Berlin. 400.000 Menschen sind in Deutschland an der unheilbaren Nervenkrankheit Parkinson erkrankt. Jetzt soll KI bei der Früherkennung helfen.

Etwa 400.000 Personen sind in Deutschland laut Krankenkassendaten derzeit an Parkinson erkrankt. Die Nervenkrankheit gilt als unheilbar, doch Forscher aus dem Vereinigten Königreich haben herausgefunden, dass sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und an Hand eines einfachen Augen-Scans eine bevorstehende Erkrankung frühzeitig erkennen lassen kann.

Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystem, die dazu führt, dass die Nervenzellen im Mittelhirn nach und nach absterben. Symptome sind der sogenannten Tremor, also das unwillkürliche Zittern von Körperteilen, Bewegungsarmut oder Muskelstarre.

KI soll mit Hilfe von Augen-Scans Parkinson früher erkennen

Zwar kann die Krankheit auch bei jüngeren Personen auftreten, aber in den meisten Fällen kommt es erst im fortgeschrittenen Alter zu ersten Symptomen. Ein Forscherteam am britischen University College Hospital und am Moorfields Eye Hospital hat nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich ein bevorstehende Parkinson-Erkankung bis zu sieben Jahre vor dem Ausbruch vorhersagen lässt.

Dafür haben die Forscher sich die Augen-Scans von bereits erkrankten Patienten genauer angesehen. Denn bei früheren Autopsien von Parkinson-Betroffenen wurde festgestellt, dass bei diesen die innere Kernschicht der Netzhaut ausgedünnt ist. Darauf stütze das Team nun seine Untersuchungen. Krankheitsbilder von erkrankten Personen wurden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz mit denen von nachweislich gesunden Patienten verglichen.

Lesen Sie auch: Michael J. Fox – "Mein Zustand hat seine lustigen Seiten"

Forschung könnte zum Vorab-Screening-Instrument für Parkinson werden

In den Ergebnissen betonen die Forschenden, dass sie noch nicht in der Lage sind vorherzusagen, ob eine Person an Parkinson erkranken wird, aber, dass sie hoffen das diese Methode bald zu einem Vorab-Screening-Instrument für Menschen mit Krankheitsrisiko werden könnte.

Bereits in der Vergangenheit wurden mit Daten von Augen-Scans Anzeichen von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Multipler Sklerose, bei denen Nervenzellen verloren gehen, entdeckt. Je früher eine Krankheit wie Parkinson erkannt wird, desto eher können Maßnahmen, wie mehr Bewegung oder eine gesunde Ernährung, getroffen werden, um den Ausbruch der Krankheit hinauszuzögern.