Beirut. Drei deutsche IS-Kämpfer sind in Nordsyrien festgesetzt worden. Einer von ihnen soll engen Kontakt zur 9/11-Terrorzelle gehabt haben.

Der festgenommene Dschihadist Mohammed Haidar Sammar ist nicht der einzige deutsche Gefangene der kurdischen YPG-Miliz. Insgesamt rund 400 ausländische IS-Kämpfer seien im Gewahrsam der YPG-Miliz, darunter auch „einige wenige“ Deutsche, berichtete ein Sprecher des Parteienbündnisses Tev-Dem, das die Region kontrolliert, unserer Redaktion.

Neben Sammar zählen dazu Fared S. aus Bonn und Dominic R. aus dem Frankfurter Raum. Ein YPG-Sprecher nannte die Gefangenen eine zunehmende Belastung für die Kurdenmiliz. Die YPG sei im Kontakt mit den Regierungen der Herkunftsländer der Gefangenen. „Sie sagen uns immer wieder, dass sie sie herausholen, aber sie tun es nicht.“

Er wünsche sich, dass die YPG mehr Unterstützung wegen der Gefangenen bekomme, unter denen sich „extrem gefährliche Menschen“ befänden. „Die UNO sollte sich dafür einsetzen und Schritte einleiten. Wir wissen nicht, wie lange diese Situation seitens der YPG beherrscht werden kann.“

Sammar soll Mohammed Atta für al-Kaida rekrutiert haben

Mohammed Haidar Sammar soll der Hamburger Zelle um Mohammed Atta, einem der Attentäter vom 11. September 2001, eng verbunden gewesen sein. Zuletzt soll er sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.

Terror in den USA: Tausende Tote an 9/11

Es war ein Tag, der die Welt veränderte: Durch die Terror-Anschläge am 11. September 2001 starben fast 3000 Menschen, die meisten von ihnen in den Trümmern des World Trade Centers in New York City.
Es war ein Tag, der die Welt veränderte: Durch die Terror-Anschläge am 11. September 2001 starben fast 3000 Menschen, die meisten von ihnen in den Trümmern des World Trade Centers in New York City. © reuters | Peter Morgan
Der Tag hatte unter einem strahlend blauen Spätsommerhimmel wie diesem begonnen.
Der Tag hatte unter einem strahlend blauen Spätsommerhimmel wie diesem begonnen. © imago | McPHOTO/Paterson
Doch um 8.46 Uhr Ortszeit flogen fünf Al-Kaida-Terroristen eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft American Airlines in den nördlichen der Zwillingstürme an der Südspitze Manhattans.
Doch um 8.46 Uhr Ortszeit flogen fünf Al-Kaida-Terroristen eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft American Airlines in den nördlichen der Zwillingstürme an der Südspitze Manhattans. © REUTERS | Sean Adair
Das Flugzeug, eine Boeing 767, war vollgetankt für den Flug von Boston nach Los Angeles und wirkte wie eine gigantische Brandbombe in dem 110 Stockwerke hohen Wolkenkratzer.
Das Flugzeug, eine Boeing 767, war vollgetankt für den Flug von Boston nach Los Angeles und wirkte wie eine gigantische Brandbombe in dem 110 Stockwerke hohen Wolkenkratzer. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Die Menschen in den Straßen der Metropole gingen vermutlich zum größten Teil von einem Unfall aus, bis das Unfassbare geschah.
Die Menschen in den Straßen der Metropole gingen vermutlich zum größten Teil von einem Unfall aus, bis das Unfassbare geschah. © reuters | Str Old
17 Minuten nach der ersten Maschine fliegen fünf weitere Attentäter eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft United Airlines in den Südturm des World Trade Centers.
17 Minuten nach der ersten Maschine fliegen fünf weitere Attentäter eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft United Airlines in den Südturm des World Trade Centers. © reuters | Sean Adair
Auch diese Maschine sollte an die Westküste fliegen, auch sie löst in dem 417 Meter hohen Gebäude ein Inferno aus.
Auch diese Maschine sollte an die Westküste fliegen, auch sie löst in dem 417 Meter hohen Gebäude ein Inferno aus. © imago/GranAngular | imago stock&people
Bei dem Aufprall der Flugzeuge sterben die Passagiere, Besatzungen und die Attentäter sofort, dazu Hunderte Menschen, die in den Zwillingstürmen arbeiten. Rund 50.000 sind es pro Tag, an diesem Septembermorgen, so wird man später schätzen, waren vor der Katastrophe rund 20.000 in ihren Büros angekommen.
Bei dem Aufprall der Flugzeuge sterben die Passagiere, Besatzungen und die Attentäter sofort, dazu Hunderte Menschen, die in den Zwillingstürmen arbeiten. Rund 50.000 sind es pro Tag, an diesem Septembermorgen, so wird man später schätzen, waren vor der Katastrophe rund 20.000 in ihren Büros angekommen. © reuters | Reuters Photographer
Fassungslos schauen die Menschen in den Straßen der Stadt auf die brennenden Türme.
Fassungslos schauen die Menschen in den Straßen der Stadt auf die brennenden Türme. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Zu dem Zeitpunkt sind auf dem Areal des World Trade Centers und in der Umgebung bereits mehr als tausend Polizisten und mehrere Hundert Feuerwehrleute im Einsatz.
Zu dem Zeitpunkt sind auf dem Areal des World Trade Centers und in der Umgebung bereits mehr als tausend Polizisten und mehrere Hundert Feuerwehrleute im Einsatz. © Reuters | Shannon Stapleton
Durch den Einschlag der Maschinen und die Brände sind die Fahrstühle nicht mehr zu benutzen, deshalb machen sich die Retter mit ihrer rund 40 Kilo schweren Ausrüstung durch die Treppenhäuser auf den Weg nach oben.
Durch den Einschlag der Maschinen und die Brände sind die Fahrstühle nicht mehr zu benutzen, deshalb machen sich die Retter mit ihrer rund 40 Kilo schweren Ausrüstung durch die Treppenhäuser auf den Weg nach oben. © REUTERS | Brad Rickerby
Gegen den Strom der Menschen, die die Wolkenkratzer über die Treppenhäuser verlassen: Viele Tausend sind auf dem Weg nach unten. Sie haben nicht viel Zeit.
Gegen den Strom der Menschen, die die Wolkenkratzer über die Treppenhäuser verlassen: Viele Tausend sind auf dem Weg nach unten. Sie haben nicht viel Zeit. © imago stock&people | UPI Photo
56 Minuten nach dem Einschlag des Flugzeugs stürzt der Südturm ein. 110 Stockwerke Beton, Stahl und Glas halten den Temperaturen des brennenden Kerosins nicht stand und stürzen innerhalb von zehn Sekunden in sich zusammen. Die riesige Staubwolke, die dabei entsteht, quillt monströs durch die Häuserschluchten: In Todesangst versuchen die Menschen, zu flüchten.
56 Minuten nach dem Einschlag des Flugzeugs stürzt der Südturm ein. 110 Stockwerke Beton, Stahl und Glas halten den Temperaturen des brennenden Kerosins nicht stand und stürzen innerhalb von zehn Sekunden in sich zusammen. Die riesige Staubwolke, die dabei entsteht, quillt monströs durch die Häuserschluchten: In Todesangst versuchen die Menschen, zu flüchten. © Reuters | Reuters PhotographerShannon Stapleton JC/HB
Die Bilder von New Yorkern, die mit einer dicken Staubschicht überzogen sind, haben sich wie viele andere Bilder jenes Tages ins Gedächtnis der Welt eingebrannt.
Die Bilder von New Yorkern, die mit einer dicken Staubschicht überzogen sind, haben sich wie viele andere Bilder jenes Tages ins Gedächtnis der Welt eingebrannt. © imago stock&people | UPI Photo
Feuerwehrleute und Polizisten helfen Verletzten, dann stürzt um 10.28 Uhr Ortszeit auch der Nordturm ein:
Feuerwehrleute und Polizisten helfen Verletzten, dann stürzt um 10.28 Uhr Ortszeit auch der Nordturm ein: © Reuters | Peter MorganPM/ME
102 Minuten, nachdem der Angriff begonnen hat, sind von den beiden 415 und 417 Meter hohen Wolkenkratzern nur ...
102 Minuten, nachdem der Angriff begonnen hat, sind von den beiden 415 und 417 Meter hohen Wolkenkratzern nur ... © imago/UPI Photo | imago stock&people
... noch Trümmer übrig. Etwa eine halbe Stunde später ordnet New Yorks Oberbürgermeister Rudolph Giuliani die Evakuierung des kompletten Bereichs südlich der 14. Straße an.
... noch Trümmer übrig. Etwa eine halbe Stunde später ordnet New Yorks Oberbürgermeister Rudolph Giuliani die Evakuierung des kompletten Bereichs südlich der 14. Straße an. © Reuters | Reuters Photographer
New Yorker wie Touristen machen sich durch die vom Staub vernebelten Straßen auf den Weg nach Norden.
New Yorker wie Touristen machen sich durch die vom Staub vernebelten Straßen auf den Weg nach Norden. © Reuters | Shannon StapletonJC/ME
Der Schock steht den New Yorkern ins Gesicht geschrieben.
Der Schock steht den New Yorkern ins Gesicht geschrieben. © Reuters | Shannon Stapleton
Nicht nur die Profis helfen, wer kann, packt mit an.
Nicht nur die Profis helfen, wer kann, packt mit an. © Reuters | Shannon Stapleton
Die Südspitze Manhattans ist in Teilen ein Kriegsgebiet.
Die Südspitze Manhattans ist in Teilen ein Kriegsgebiet. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Am Ground Zero suchen Feuerwehrleute und Polizisten fieberhaft nach Verletzten, Zivilisten und Kameraden.
Am Ground Zero suchen Feuerwehrleute und Polizisten fieberhaft nach Verletzten, Zivilisten und Kameraden. © imago stock&people | UPI Photo
Auch in Washington sind die Feuerwehrleute im Einsatz: Nachdem weitere fünf Terroristen ein von ihnen entführtes Flugzeug ins Pentagon gesteuert haben, brennt ein Flügel des amerikanischen Verteidigungsministeriums.
Auch in Washington sind die Feuerwehrleute im Einsatz: Nachdem weitere fünf Terroristen ein von ihnen entführtes Flugzeug ins Pentagon gesteuert haben, brennt ein Flügel des amerikanischen Verteidigungsministeriums. © UPI Photo | imago
Bei diesem Angriff sterben die 59 Menschen an Bord der Maschine und 125 Männer und Frauen im Pentagon. 106 weitere werden in dem ausbrechenden Feuer schwer verletzt.
Bei diesem Angriff sterben die 59 Menschen an Bord der Maschine und 125 Männer und Frauen im Pentagon. 106 weitere werden in dem ausbrechenden Feuer schwer verletzt. © imago/StockTrek Images | imago stock&people
Wenig später stürzt der beschädigte Gebäudeteil ein.
Wenig später stürzt der beschädigte Gebäudeteil ein. © imago/StockTrek Images | imago stock&people
Es wird niemand zusätzlich verletzt, weil das Verteidigungsministerium aus Angst vor weiteren Angriffen komplett geräumt worden ist.
Es wird niemand zusätzlich verletzt, weil das Verteidigungsministerium aus Angst vor weiteren Angriffen komplett geräumt worden ist. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Der Tag danach: Der Job der Katastrophen-Helfer wird nicht einfacher.
Der Tag danach: Der Job der Katastrophen-Helfer wird nicht einfacher. © imago | UPI Photo
Am Nachmittag des 12. September 2001 finden die unermüdlich suchenden Retter noch eine Überlebende in den Trümmern – es wird die letzte sein.
Am Nachmittag des 12. September 2001 finden die unermüdlich suchenden Retter noch eine Überlebende in den Trümmern – es wird die letzte sein. © imago stock&people | UPI Photo
Während die Männer und Frauen am Ground Zero schuften, ...
Während die Männer und Frauen am Ground Zero schuften, ... © imago stock&people | UPI Photo
... trauern sie um ihre Kameraden.
... trauern sie um ihre Kameraden. © imago stock&people | imago stock&people
Mehr als 400 Feuerwehrleute und Polizisten sind beim Einsturz des World Trade Centers ums Leben gekommen.
Mehr als 400 Feuerwehrleute und Polizisten sind beim Einsturz des World Trade Centers ums Leben gekommen. © imago | WHA UnitedArchives
Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung, unter der viele Helfer leiden, kommt der Krebs.
Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung, unter der viele Helfer leiden, kommt der Krebs. © imago stock&people | UPI Photo
 Jahre nach der Terror-Attacke erkranken immer mehr Männer und Frauen, die am 11. September und in den Wochen danach den mit Asbest verseuchten Staub eingeatmet haben.
Jahre nach der Terror-Attacke erkranken immer mehr Männer und Frauen, die am 11. September und in den Wochen danach den mit Asbest verseuchten Staub eingeatmet haben. © imago stock&people | UPI Photo
Terror in New York und in Washington
Terror in New York und in Washington © imago | WHA UnitedArchives
Der 11. September 2001 hat die Welt verändert.
Der 11. September 2001 hat die Welt verändert. © imago stock&people | UPI Photo
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Er werde von kurdischen Sicherheitsdiensten in deren Hauptquartier in Rakka verhört, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Ein hochrangiger Vertreter der Kurdenmiliz YPG berichtete, Sammar sei vor einigen Tagen nach längerer Observation im Norden Syriens festgenommen worden.

Sammar war als Kind nach Deutschland gekommen. Der vor Jahrzehnten eingebürgerte Kfz-Schlosser lebte im Stadtteil Alsterdorf. Er geriet ins Visier der Fahnder, weil er Atta und dessen Komplizen in Hamburg für das Terrornetzwerk al-Kaida rekrutiert haben soll.

US-Geheimdienst soll Sammar verschleppt und gefoltert haben

Dem US-Geheimdienst wird vorgeworfen, Sammar 2002, nach anderen Angaben bereits Ende 2001, im marokkanischen Casablanca entführt und nach Syrien verschleppt zu haben. Dort saß er in einer als Foltergefängnis geltenden Haftanstalt ein, wo er auch von Angehörigen deutscher Sicherheitsbehörden vernommen wurde. Wegen Zugehörigkeit zur Muslimbruderschaft, die in Syrien verboten ist, wurde er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, 2013 kam er nach Angaben syrischer Quellen einem Gefangenenaustausch frei.

Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, man habe zwar „Kenntnis von Fällen deutscher Staatsbürger, die sich in Nord-Syrien in Gewahrsam befinden sollen“, aber keine eigenen Erkenntnisse. Auch die genaue Zahl der deutschen Gefangenen in Nord-Syrien sei nicht bekannt. Da die Botschaft in Damaskus geschlossen sei, sei ein konsularische Betreuung der Gefangenen „faktisch derzeit nicht möglich“. Im benachbarten Irak sind derzeit zehn Deutsche inhaftiert.

(fmg/dpa)