Berlin. 19 Kinder sollen in Indien bereits am Adenovirus verstorben sein. Tausende sind im Krankenhaus. Was über den Ausbruch bekannt ist.

Im Nordosten Indiens haben sich zahlreiche Menschen mit Adenoviren angesteckt. Dabei sind mindestens 19 Kinder gestorben. 12.000 Menschen wurden mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter 3000 Kinder. Der "Guardian" hatte zunächst darüber berichtet.

Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer der Erkrankten und Verstorbenen weitaus höher sein könnte. Einige lokale Medien berichten von bis zu 100 toten Kindern. Überprüfen lassen sich diese Zahlen derzeit nicht. Allerdings melden bereits einige Krankenhäuser eine Überlastung auf den Kinderstationen. Mancherorts müssten sich Kinder ein Krankenhausbett teilen.

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Adenovirus: Zwei neue Varianten sollen Ausbruch verursacht haben

Adenoviren können vielfältige Symptome verursachen, darunter Atemwegsbeschwerden, Augen- oder Magen-Darm-Infektionen. Kinder sind dabei besonders gefährdet. Die örtlichen Behörden gehen davon aus, dass das Virus mutiert habe und die derzeitige Erkrankungswelle von zwei neuen Virusvarianten verursacht wird. Das Virus wurde zudem in den Regionen Maharashtra und Karnataka im Südwesten des Landes nachgewiesen.

Lokale Behörden haben nach dem Ausbruch Maßnahmen aus der Corona-Pandemie wieder aktiviert. Die Menschen werden angehalten Masken zu tragen und ihre Kontakte einzuschränken. Krankenhäuser müssen sieben Tage die Woche 24 Stunden am Stück geöffnet bleiben. Klinik- und Pflegepersonal erhielten eine Urlaubssperre. Die Schulen bleiben jedoch bislang geöffnet.

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Währenddessen regt sich Kritik an der Gesundheitspolitik des Landes. Ärzte werfen der Regierung vor, es nach der Corona-Pandemie verpasst zu haben, sich auf Virenausbrüche speziell unter Kindern entsprechend vorzubereiten. (lro)