Ommeren/Berlin. Die Niederlande haben eine Karte veröffentlicht, mit der ein Nazi-Schatz zu finden sein soll. Wie vielversprechend die Suche ist.

Sie sind bewaffnet mit Metalldetektoren und Schaufeln. „Ich sehe überall Gruppen von Menschen“, sagt der 57-jährige Jan Henzen einer internationalen Nachrichtenagentur, als er eine Pause einlegt. Auch er ist auf der Suche nach dem Schatz. Dabei handelt es sich um Diamanten, Rubine, Gold, Silber und allerlei Schmuck, die deutsche Soldaten im Sommer 1944 einer Bankfiliale in Arnheim entnommen und in Ommeren versteckt haben.

Niederlande veröffentlichen Nazi-Schatzkarte

Viele Hobby-Schatzsuchende zieht es im Moment in das kleine Dorf namens „Ommeren“ mit weniger als 500 Einwohnern. Es liegt knapp 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Der Grund: Das niederländische Staatsarchiv in Den Haag hat vergangene Woche anlässlich des Open-Access-Tags mehr als 1000 historische Dokumente veröffentlicht und öffentlich zugänglich gemacht. Darunter befindet sich auch eine Karte. Sie soll zu dem Versteck des millionenschweren Nazi-Schatzes führen.

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„Wir wissen nicht genau, ob der Schatz existierte"

Die Veröffentlichung hat für große Aufregung gesorgt. Doch ob der Schatz wirklich auffindbar ist, das steht für die Experten vom niederländischen Staatsarchiv in den Sternen. Die Akten des niederländischen Staats zeigen auch: Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg hat es schon mehrere Versuche gegeben, ihn zu finden. Sogar Ex-SS-Offiziere hat man aus Deutschland in die Niederlande gebracht, um die Schatz-Position zu bestimmen. Ohne Erfolg. „Wir wissen nicht genau, ob der Schatz existierte. Aber das Institut hat viele Überprüfungen durchgeführt und die Geschichte für zuverlässig befunden“, so die Archiv-Sprecherin Anne-Marieke Samson.

Die Gemeinde Buren, zu der auch Ommeren gehört, rät wegen möglicher nicht explodierter Blindgänger, Landminen oder Granaten von der Suche ab. Das könnte für viele sehr gefährlich werden. (kat)