Berlin/Tokio. Ein Mädchen hat in Tokio den Bahnbetrieb durcheinander gewirbelt und für Verspätungen gesorgt. Dabei wollte die Kleine nur spielen.

„Früh übt sich“, dachte wohl ein Mädchen, das in Japan für Chaos bei der Bahn gesorgt hat. Die Kleine hatte sich in Tokio als U-Bahn-Fahrerin ausprobiert und damit für dutzende Verspätungen gesorgt.

Das Mädchen war demnach in die unverschlossene Lokführerkabine einer Bahn geklettert. Wie die japanische Zeitung „Yomiuri Shimbun“ meldete, hatte der U-Bahn-Fahrer nach Ankunft im Endbahnhof Seishin-chuo in der Großstadt Kobe zwecks Wendebetrieb die Fahrerkabine verlassen und dabei vorschriftswidrig die Tür unverschlossen gelassen. Auch interessant: Sieben Tipps für eine gute Bahnfahrt im Jahr 2023

Das Mädchen schlüpfte hinein und begann, an den Armaturen herumzuspielen. Dabei schaltete es die Scheinwerfer und die Fahrzielanzeige des parkenden Zuges aus, hieß es. Kurz darauf wurde das Mädchen entdeckt und aufgefordert, die Fahrerkabine zu verlassen.

Japan: Kleines Mädchen bringt Fahrplan durcheinander

Doch die Kleine war offenbar eine so begeisterte „Lokführerin“, dass sie sich prompt auf einem Nachbargleis wieder in eine unabgeschlossene Fahrerkabine stahl. Da der Bahnbetreiber daraufhin erstmal sicherstellen musste, dass sie nicht etwas kaputt gemacht hatte und die Züge sicher waren, geriet dadurch der Fahrplan durcheinander. Insgesamt 23 Züge hätten sich um bis zu 18 Minuten verspätet, wovon rund 3000 Fahrgäste betroffen gewesen seien, hieß es.

Japan ist stolz auf die legendäre Pünktlichkeit seiner Züge. Sie sucht weltweit ihresgleichen. Verspätungen sind genauso verpönt wie zu frühes Abfahren. Außer bei Naturkatastrophen kommt es denn auch kaum zu Verspätungen. „Wir entschuldigen uns zutiefst für die verursachten Probleme. Wir werden dafür sorgen, dass die Türen verschlossen sind“, zitierte das Blatt das Verkehrsbüro in Kobe. (dpa/fmg)