Brüssel. Es ist der größte Truppenaufmarsch seit dem Kalten Krieg: Am Nato-Manöver „Trident Juncture“ werden rund 50.000 Soldaten teilnehmen.

Es ist das größte Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges – und es werden noch einmal deutlich mehr Soldaten daran teilnehmen als zuletzt geplant.

Wie das Bündnis am Dienstag mitteilte, wollen die USA auch ihren Flugzeugträger „Harry S. Truman“ zu der Großübung „Trident Juncture“ in Norwegen schicken. Die Teilnehmerzahl werde damit auf rund 50.000 steigen, sagte Admiral James Foggo in Brüssel.

Auf der „Harry S. Truman“ und den begleitenden Schiffen und Flugzeugen sind demnach rund 6000 US-Soldaten im Einsatz. Der Verband war zuletzt unter anderem im Mittelmeer unterwegs und dort an Angriffen auf Ziele der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien beteiligt.

Mit dem Großmanöver „Trident Juncture“ will die Nato vom 25. Oktober an für den sogenannten Bündnisfall trainieren. Dieser könnte ausgerufen werden, wenn einer oder mehrere der 29 Mitgliedstaaten von einem Gegner angegriffen würden. In der Folge müssten dann die anderen Alliierten Beistand leisten.

Nach Krim-Annexion ändert Nato ihre Strategie

Für den Bündnisfall war nach dem Ende des Kalten Krieges lange Zeit weniger intensiv geübt worden. Nachdem Russland sich 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt hatte, änderte die Nato jedoch ihre Strategie.

Vor allem Polen sowie die baltischen Alliierten Litauen, Lettland und Estland fühlen sich von der aktuellen Politik des großen Nachbarn verstärkt bedroht und fordern Aufrüstung und mehr Abschreckung. Deswegen gilt es auch nicht als Zufall, dass das Manöver in einem Land ausgerichtet wird, das eine gemeinsame Grenze mit Russland hat.

Deutschland wird nach eigenen Angaben mit etwa 10.000 Soldaten an dem Nato-Großmanöver beteiligt sein. Hinzu kommen unter anderem rund 4000 Fahrzeuge. Dass dieBundeswehr so stark beteiligt ist, liegt daran, dass sie ab Anfang 2019 die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato (Very High Readiness Joint Task Force - VJTF) übernehmen soll. (dpa)