Berlin. . In einer Talsperre sucht die Polizei nach Hinweisen im Fall “Maddie“. Die Staatsanwaltschaft kündigte für Dienstag eine Erklärung an.

Neue Wendung im Fall Maddie McCann. Die Polizei will ab Dienstag in und um eine Talsperre in der Algarve nach neuen Hinweisen im spektakulären Entführungsfall suchen.

Auf die Spur brachten sie nach portugiesischen Medienberichten deutsche Ermittlungsbehörden. Auch Beamte von Scotland Yard seien an der neuerlichen Aktion beteiligt. Der Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters kündigte auf Anfrage unserer Redaktion für Dienstag eine Erklärung zum Fall an.

Die Eltern des 2007 verschwundenen, damals dreijährigen Mädchens hatten erst Anfang Mai auf Facebook gepostet, dass die Ermittlungen andauerten und sie mit neuen Ergebnissen rechnen: "Wir erwarten einen Durchbruch.“

Es geht um den Arade-See, etwa 50 Kilometer vom Ferienort Praia da Luz entfernt, wo die Familie damals Urlaub machte. Der Hauptverdächtige Christian B. lebte weniger Kilometer von Praia da Luz entfernt und soll häufiger zum Arade-See gefahren sein; ihn sogar als sein "kleines Paradies" bezeichnet haben.

Fall "Maddie": Kommt der Hauptverdächtige bald frei?

In Portugal hatte die Polizei schon 2008 das Gelände durchkämmt. Taucher hatten im See allerdings nur Tierknochen gefunden. Was sich die Behörden im zweiten Anlauf erhoffen, bleibt unklar.

Der 45 Jahre alte Hauptverdächtige sitzt im Gefängnis in Oldenburg. Das Landgericht Braunschweig hatte ihn am 16. Dezember 2019 in einem anderen Fall wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Der Zeitdruck wird immer größer, weil Christian B. etwa zwei Drittel seiner Strafe verbüßt hat. Er könnte bald freikommen Zuletzt hatte das Landgericht Braunschweig sich bezüglich einer Anklage gegen ihn in einem anderen Fall für nicht zuständig erklärt. Daraufhin platzte dieser Prozess.

Das Verschwinden der Madeleine McCann berührt bis heute viele Menschen. Aufsehen erregte der Fall durch die weltweiten Ermittlungen und weil die Eltern Kate und Gerald McCann nie die Suche nach ihr aufgegeben haben.