf Basis des Abkommens könne das Königreich die volle Kontrolle über seine Grenzen zurückgewinnen, die Personenfreizügigkeit dauerhaft abschaffen, die EU-Agrarpolitik und die Jurisdiktion des Europäischen Gerichtshofs verlassen.

Dieser Kompromiss, so May, stelle das dar, was das britische Volk mit seinem Referendum 2016 als Willen zum Ausdruck gebracht habe. Fragen nach ihrem Rücktritt wies May ab: „Ich werde meinen Job machen, das beste Ergebnis für Großbritannien herauszuholen.“ Es werde kein neues Referendum über einen EU-Austritt geben.

Diese britischen Politiker sind zurückgetreten

  • Brexit-Minister Dominic Raab
  • Arbeitsministerin Esther McVey
  • Nordirland-Staatssekretär Shailesh Vara

Am Donnerstagmorgen trat überraschend Brexit-Minister Dominic Raab zurück. Er könne die Vereinbarung zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU nicht mittragen, teilte er in einem Schreiben mit. Der Jurist gilt als ehrgeizig und hatte mehrere Posten in der Politik inne, unter anderem im Außenministerium.

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Raab folgte die britische Arbeitsministerin Esther McVey. Die Tory-Politikerin trat ebenfalls am Donnerstag zurück.

Kurz zuvor war auch der britische Nordirland-Staatssekretär Shailesh Vara zurückgetreten. Der Tory-Politiker nannte Großbritannien eine „stolze Nation“, die nicht darauf reduziert werden sollte, den Regeln anderer Länder zu gehorchen. „Die Menschen in Großbritannien verdienen Besseres“, erklärte Vara per Twitter. Britische Medien rechneten mit weiteren Rücktritten von Politikern.

Auch mehrere Abgeordnete legten ihre Ämter in der Regierung und in der Konservativen Partei nieder.

Aus Sicht ihrer Kritiker hat May keine Chance, ihren Entwurf durchs Unterhaus zu bringen. Mark Francois, Abgeordneter von Mays Konservativer Partei, rechnete am Donnerstag vor: „Die Labour-Partei hat heute deutlich gemacht, dass sie gegen das Abkommen stimmen wird, die Liberalen werden dagegen stimmen, die DUP, unser wichtigster Verbündeter hier, wird dagegen stimmen.

Mehr als 80 Tory-Hinterbänkler, es sind inzwischen 84, und es werden stündlich mehr, werden dagegen stimmen. Es ist daher mathematisch unmöglich, dieses Abkommen durch das Unterhaus zu bekommen.“

Pfund schmiert nach Brexit-Rücktritten ab

Das Pfund Sterling ging daraufhin in die Knie und fiel um 1,7 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Tief von 1,2775 Dollar. Am Aktienmarkt rutschten Dax und EuroStoxx ins Minus. In London gingen Bankenwerte auf Talfahrt, Barclays und RBS verloren je mehr als sechs Prozent.

Auch Einzelhandelstitel wie Marks & Spencer und Aktien der Baubranche wie Barrat Development, Persimmon oder Taylor Wimpey mussten Federn lassen. Der Londoner Leitindex gab ein halbes Prozent ab.

EU-Sondergipfel zum Brexit am 25. November

EU-Ratspräsident Donald Tusk berief nach Mays Ankündigung vom Durchbruch einen Sondergipfel ein, um den Austrittsvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten soll am 25. November in Brüssel stattfinden, teilte Tusk am Donnerstagmorgen mit.

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sah nach der Londoner Entscheidung die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien fast am Ziel. Er sehe genügend Fortschritt, um die Verhandlungen nun zu beenden, erklärte Juncker am Mittwochabend in Brüssel.

EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier würdigte das Abkommen als Meilenstein. „Wir haben einen großen Schritt auf einen geordneten Rückzug (Großbritanniens) gemacht“, sagte Barnier. Auch Bundesaußenminister Heiko Maas wertete die Einigung als Erfolg. „Nach Monaten der Ungewissheit haben wir jetzt endlich ein klares Signal von Großbritannien, wie der Austritt geordnet vonstatten gehen könnte“, erklärte der SPD-Politiker am Mittwochabend in Berlin.

Darum geht es bei dem Brexit-Kompromiss

Die Fachleute der EU-Kommission und der britischen Regierung haben einen rund 400 Seiten starken Austrittsvertrag vereinbart, der die Scheidungsformalitäten regelt und einige Garantien für die Zeit danach enthält, aber noch nicht die Details der künftigen Beziehungen. Den Entwurf des Abkommens gibt es in der Version der EU hier komplett zu lesen.

Es geht erstmal um Grenzfragen, vorläufige Rechtssicherheit für die EU-Bürger in Großbritannien und die Briten in der EU oder die Austrittsrechnung von etwa 45 bis 50 Milliarden Euro, die Großbritannien begleichen muss.

Bei einer Fragestunde im Parlament hatte May das Abkommen am Mittwoch verteidigt. Es sei ein „guter Deal“ für Großbritannien. Mays Parteifreund und Erz-Brexiteer Peter Bone warnte hingegen, sie werde „die Unterstützung vieler Konservativer Abgeordneter und Millionen von Wählern verlieren“.

Die britischen Premiers seit 1940

Winston Churchill war von 1940 bis 1945 Premierminister und führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg. Seit 1940 haben 12 Männer und zwei Frauen das Amt des britischen Premiers bekleidet. Wir stellen alle Kandidaten vor.
Winston Churchill war von 1940 bis 1945 Premierminister und führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg. Seit 1940 haben 12 Männer und zwei Frauen das Amt des britischen Premiers bekleidet. Wir stellen alle Kandidaten vor. © Getty Images | Central Press
Clement Richard folgte Churchill behütet.
Clement Richard folgte Churchill behütet. © imago | ZUMA/Keystone
Er war von 1945 bis 1951 der britische Premier.
Er war von 1945 bis 1951 der britische Premier. © imago stock&people | imago stock&people
Der konservative Sir Winston Churchill kam 1951 bis 1955 das zweite Mal zum Zug.
Der konservative Sir Winston Churchill kam 1951 bis 1955 das zweite Mal zum Zug. © Getty Images | Hulton Archive
Anthony Eden war von 1955 bis 1957 Premierminister des Vereinigten Königreichs.
Anthony Eden war von 1955 bis 1957 Premierminister des Vereinigten Königreichs. © Getty Images | Baron
Harold Macmillian war von 1957 bis 1963 ranghöchster Minister der Regierung des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland.
Harold Macmillian war von 1957 bis 1963 ranghöchster Minister der Regierung des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Sir Alec Douglas-Home war lediglich 363 Tage im Amt – von 1963 bis 1964.
Sir Alec Douglas-Home war lediglich 363 Tage im Amt – von 1963 bis 1964. © imago stock&people | imago stock&people
Harold Wilson – umringt von den „Beatles“ – war zwischen Oktober 1964 und 1970 Premierminister.
Harold Wilson – umringt von den „Beatles“ – war zwischen Oktober 1964 und 1970 Premierminister. © Getty Images | Central Press
Edward Heath wurde am 20. Juni 1970 gewählt.
Edward Heath wurde am 20. Juni 1970 gewählt. © Getty Images | Harry Todd
Der konservative Politiker blieb bis 1974 im Amt.
Der konservative Politiker blieb bis 1974 im Amt. © imago | imago
Harold Wilson wurde im März 1974 zum zweiten Mal zum britischen Premier gewählt. Er blieb bis März 1976 im Amt.
Harold Wilson wurde im März 1974 zum zweiten Mal zum britischen Premier gewählt. Er blieb bis März 1976 im Amt. © Getty Images | Central Press
James Callaghan war von 1976 bis 1979 Premierminister.
James Callaghan war von 1976 bis 1979 Premierminister. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Margaret Thatcher wurde 1979 als erste Frau in das Amt gewählt.
Margaret Thatcher wurde 1979 als erste Frau in das Amt gewählt. © imago | Photoshot
„Die Eiserne Lady“ übte ihr Amt ohne Unterbrechung und länger als jeder andere britische Premierminister des 20. Jahrhunderts aus – bis 1990.
„Die Eiserne Lady“ übte ihr Amt ohne Unterbrechung und länger als jeder andere britische Premierminister des 20. Jahrhunderts aus – bis 1990. © Getty Images | Keystone
John Major folgte Margaret Thatcher im November 1990. Er blieb bis 2007.
John Major folgte Margaret Thatcher im November 1990. Er blieb bis 2007. © imago | sepp spiegl
Tony Blair war von 1994 bis 2007 Vorsitzender der Labour-Partei und ...
Tony Blair war von 1994 bis 2007 Vorsitzender der Labour-Partei und ... © Getty Images | Christopher Furlong
... von 1997 bis 2007 dann der britische Premier.
... von 1997 bis 2007 dann der britische Premier. © imago | UPi Photo
Gordon Brown war von Juni 2007 bis Mai 2010 Premierminister des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland – sowie Vorsitzender der Labour-Partei.
Gordon Brown war von Juni 2007 bis Mai 2010 Premierminister des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland – sowie Vorsitzender der Labour-Partei. © imago stock&people | UPI Photo
David Cameron bekleidete das Amt vom 11. Mai 2010 bis zum 13. Juli 2016. Er trat zurück, nachdem die britischen Wähler sich für den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union entschieden hatten.
David Cameron bekleidete das Amt vom 11. Mai 2010 bis zum 13. Juli 2016. Er trat zurück, nachdem die britischen Wähler sich für den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union entschieden hatten. © REUTERS | REUTERS / CARLOS BARRIA
Theresa May wurde am 13. Juli 2016. zur britischen Premierministerin gewählt.
Theresa May wurde am 13. Juli 2016. zur britischen Premierministerin gewählt. © REUTERS | REUTERS / STEFAN WERMUTH
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In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrfach Meldungen gegeben, wonach die Einigung zwischen Brüssel und London stehe. Dann gab es allerdings jedesmal einen Rückzieher: Es müssten doch noch einige Punkte geklärt werden.

Briten verlassen EU im März 2019

Großbritannien wird die EU am 29. März 2019 verlassen. Die Austrittsgespräche steckten bislang in einer Sackgasse. Am problematischsten ist die Frage, wie nach dem Brexit Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden können.

Die EU besteht auf einer Garantie, dass es keine Kontrollen geben wird. Der sogenannte Backstop stößt aber auf heftigen Widerstand bei den Brexit-Hardlinern in Mays Konservativer Partei und der DUP.

33 Dinge, die wir an den Briten lieben

Eine echte Königin, die Beatles, Fish and Chips: Die Briten haben viele liebenswerte Dinge hervorgebracht – wir haben 33 ausgewählt. Eine Königin, eine echte Königin! Mit Palast und so. Okay, wir haben eine Kanzlerin. Aber die muss ja sogar noch ernsthaft arbeiten.
Eine echte Königin, die Beatles, Fish and Chips: Die Briten haben viele liebenswerte Dinge hervorgebracht – wir haben 33 ausgewählt. Eine Königin, eine echte Königin! Mit Palast und so. Okay, wir haben eine Kanzlerin. Aber die muss ja sogar noch ernsthaft arbeiten. © imago/i Images | imago stock&people
English Breakfast mag für den deutschen Durchschnittsmagen erst mal gewöhnungsbedürftig sein. Ist aber auf jeden Fall eine solide Grundlage – oder eine gute Aufbauhilfe nach harten Nächten. Und eigentlich kann man sich das Mittagessen direkt sparen.
English Breakfast mag für den deutschen Durchschnittsmagen erst mal gewöhnungsbedürftig sein. Ist aber auf jeden Fall eine solide Grundlage – oder eine gute Aufbauhilfe nach harten Nächten. Und eigentlich kann man sich das Mittagessen direkt sparen. © Ubucle/Wikipedia | Ubucle/Wikipedia
Mal ehrlich, wer wäre nicht gerne mit Harry Potter und Co. in Hogwarts zur Schule gegangen? Da gab’s immer reichlich Essen, da sah es richtig gemütlich aus, man durfte auf Besen fliegen und man durfte seine blöde Tante in einen großen Luftballon verwandeln. Schöne Geschichten. Aber Autorin Joanne K. Rowling schreibt ja noch ein paar Bücher. Darauf ein Butterbier!
Mal ehrlich, wer wäre nicht gerne mit Harry Potter und Co. in Hogwarts zur Schule gegangen? Da gab’s immer reichlich Essen, da sah es richtig gemütlich aus, man durfte auf Besen fliegen und man durfte seine blöde Tante in einen großen Luftballon verwandeln. Schöne Geschichten. Aber Autorin Joanne K. Rowling schreibt ja noch ein paar Bücher. Darauf ein Butterbier! © imago/ITAR-TASS | imago stock&people
Die Beatles haben Frauen zum Kreischen gebracht, eine ganze Ära geprägt – und nebenbei haben sie so viele Tonträger verkauft wie keine andere Band. Und sogar ihre Frisuren sind heute auf einmal wieder modern. Wow!
Die Beatles haben Frauen zum Kreischen gebracht, eine ganze Ära geprägt – und nebenbei haben sie so viele Tonträger verkauft wie keine andere Band. Und sogar ihre Frisuren sind heute auf einmal wieder modern. Wow! © imago stock&people | imago
Schon vor mehr als 100 Jahren hat sich Sir Arthur Conan Doyle die Geschichten um den kauzigen Detektiv und seinen Freund Dr. John Watson ausgedacht. Viele, viele Bücher, Filme, Bücher über die Bücher und neue Filme sind seitdem entstanden. Zuletzt sogar Hollywood-Produktionen und eine gefeierte Serie mit Benedict Cumberbatch (Foto) in der Hauptrolle. Ist schon irgendwie cooler als Derrick.
Schon vor mehr als 100 Jahren hat sich Sir Arthur Conan Doyle die Geschichten um den kauzigen Detektiv und seinen Freund Dr. John Watson ausgedacht. Viele, viele Bücher, Filme, Bücher über die Bücher und neue Filme sind seitdem entstanden. Zuletzt sogar Hollywood-Produktionen und eine gefeierte Serie mit Benedict Cumberbatch (Foto) in der Hauptrolle. Ist schon irgendwie cooler als Derrick. © ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2015 | ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2015
1966 hat sie uns mal geärgert, die englische Fußball-Nationalmannschaft. Wembley-Tor und so. Aber in der Regel, und das besonders aus deutscher Sicht, freut man sich doch sehr, dass es die englische Nationalmannschaft gibt. Vor allem beim Elfmeterschießen.
1966 hat sie uns mal geärgert, die englische Fußball-Nationalmannschaft. Wembley-Tor und so. Aber in der Regel, und das besonders aus deutscher Sicht, freut man sich doch sehr, dass es die englische Nationalmannschaft gibt. Vor allem beim Elfmeterschießen. © REUTERS | Reuters Staff
Elton John kann ungefähr so gut Klavier spielen wie Lionel Messi Fußball, völlig egal ob für eine Ballade oder einen Rocksong. Er hat deswegen schätzungsweise 450 Millionen Tonträger verkauft. Dagegen wird die erfolgreichste deutsche Band in einigen Statistiken mit 30 Millionen verkauften Tonträgern geführt. Sie heißt übrigens Scooter.
Elton John kann ungefähr so gut Klavier spielen wie Lionel Messi Fußball, völlig egal ob für eine Ballade oder einen Rocksong. Er hat deswegen schätzungsweise 450 Millionen Tonträger verkauft. Dagegen wird die erfolgreichste deutsche Band in einigen Statistiken mit 30 Millionen verkauften Tonträgern geführt. Sie heißt übrigens Scooter. © imago/ITAR-TASS | imago stock&people
Mr. Bean, Monthy Python, Dinner for one – aus Großbritannien kommen einige Klassiker der humorigen TV-Unterhaltung. Zugegeben: Gute Komiker haben wir auch. Aber so richtige Klassiker? 50 Jahre Mario Barth zu Silvester wollen wir uns jedenfalls nicht vorstellen.
Mr. Bean, Monthy Python, Dinner for one – aus Großbritannien kommen einige Klassiker der humorigen TV-Unterhaltung. Zugegeben: Gute Komiker haben wir auch. Aber so richtige Klassiker? 50 Jahre Mario Barth zu Silvester wollen wir uns jedenfalls nicht vorstellen. © imago/United Archives | imago stock&people
Der Fußballer und das Spice Girl, zwei Superstars, David und Victoria Beckham– was für ein Glamour-Faktor! Ob sie in England Claudia Effenberg kennen?
Der Fußballer und das Spice Girl, zwei Superstars, David und Victoria Beckham– was für ein Glamour-Faktor! Ob sie in England Claudia Effenberg kennen? © imago/UPI Photo | imago stock&people
Schon seit 1962 rocken Mick Jagger und Co. als The Rolling Stones durch die Welt. Das muss man erst mal schaffen bei dem, was man als Rockstar alles so konsumieren muss.
Schon seit 1962 rocken Mick Jagger und Co. als The Rolling Stones durch die Welt. Das muss man erst mal schaffen bei dem, was man als Rockstar alles so konsumieren muss. © imago stock&people | imago
Bei allen Lästereien über die Esskultur der Briten muss man anerkennen, dass sie in Sachen Fast Food einen Klassiker geschaffen haben. So wie Currywurst. Mit dem großen Vorteil, dass man bei Fish and Chips einfach alles in eine Fritteuse werfen kann.
Bei allen Lästereien über die Esskultur der Briten muss man anerkennen, dass sie in Sachen Fast Food einen Klassiker geschaffen haben. So wie Currywurst. Mit dem großen Vorteil, dass man bei Fish and Chips einfach alles in eine Fritteuse werfen kann. © imago/Westend61 | imago stock&people
Bis sie kamen, waren die Neunziger eigentlich das Jahrzehnt der Boygroups. Aber dann sangen fünf junge Damen „Wannabe“ und landeten in 30 Ländern auf Platz eins der Charts. Man muss sogar heute noch anerkennen: Die Spice Girls haben ein paar richtige Ohrwürmer produziert. Zumindest deutlich mehr als Tic Tac Toe.
Bis sie kamen, waren die Neunziger eigentlich das Jahrzehnt der Boygroups. Aber dann sangen fünf junge Damen „Wannabe“ und landeten in 30 Ländern auf Platz eins der Charts. Man muss sogar heute noch anerkennen: Die Spice Girls haben ein paar richtige Ohrwürmer produziert. Zumindest deutlich mehr als Tic Tac Toe. © imago stock&people | imago
Stephen Hawking ist einer der schlauesten Männer der Welt. Kennt sich in Sachen Relativitätstheorie aus. Wir haben keine Ahnung, was das eigentlich ist. Aber cool ist es auf jeden Fall.
Stephen Hawking ist einer der schlauesten Männer der Welt. Kennt sich in Sachen Relativitätstheorie aus. Wir haben keine Ahnung, was das eigentlich ist. Aber cool ist es auf jeden Fall. © imago/Future Image | imago stock&people
Nichts gegen die gute, deutsche Eckkneipe. Aber irgendwie ist es in den britischen Pubs noch eine Spur uriger. Das Bier hierzulande mag besser sein. Aber von der Theke zum Klo zu schwanken – auf Teppichboden! Das ist das Größte.
Nichts gegen die gute, deutsche Eckkneipe. Aber irgendwie ist es in den britischen Pubs noch eine Spur uriger. Das Bier hierzulande mag besser sein. Aber von der Theke zum Klo zu schwanken – auf Teppichboden! Das ist das Größte. © imago/Peter Widmann | imago stock&people
Da gilt dasselbe wie für die Queen: So zwei echte Prinzen, Harry und William, das macht schon was her. Und natürlich liefern sie Stoff für viele Mädchenträume. Natürlich gibt es für die beiden Abzüge in der B-Note, weil nicht alles, was Harry in seiner Jugend so gemacht hat, wirklich königlich war. Aber so peinlich wie unser „Protz-Prinz“ oder unser „Pinkel-Prinz“ war das lange nicht.
Da gilt dasselbe wie für die Queen: So zwei echte Prinzen, Harry und William, das macht schon was her. Und natürlich liefern sie Stoff für viele Mädchenträume. Natürlich gibt es für die beiden Abzüge in der B-Note, weil nicht alles, was Harry in seiner Jugend so gemacht hat, wirklich königlich war. Aber so peinlich wie unser „Protz-Prinz“ oder unser „Pinkel-Prinz“ war das lange nicht. © imago/i Images | imago stock&people
Für viele ist William Shakespeare der bedeutendste Dichter der Weltgeschichte. Hat fast 40 Dramen geschrieben, seine Werke wurden laut Schätzungen bis zu vier Milliarden Mal verkauft. Wäre er nicht schon 400 Jahre tot, er würde sicherlich auf der Bestsellerliste stehen. Da können selbst Schiller und Goethe nicht mithalten.
Für viele ist William Shakespeare der bedeutendste Dichter der Weltgeschichte. Hat fast 40 Dramen geschrieben, seine Werke wurden laut Schätzungen bis zu vier Milliarden Mal verkauft. Wäre er nicht schon 400 Jahre tot, er würde sicherlich auf der Bestsellerliste stehen. Da können selbst Schiller und Goethe nicht mithalten. © imago/Leemage | imago stock&people
Was für ein schöner Mann, dieser Hugh Grant. Wie er in „Notting Hill“ um Julia Roberts kämpft oder in „Tatsächlich Liebe“ als Premierminister einen Solotanz zum Dahinschmachten aufs Parkett legt – hach! Selbst als Fiesling in „Bridget Jones“ kann man ihm nicht böse sein. In Deutschland haben wir zwar auch attraktive Schauspieler mit Talent (Florian David Fitz), aber an das typisch Grantsche Grübchenlachen kommt keiner ran.
Was für ein schöner Mann, dieser Hugh Grant. Wie er in „Notting Hill“ um Julia Roberts kämpft oder in „Tatsächlich Liebe“ als Premierminister einen Solotanz zum Dahinschmachten aufs Parkett legt – hach! Selbst als Fiesling in „Bridget Jones“ kann man ihm nicht böse sein. In Deutschland haben wir zwar auch attraktive Schauspieler mit Talent (Florian David Fitz), aber an das typisch Grantsche Grübchenlachen kommt keiner ran. © imago/i Images | imago stock&people
Grau, magenta, gelb – irgendwie sehen unsere Telefonzellen nicht so schön aus wie die britischen. Ein sattes Rot, fällt auf, sieht gut aus. Das muss man honorieren. Vor allem, weil der Brite ja modetechnisch eigentlich eher selten richtig liegt.
Grau, magenta, gelb – irgendwie sehen unsere Telefonzellen nicht so schön aus wie die britischen. Ein sattes Rot, fällt auf, sieht gut aus. Das muss man honorieren. Vor allem, weil der Brite ja modetechnisch eigentlich eher selten richtig liegt. © imago stock&people | imago
Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds ist ein schönes Touristenziel. Da kann man seinen Lieblingspromis mal ganz nah kommen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen. Und sie bleiben fürs Selfie immer artig stehen.
Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds ist ein schönes Touristenziel. Da kann man seinen Lieblingspromis mal ganz nah kommen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen. Und sie bleiben fürs Selfie immer artig stehen. © imago/eventfoto54 | imago stock&people
Was für ein Typ, dieser James Bond (hier gespielt von Daniel Craig)! Ein Frauenheld, charmant, intelligent, kein Softie. Sucht man in Deutschland vergeblich. Da kann Til Schweiger im „Tatort“ noch so viel explodieren lassen wie er will.
Was für ein Typ, dieser James Bond (hier gespielt von Daniel Craig)! Ein Frauenheld, charmant, intelligent, kein Softie. Sucht man in Deutschland vergeblich. Da kann Til Schweiger im „Tatort“ noch so viel explodieren lassen wie er will. © imago/PanoramiC | imago stock&people
Aston Martin (hier der legendäre DB5), Lotus, Rolls Royce, Jaguar – Die Briten haben zwar diesen komischen Linksverkehr, aber schicke Autos bauen können sie. Sind meist etwas teuer, kommen aber ohne Schummelsoftware aus.
Aston Martin (hier der legendäre DB5), Lotus, Rolls Royce, Jaguar – Die Briten haben zwar diesen komischen Linksverkehr, aber schicke Autos bauen können sie. Sind meist etwas teuer, kommen aber ohne Schummelsoftware aus. © imago/HJS | imago stock&people
Die Briten gelten nicht nur als Erfinder des Fußballs – sie haben auch jede Menge anderer unterhaltsamer Wettkämpfe erfunden. Die mögen bei uns zwar nicht wirklich für einen großen Markt taugen. Aber einem Käselaib bergab hinterherzurennen oder mit Pancakes in der Pfanne um die Wette zu laufen, klingt definitiv witzig.
Die Briten gelten nicht nur als Erfinder des Fußballs – sie haben auch jede Menge anderer unterhaltsamer Wettkämpfe erfunden. Die mögen bei uns zwar nicht wirklich für einen großen Markt taugen. Aber einem Käselaib bergab hinterherzurennen oder mit Pancakes in der Pfanne um die Wette zu laufen, klingt definitiv witzig. © REUTERS | REUTERS / STEFAN WERMUTH
Was den Briten an Esskultur fehlt, gleichen sie mit ihrer (nicht-alkoholischen) Trinkkultur aus. Feiner Tee, schönes Porzellan – da muss man bei uns schon ganz tief in Omas Wohnzimmerschrank kramen.
Was den Briten an Esskultur fehlt, gleichen sie mit ihrer (nicht-alkoholischen) Trinkkultur aus. Feiner Tee, schönes Porzellan – da muss man bei uns schon ganz tief in Omas Wohnzimmerschrank kramen. © imago stock&people | imago
Jamie Oliver ist so etwas wie bei uns Tim Mälzer. Nur dass er lange vor Mälzer den lässigen TV-Koch salonfähig gemacht hat. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Brite, der uns in Sachen Esskultur was beibringen konnte. Unglaublich!
Jamie Oliver ist so etwas wie bei uns Tim Mälzer. Nur dass er lange vor Mälzer den lässigen TV-Koch salonfähig gemacht hat. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Brite, der uns in Sachen Esskultur was beibringen konnte. Unglaublich! © imago/UIG | imago stock&people
Auf der Insel sind die Geschäfte eigentlich immer offen. Stellen Sie sich mal vor: immer verkaufsoffener Sonntag! Jeden Tag shoppen!
Auf der Insel sind die Geschäfte eigentlich immer offen. Stellen Sie sich mal vor: immer verkaufsoffener Sonntag! Jeden Tag shoppen! © imago stock&people | imago
Bei Dudelsack-Musik muss man an die schottischen Highlands denken, an kernige Männer im Schottenrock. Ähnlich volkstümlich geht’s bei uns ja nur bei den Wildecker Herzbuben zu.
Bei Dudelsack-Musik muss man an die schottischen Highlands denken, an kernige Männer im Schottenrock. Ähnlich volkstümlich geht’s bei uns ja nur bei den Wildecker Herzbuben zu. © imago stock&people | imago
Doppeldeckerbusse gehören zu London wie der Tower. So ist das halt, wenn viele Menschen in einer Stadt bewegt werden müssen. Gibt’s bei uns auch, vor allem in Berlin. Aber da gilt dasselbe wie bei den Telefonzellen. Rot ist irgendwie schöner als Gelb.
Doppeldeckerbusse gehören zu London wie der Tower. So ist das halt, wenn viele Menschen in einer Stadt bewegt werden müssen. Gibt’s bei uns auch, vor allem in Berlin. Aber da gilt dasselbe wie bei den Telefonzellen. Rot ist irgendwie schöner als Gelb. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nicht nur weltbekannte Popmusik (Beatles) und legendärer Rock (Rolling Stones) kommen aus Großbritannien. Die Sex Pistols haben einen großen Teil zur Punk-Kultur beigetragen – auch wenn sie selbst gar nicht so „punkig“ sein wollten. Die Punk-Kultur in Deutschland hinkte so hinterher, dass sie sich erst breitmachte, als sich die Sex Pistols schon zum ersten Mal aufgelöst hatten.
Nicht nur weltbekannte Popmusik (Beatles) und legendärer Rock (Rolling Stones) kommen aus Großbritannien. Die Sex Pistols haben einen großen Teil zur Punk-Kultur beigetragen – auch wenn sie selbst gar nicht so „punkig“ sein wollten. Die Punk-Kultur in Deutschland hinkte so hinterher, dass sie sich erst breitmachte, als sich die Sex Pistols schon zum ersten Mal aufgelöst hatten. © imago stock&people | imago
Das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt steigt in Wimbledon. Hier wurden Boris Becker und Steffi Graf zu Legenden, hier wird nur in Weiß gespielt, hier gibt es Erdbeeren mit Sahne. Wie stilvoll. Deutschland hat auch ein einigermaßen bekanntes Rasenturnier. Da gibt’s auch Erdbeeren. Aber Halle in Westfalen ist halt nicht London.
Das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt steigt in Wimbledon. Hier wurden Boris Becker und Steffi Graf zu Legenden, hier wird nur in Weiß gespielt, hier gibt es Erdbeeren mit Sahne. Wie stilvoll. Deutschland hat auch ein einigermaßen bekanntes Rasenturnier. Da gibt’s auch Erdbeeren. Aber Halle in Westfalen ist halt nicht London. © Spiralz/Wikipedia | Spiralz/Wikipedia
Einige der erfolgreichsten Show-Formate haben wir den Briten zu verdanken. „DSDS“ und das „Dschungelcamp“ gucken wir uns hierzulande schon über zehn Jahre an. Ist ja nicht nur toll für die Millionen Zuschauer, sondern auch für die Dschungel-Promis. Die würde ja sonst kaum noch jemand ins Programm lassen.
Einige der erfolgreichsten Show-Formate haben wir den Briten zu verdanken. „DSDS“ und das „Dschungelcamp“ gucken wir uns hierzulande schon über zehn Jahre an. Ist ja nicht nur toll für die Millionen Zuschauer, sondern auch für die Dschungel-Promis. Die würde ja sonst kaum noch jemand ins Programm lassen. © imago stock&people | imago
Erst sie brachte den Rock ‘n’ Roll ins Modelbusiness: Mit einer Größe von nur etwa 1,70 Meter rollte Kate Moss die eingebildete und hochnäsige Modewelt auf. Und selbst mit 42 Jahren gehört sie zu den bekanntesten Models weltweit. Vom Coolness-Faktor können sich Heidi Klum und Claudia Schiffer da noch einiges abgucken.
Erst sie brachte den Rock ‘n’ Roll ins Modelbusiness: Mit einer Größe von nur etwa 1,70 Meter rollte Kate Moss die eingebildete und hochnäsige Modewelt auf. Und selbst mit 42 Jahren gehört sie zu den bekanntesten Models weltweit. Vom Coolness-Faktor können sich Heidi Klum und Claudia Schiffer da noch einiges abgucken. © imago/Italy Photo Press | imago stock&people
Wenn der Brite in den Urlaub fährt, dann kann er wirklich beinahe alles um sich herum vergessen. Das ist in manchen Situationen nicht nur extrem witzig anzuschauen, sondern beruhigt doch auch irgendwie das eigene Gewissen: Wenn Sie denken, an der Playa de Palma ginge es schlimm zu, dann schauen Sie sich mal in Magaluf um!
Wenn der Brite in den Urlaub fährt, dann kann er wirklich beinahe alles um sich herum vergessen. Das ist in manchen Situationen nicht nur extrem witzig anzuschauen, sondern beruhigt doch auch irgendwie das eigene Gewissen: Wenn Sie denken, an der Playa de Palma ginge es schlimm zu, dann schauen Sie sich mal in Magaluf um! © Getty Images | Matt Cardy
Die englische Sprache ist schön einfach, und sie wird von beinahe der ganzen Welt gesprochen. Da macht es auch nichts, dass man die Briten selbst kaum versteht.
Die englische Sprache ist schön einfach, und sie wird von beinahe der ganzen Welt gesprochen. Da macht es auch nichts, dass man die Briten selbst kaum versteht. © imago/AFLO | imago stock&people
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Wenn die Verhandlungen scheitern

Dass die Brexit-Verhandlungen endgültig scheitern, gilt für viele Experten als Horrorszenario. Ein britischer EU-Austritt ohne Vertrag wäre eine „Katastrophe“, warnt der Bundesverband der deutschen Industrie. Unmittelbar nach der wilden Scheidung könnte der Flugverkehr nicht nur nach Großbritannien, sondern auch auf dem Kontinent massiv gestört sein - Flugrechte innerhalb der EU sind daran gebunden, dass die Unternehmen mehrheitlich Eigentümern aus der EU gehören.(mit W.B./dpa)