Frankfurt/Main. Bei einer nächtlichen Übung haben Landes- und Bundespolizisten im Frankfurter Hauptbahnhof die Reaktion auf Terroranschläge geübt.

Bundespolizei, Feuerwehr und Beamte des Frankfurter Polizeipräsidiums haben bis zum Mittwochmorgen gemeinsam den Einsatz im Fall eines Terroranschlags geübt. Bei der Übung mit rund 700 Beteiligten wurde in sechs unterschiedlichen Szenarien geprobt, wie Terroropfer schnellstmöglich versorgt und die Täter außer Gefecht gesetzt werden können.

Dabei ging es weniger um die Spezialkommandos als um die Reaktionen ganz normaler Streifenpolizisten, die im Falle von Anschlägen auf sogenannte weiche Ziele als erste am Tatort sind. So etwa im ersten Szenario, in dem „Terroristen“ eine Menschengruppe von der S-Bahn-Ebene in die Bahnhofshalle trieben und dort wahllos das Feuer auf die Menschen eröffneten.

Schnelle Reaktion

Für die Übung wurden weite Teile des Hauptbahnhofs abgesperrt.
Für die Übung wurden weite Teile des Hauptbahnhofs abgesperrt. © dpa | Boris Roessler

„Wir wollen vorbereitet sein, falls es zu einem Anschlag kommt“, betonte Joachim Moritz, Präsident der Bundespolizei Koblenz. Dabei gehe es um die schnelle Reaktion der Streifenbeamten vor Ort, aber auch die Verzahnung der verschiedenen Polizeieinheiten und der Rettungskräfte, für die „sichere Räume“ geschaffen werden müssten.

Ein Ort wie der Frankfurter Hauptbahnhof sei für Terroristen ein vielversprechendes weiches Ziel, begründete der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill den Ort der Übung. Hier gebe es nicht nur eine hohe Zahl potenzieller Opfer, ein Anschlag im Bahnhof bedeute auch einen Schaden für die Verkehrsinfrastruktur der gesamten Region.

Vermeintlich blutende Statisten

Die Bundespolizei hatte bereits am Vortag darauf hingewiesen, dass Schuss- und Explosionsgeräusche in der Nacht zu Mittwoch kein Grund zur Sorge, sondern Teil der Übung seien. Auch die zahlreichen Statisten, die als blutende Verletzte am Bahnhof zu sehen seien, dienten nur einem realistischen Übungsgeschehen.

Mehrere Züge und S-Bahnen wurden für die Dauer der Übung, die bis zum frühen Mittwochmorgen dauerte, auf andere Gleise verlegt. Mit Durchsagen machte die Bahn auf die neuen Abfahrtsorte aufmerksam. Auch Bahn-Mitarbeiter waren am Ort, um Fragen zu Zugverbindungen zu beantworten und eventuelle Ängste von Reisenden auszuräumen, die nichts von der Übung wussten. (dpa)