Münster (dpa). Ein 20-Jähriger greift auf dem Christopher Street Day einen Mann an, er erliegt seinen Verletzungen. Nun wurde der Täter verurteilt.

Vor rund sieben Monaten wurde der Transmann Malte C. (25) beim Christopher Street Day (CSD) in Münster gewaltsam attackiert - er starb durch den Angriff. Der Fall schockierte das ganze Land. Diesen Mittwoch wurde der 20-jährige Angreifer zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft entschied außerdem, dass der Täter in einer Erziehungsanstalt für suchtkranke Straftäter untergebracht werden soll. Es wird im Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

Zuvor hatte sich die Verteidigung des 20-Jährigen für eine "angemessene Jugendstrafe" ausgesprochen und die Drogen- und Alkoholsucht ihres Mandanten betont. Das Jugendstrafrecht stellt den Erziehungsgedanken und die Therapie in den Vordergrund - nicht die Strafe. Der junge Täter habe die Tat gestanden und habe Reue gezeigt.

Prozessbeteiligte schließen transfeindlichen Angriff aus

Im August 2022 wurde Malte C. von dem Angeklagten zweimal gegen den Kopf geschlagen - er prallte auf den Asphalt. Der Transmann war zuvor von dem Angeklagten massiv beleidigt und beschimpft worden, nachdem er sich schützend vor Besucherinnen und Besucher des CSDs gestellt hatte. Malte C. starb zwei Tage später an den Folgen des Angriffs, durch ein Schädelhirntrauma. Die Tat hatte eine Debatte um Queerfeindlichkeit in Deutschland ausgelöst. Die Prozessbeteiligten sahen jedoch keine Anzeichen für eine homophobe, queer- oder transfeindliche Einstellung des Angeklagten. (dpa/emi)