Berlin. Xylazin, die sogenannte Zombie-Droge, verbreitet sich in den USA. Es ist günstiger als Heroin und die körperlichen Folgen sind immens.

Immer mehr Drogen in den USA werden mit Xylazin angereichert. Die "New York Times" berichtet, dass in New York 25 Prozent, in Philadelphia sogar 90 Prozent der getesten Drogen inzwischen den Stoff beinhalten. Seit 1962 gibt es ihn. Damals wurde er als Narkosemittel für tierärztliche Eingriffe entwickelt - heute ist er ein günstiges Mittel, mit dem Drogen gestreckt werden.

USA: Das ist die "Zombie-Droge"

Xylazin wird im Volksmund Zombie-Droge genannt. Die Einspritzstellen entwickeln sich zu Wunden, ähnlich wie Verätzungen. Die Stellen brennen, jucken und nässen. Werden sie nicht gereinigt und behandelt, können sie sich schnell entzünden und zu faulen beginnen. In solchen Fällen kann es zur Amputation kommen. Lesen Sie hier: Mediziner warnen vor neuer Modedroge - das steckt dahinter

Eine andere Bezeichnung für Xylazin ist Tranq oder Tranq Dope. Dabei bezieht sich Tranq auf Tranquilizer, eine Bezeichnung für angstlösende und beruhigende Psychopharmaka. Menschen fallen nach dem Konsum häufig über Stunden in einen bewusstlosen Zustand.

Sie sind so nicht in der Lage sich zu wehren und ein leichtes Opfer für Misshandlungen und Diebstähle. Sobald sie wieder aufwachen, ist der Rauschzustand vorbei und der Körper verlangt nach einem neuen Drogenschub, wie die "New York Times" berichtet. Der Artikel porträtiert die Erfahrungen einzelner Suchterkrankter.

Xylazin: Deswegen ist der Drogenentzug so schwer

Die Erkrankten beschreiben, dass der Entzug härter als ein Heroinentzug ist. Der Grund: Xylazin ist "nur" ein Betäubungsmittel und kein Opioid wie Heroin. Bisher gibt es kein Mittel, das gegen den Stoff wirkt und kein medizinisches Protokoll für die Entgiftung. Das führt dazu, dass viele wieder rückfällig werden. Lesen Sie hier: Psychotherapeuten: Alkohol verteuern, Cannabis legalisieren

Gerade bereitet sich die Droge weiter aus: Von 2010 bis 2015 war Xylazin an zwei Prozent der Drogentoten beteiligt, 2019 schon an 31 Prozent wie aus einer Studie hervorgeht. Die "New York Times" schreibt, dass ein Grund dafür der niedrige Preis ist. Demnach soll Tranq halbsoviel wie Heroin kosten.

Vielen Suchterkrankten ist nicht bewusst, dass sie die Zombie-Droge konsumieren. Xylazin ist geruchs- und geschmacklos. Dealer können so die Droge mit anderen vermischen und so einen höheren Gewinn machen. In New York City und Philadelphia gibt es aus diesen Grund Injektionsstellen, in denen in einem geschützten Raum Drogen konsumiert und getestet werden können. So kann in Erfahrung gebracht werden, ob sie die Droge Tranq beinhalten.