Berlin/Münster. Am Samstag kam es zu einer tödlichen Messerattacke auf der Kirmes “Send“ in Münster. Der Tatverdächtige stellte sich Tage später.

Mitten auf einer Kirmes, dem Send in Münster (NRW), ist am Samstagabend ein 31 Jahre alter Mann niedergestochen und getötet worden. Der 21-jährige Tatverdächtige soll im Streit an einem Karussell auf seinen Kontrahenten eingestochen haben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Das Opfer erlag demnach noch am Tatort trotz eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen seinen Verletzungen. Laut Obduktion starb er durch einen Stich ins Herz.

Die Polizei fahndete daraufhin wegen Mordverdachts mit Fotos nach dem mutmaßlichen Täter Yevgeni A. Am Mittwoch stellte sich dieser nun freiwillig im Beisein seines Anwalts den Beamtinnen und Beamten.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster wurde der 21-Jährige am Mittag wegen des Verdachts des Mordes einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete eine Untersuchungshaft an. Der Beschuldigte äußerte sich nicht zur Tat.

Polizei Münster veröffentlichte Identität und Fahndungsfotos des mutmaßlichen Täters

Zeugenhinweise hatten die Ermittler auf die Spur des Mannes geführt, der seinen Wohnort in Münster hat. Am Montagabend hatten Polizeibeamte die Wohnung des dringend Tatverdächtigen durchsucht. Der 21-Jährige wurde dort jedoch nicht angetroffen. Daraufhin hatte die Polizei Identität und Fotos des mutmaßlichen Täters veröffentlicht und öffentlich nach ihm gefahndet.

Münster: Die Polizei arbeitet am Tatort vor einem Fahrgeschäft. Ein 31 Jahre alter Mann ist nach einer Auseinandersetzung auf dem Send in Münster mit einem Messer niedergestochen worden und gestorben.
Münster: Die Polizei arbeitet am Tatort vor einem Fahrgeschäft. Ein 31 Jahre alter Mann ist nach einer Auseinandersetzung auf dem Send in Münster mit einem Messer niedergestochen worden und gestorben. © David Poggemann/Nord-West-Media /dpa

Bisherigen Erkenntnissen zufolge waren sich die beiden Männer zufällig auf dem Volksfest begegnet. Der mutmaßliche Täter war mit einer männlichen Begleitung unterwegs. Nach dem Vorfall seien beide geflüchtet, erklärte ein Polizeisprecher. Der Tatverdacht bezieht sich laut Staatsanwaltschaft aber nur auf eine Person, nicht auf den Begleiter. Es gebe zudem keinerlei Hinweis darauf, dass das 31-jährige Opfer "in irgendeiner Weise Streit provoziert haben könnte", sagte Oberstaatsanwalt Botzenhardt.

Volksfest in Münster nach Tat vorzeitig abgebrochen

Die Stadt Münster hatte den Send nach den Ereignissen vorzeitig abgebrochen. Die Stadt teilte mit, dass das Volksfest am Sonntag geschlossen bleibe. Eigentlich wäre die Veranstaltung am Sonntagabend zu Ende gegangen. Der Send in Münster findet drei Mal im Jahr auf dem Festplatz auf dem Schlossplatz statt. Das Volksfest ziehe "Jahr für Jahr bis zu eine Million Besucherinnen und Besucher" an, teilt die Stadt auf ihrer Webseite mit. Bis zu 200 Schaustellerbetriebe finden sich demnach jedes Mal auf der Kirmes ein. (fmg/AFP/dpa)