Berlin. Nicht mehr schweizerisch genug: Weil die Produktion ausgelagert wird, verliert eine bekannte Schweizer Schokolade ihr Markenzeichen.

Das weiße Kreuz auf rotem Grund ist eines der wertvollsten Marken der Welt. Das Kreuz der Eidgenossen sowie andere Nationalsymbole dürfen deshalb nicht ohne Erlaubnis verwendet werden. Produkte aus der Schweiz haben einen guten Ruf, den die Schweizer auch mit Gesetzen schützen. "Swissness" heißt das Qualitätsmerkmal, das nur Produkte erhalten, die auch wirklich in der Schweiz produzieren.

Die Schweizer Kult-Schokolade Toblerone genügt diesen Anforderungen nicht mehr und muss deshalb ihre Verpackung ändern. Toblerone ist bekannt für ihre Schokoladen-Dreiecke, die in der goldenen Verpackung durch ihre Form auffallen. Das einzige Werk für die Schokolode stand bisher in der Stadt Bern.

Toblerone gehört dem Lebensmittelkonzern Mondelez aus den USA. Der will nun die Produktion Ende 2023 in die Slowakei verlegen und Toblerone verliert seine "Swissness". Statt "of Switzerland" muss dann "established in Switzerland" auf der Verpackung stehen. Und auch das berühmte Markenzeichen muss weg.

Toblerone: Kein Matterhorn mehr im Logo

Lange war das Matterhorn im Logo der Schokolade zu sehen. Der Schweizer Berg in den Alpen ist ein Nationalsymbol und gilt deshalb wie das Schweizer Kreuz auch als geschützt. Der Lebensmittelkonzern hat bereits angekündigt, einen anderen Berg an die Stelle zu setzen.

Eine Toblerone-Packung mit ihrem typisch dreieckigen Design. Links sitzt das bisherige Logo mit dem Matterhorn.
Eine Toblerone-Packung mit ihrem typisch dreieckigen Design. Links sitzt das bisherige Logo mit dem Matterhorn. © empire331

Das Matterhorn wird durch "ein modernisiertes und gestrafftes Berglogo, das mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt" ersetzt, wie der Konzern mitteilte.

Dem Umsatz wird das wohl nicht schaden. "Ich vermute, dass die neue Verpackung kaum negative Auswirkungen haben dürfte, denn die Anmutung ist ja nach wie vor sehr schweizerisch und sehr ähnlich wie zuvor", sagt der Marketingexperte Frank Bodin dem SRF.

Toblerone: 115-jährige Tradition

Die Toblerone-Schokolade wurde 1908 Theodor Tobler und Emil Baumann in Bern erfunden. "Toblerone" ist ein Wortspiel, das sich aus dem Nachnamen des Erfinders "Tobler" und "Torrone". Zusammen ergeben sie die italienische Bezeichnung für "Mandel-Honig-Nougat".

Die Swissness-Regelungen sind seit 2017 in Kraft. Demnach müssen mindestens 80 Prozent der Rohstoffe aus der Schweiz kommen - bei Milchprodukten sind es sogar 100 Prozent – sowie der wesentliche Arbeitsschritt in der Schweiz erfolgen, wenn ein Lebensmittel mit Schweizer Symbolen werben will. (os)