London. Prinz Harry hat fast keinen in seiner Familie verschont gelassen. Doch seine Cousine Eugenie kommt gut davon. Wer ist die Prinzessin?

Nach Netflix-, Memoiren- und Talkshow-Marathon von Prinz Harry, 38, haben eigentlich alle lebenden Mitglieder der britischen Royals mehr oder weniger deutlich ihr Fett weggekriegt. Aber es gibt eine Ausnahme: „Wir lieben Eugenie und Jack“, bekannte Harry – und meinte damit seine Cousine Eugenie, 32, und ihren Ehemann Jack Brooksbank, 36.

Und damit rückt auf einmal ein Mitglied der königlichen Familie in den Fokus, das zwar – auch international – fast alle kennen, aber nur in Maßen beachtet haben. Korrekt heißt sie mittlerweile „Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Eugenie, Mrs. Jack Brooksbank“.

Prinzessin Eugenie: Das ist die Cousine von Harry und William

Eugenie ist die jüngere der beiden Töchter von Prinz Andrew, 62, und Ex-Frau Fergie, 63. Eigentlich steht sie nur auf Platz elf der Thronfolge – und eigentlich gilt sie als Opfer der von König Charles III., 74, und Prinz William, 40, geplanten Verschlankung des royalen Apparats, dem weder eine Apanage noch Personenschutz zu gewähren ist.

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Allerdings kann Eugenie ihr Berufsleben ohne royale Einschränkungen planen – und es stört sich auch keiner daran, dass ihr Ehemann Jack erst mit Tequila und jetzt mit Immobilien handelt. Das Ehepaar hat einen gemeinsamen Sohn, August, der am 9. Februar seinen zweiten Geburtstag feiert. Im Sommer kann sich die Familie dann über Zuwachs freuen. Über Instagram verkündete die Prinzessin ihre Schwangerschaft.

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Privat ist alles in Ordnung – und außerdem hat es Eugenie tatsächlich geschafft, zwar wenig Schlagzeilen, aber auf jeden Fall keine negativen Schlagzeilen zu produzieren. Ihren skandalbehafteten Vater Andrew, wegen Borniertheit und Selbstüberschätzung schon vor seinem Sex-Skandal selbst bei Royalisten umstritten, hat sie sich nicht als Vorbild gewählt – und das ist gut so.

Mutter Fergie gilt zwar als chaotisch, hat sich mehrfach in finanzielle Bredouillen gebracht, wird allerdings wegen ihrer offenen und keineswegs dünkelhaften Art wie auch wegen ihrer Herzlichkeit geschätzt. Dieses Talent hat offenbar Eugenie geerbt. Und das offenbar, ohne ihr Konto siebenstellig zu überziehen.

Andy Englert, Adels-Experte der FUNKE Mediengruppe, befasst sich seit mehr als 30 Jahren mit Königshäusern und ihrer Geschichte, derzeit als stellvertretender Chefredakteur der Zeitschriften
Andy Englert, Adels-Experte der FUNKE Mediengruppe, befasst sich seit mehr als 30 Jahren mit Königshäusern und ihrer Geschichte, derzeit als stellvertretender Chefredakteur der Zeitschriften "Frau im Spiegel" und "Frau im Spiegel ROYAL" sowie als Royal-Experte des Schweizer Fernsehens SRF.

Prinzessin Eugenie: "Ich bin eher fleißig als besonders schlau"

Eugenie, im Hauptberuf Direktorin bei einer Kunstgalerie in London, ist überall gerne gesehen. Ihre Kontakte in die nicht-adlige englische Top-Society sind groß, ihre Beliebtheit dort noch größer – ohne protokollarischen Zwang häuften sich bei ihr schon in früher Jugend mehr Einladungen als bei den royalen Cousins.

Gerade war sie nach Davos zum Weltwirtschaftsgipfel eingeladen – und bekannte sich dazu, kein Plastik mehr im Haushalt zu verwenden, um ihren kleinen Sohn ein gutes Vorbild zu sein: „Wenn man Mutter wird, ändert sich alles“. Wenn Eugenie öffentlich etwas sagt, kommt sie meist sympathisch rüber.

Nach ihrem (für Windsor-Verhältnisse überdurchschnittlich) guten Schulabschluss bekannte sie fröhlich: „I am more of worker than a clever person“ (Ich bin eher fleißig als besonders schlau). Und selbst bei Cousin Harry und dessen Frau Meghan, 41, steht die begeisterte Skifahrerin und Reiterin Eugenie hoch im Kurs.

Britisches Königshaus: Wird Eugenie noch eine wichtige Rolle spielen?

Genau das könnte ihr eine Rolle einbringen, an die sie vermutlich selbst vor kurzem noch nicht gedacht hat – nämlich die, auf einmal für das Königshaus bedeutsam zu werden. Etwa, um sich als mögliche Vermittlerin zwischen Harry und dem Rest der Familie, mit dem Eugenie auch im guten Verhältnis steht, einzubringen. Aber auf jeden Fall, um auch in angespannter Lage den Draht der in Großbritannien verbliebenen Royals mit Harry und seine Familie nicht ganz zu kappen.

Außerdem könnte die populäre Eugenie für die Firma Königshaus interessant werden - denn vor ihr stehen mit Harry und seinen beiden Kindern sowie dem aus den offiziellen Aufgaben entlassenen Vater Andrew schon einmal vier Royals, die nicht die für offizielle Aufgaben wohl nicht eingeplant werden. Dazu kommen die drei noch kleinen Kinder von William und Kate, 41, sowie Sienna, 1, die Tochter ihrer älteren Schwester Beatrice, 34.

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Und mit der royalen Terminmaschine Prinzessin Anne, 72, noch ein Familienmitglied, das bereits im Pensionsalter ist. Nicht nur vergessen sind Windsor-Senioren-Paare wie die beiden Kents und die Gloucesters, die alle bereits den 70. Geburtstag, teilweise schon erhebliche Zeit, hinter sich haben. Dennoch erfüllen auch sie noch Aufgaben und Termine für das Königshaus. Wenn sie nicht mehr dazu in der Lage oder gar verstorben sind, entsteht ein neues Vakuum.

Fakt ist: das Vereinigte Königreich ist groß, die Erwartung an die Präsenz von Mitgliedern aus der Königlichen Familie bei unzähligen Charities oder Terminen sind hoch. Und wer sich in Davos bewährt und sogar noch bei Harry hoch im Kurs steht, hätte immer eine Chance verdient – vor allem, wenn man sie nicht lautstark öffentlich einfordert. Es scheint, als habe die bisher unauffällige Eugenie die diplomatischen Qualitäten, die bei Hof nötig sind – aber mittlerweile auch rar.