Liverpool. „Eaea“ heißt der Beitrag, mit dem die spanische Kandidatin Blanca Paloma beim ESC 12 Punkte holen will. Alles über die Interpretin.
- Blanca Paloma wird Spanien beim Eurovision Song Contest in Liverpool mit ihrem Flamenco-Song "Eaea" vertreten
- Die Spanierin ist eine erfahrene Bühnenkünstlerin und hat bereits Soundtracks für Serien und Bühnenprogramme komponiert
- Spanien konnte bisher nur zwei ESC-Siege verbuchen, feierte aber im vergangenen Jahr mit dem dritten Platz von Chanel einen großen Erfolg.
Zum Eurovision Song Contest (ESC) fährt nach Liverpool für Spanien "Blanca Paloma". Ihr Lied heißt "Eaea", und sagen Sie dazu bitte nicht Folklore. Denn es ist etwas anderes: Flamenco – ein Kunstgenre mit einer charakteristische Vortragsart, mit Tanz, Gitarrenbegleitung, bestimmten Rhythmen und Techniken.
Blanca Paloma Ramos Baeza ist 33 Jahre alt, kommt aus Elche, einer Stadt nahe Valencia, und arbeitete zuletzt für den TV-Sender RTVE. Sie komponierte Soundtracks für Serien und gestaltete Bühnenprogramme. Hier tritt ein Bühnenprofi an.
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Mit dem ESC klappt es erst im zweiten Anlauf. Beim Benidorm-Festival 2022 reichte es nur für Platz fünf. Mit dem Benidorm-Festival kopieren die Spanier das traditionsreiche italienische San Remo.
Spaniens "Eaea": Eine Hommage an die Großmutter
Die Sängerin versucht, dem Traditionsgenre ein neues Leben einzuhauchen, die Musik Andalusiens modern zu interpretieren. Die Spanier haben nichts zu verlieren, weil sie wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien zu den Big Five gehören. Sie sind beim ESC-Finale gesetzt. Flamenco findet man entweder aufregend oder eben Folklore. Dazwischen gibt es wenig. Eines kann definitiv über das Lied: Es ist einzigartig, unverwechselbar, kein austauschbarer Pop, kein europäischer Mainstream.
Blanca Paloma hat eine tadellose Stimme und eine starke Ausstrahlung, temperamentvoll und stolz. Im Sport hätte man ihre Performance in Benidorm wohl einen Start-Ziel-Sieg genannt. Sie war die Favoritin, sie kam, sang und gewann. Eine spanische Zeitung schreibt, dass sie damit Revanche nimmt, weil schon ihre Schwester 2003 ihr Glück beim Junior Eurovision Song Contest versucht hat, allerdings ohne Erfolg.
So erfolgreich war Spanien zuletzt beim Eurovision Song Contest
Spanien ist nicht gerade erfolgsverwöhnt, 62 Mal hat das Land bisher beim ESC teilgenommen. Heraus sprangen nur zwei Siege.
Allerdings war der dritte Platz 2022 – beste Platzierung seit 1995 – ein großer Erfolg.
Jahr | Act | Titel | Platz |
2017 | Manel Navarro | Do ist for your Lover | 26 |
2018 | Alfred & Amalia | Tu Cancion | 23 |
2019 | Miki | La venda | 22 |
2021 | Blas Canto | Voy a quedame | 24 |
2022 | Chanel | SloMo | 3 |
2023 liegt die Messlatte hoch. Denn im Vorjahr kam Chanel mit einem fulminanten Auftritt – als würde Jennifer Lopez über die Bühne fegen – auf den dritten Platz. Nicht einfach zu toppen.
Eurovision Song Contest 2023: Das sind die ESC-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer
- Albanien: Albina & Familja Kelmendi – "Duje"
- Armenien: Brunette – "Future Lover"
- Aserbaidschan: TuralTuranX – "Tell Me More" (ausgeschieden)
- Australien: Voyager – "Promise"
- Belgien: Gustaph – "Because Of You"
- Dänemark: Reiley – "Breaking My Heart" (ausgeschieden)
- Deutschland: Lord of The Lost – "Blood And Glitter"
- Estland: Alika – "Bridges"
- Finnland: Käärijä – "Cha Cha Cha"
- Frankreich: La Zarra – "Évidemment"
- Georgien: Iru Khechanovi – "Echo" (ausgeschieden)
- Griechenland: Victor Vernicos – "What They Say" (ausgeschieden)
- Italien: Marco Mengoni – "Due vite"
- Irland: Wild Youth – "We Are One" (ausgeschieden)
- Island: Diljá – "Power" (ausgeschieden)
- Israel: Noa Kirel – "Unicorn"
- Kroatien: Let 3 – "Mama ŠČ!"
- Lettland: Sudden Lights – "Aijā" (ausgeschieden)
- Litauen: Monika Linkytė – "Stay"
- Malta: The Busker – "Dance (Our Own Party)" (ausgeschieden)
- Moldau: Pasha Parfeni – "Soarele și luna"
- Niederlande: Mia Nicolai & Dion Cooper – "Burning Daylight" (ausgeschieden)
- Norwegen: Alessandra – "Queen Of Kings"
- Österreich: Teya & Salena – "Who the hell is Edgar?"
- Polen: Blanka – "Solo"
- Portugal: Mimicat – "Ai Coração"
- Rumänien: Theodor Andrei – "D.G.T. (Off And On)" (ausgeschieden)
- San Marino: Piqued Jacks – "Like An Animal" (ausgeschieden)
- Schweden: Loreen – "Tattoo"
- Schweiz: Remo Forrer – "Watergun"
- Serbien: Luke Black – "Samo mi se spava"
- Slowenien: Joker Out – "Carpe Diem"
- Spanien: Blanca Paloma – "Eaea"
- Tschechien: Vesna – "My Sister's Crown"
- Ukraine: Tvorchi – "Heart Of Steel"
- Vereinigtes Königreich: Mae Muller – "I Wrote A Song"
- Zypern: Andrew Lambrou – "Break A Broken Heart"