Berlin. Auf TikTok lassen sich Jugendliche zu einer neuen Mutprobe verleiten. Sie wird als gefährlich eingestuft. Nun greift eine Behörde ein.

Es ist eine Mutprobe. Sie nennt sich „französische Narbe“. Sehr beliebt auf TikTok. Jetzt ist Schluss mit lustig. In Italien ermittelt die Wettbewerbsbehörde gegen die Videoplattform. Die „Challenge“ wird als gefährlich eingestuft. Lesen Sie dazu: TikTok-Detektive: Polizisten warnen vor True-Crime-Trend

Bei dem vermeintlichen Spiel kneifen oder zwicken sich junge TikTok-Nutzer so lange ins Gesicht, bis sich blaue Flecken – und eben Narben bilden. Die Zahl dieser Videos nimmt offenbar zu, ohne dass die Plattform eingegriffen hätte. Dabei sehen ihre eigenen Richtlinien die Löschung gefährlicher Inhalte vor, in denen etwa zur Selbstverletzung aufgerufen wird.

Harmloser Spaß oder Fahrlässigkeit? Für die Aufsichtsbehörde ist die Frage schon beantwortet. TikTok fehle es „angemessenen Systemen zur Überwachung von Inhalten, die von Dritten veröffentlicht werden“.TikTok habe viele minderjährige Nutzer – die Plattform habe deswegen eine große Verantwortung zum Schutz dieser Gruppe. Das könnte Sie interessieren: „ThatGirl“: Das macht den TikTok-Trend so gefährlich

TikTok: Es ist nicht die erste „Mutprobe“ auf der Plattform

Die vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebte Videoplattform, die dem Unternehmen Bytedance aus China gehört, werde „in vollem Umfang mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um alle Fragen zu unseren Richtlinien und Verfahren zu beantworten“, sagte ein TikTok-Sprecher am Dienstagabend.

Es ist nicht die erste Mutprobe, die TikTok verbreitet und populär machte. Bei der „Blackout Challenge“ etwa ging es darum, die Luft anzuhalten, bis man das Bewusstsein verliert. Die EU-Kommission hatte TikTok zuletzt unter anderem in diesem Zusammenhang mit schweren Konsequenzen bei Verletzung europäischer Regeln gedroht. (fmg/dpa)