Berlin. Manchmal muss es schnell gehen. Ein Supermarkt hat deshalb entschieden, dass bestimmte Kunden nicht mehr an der Kasse warten müssen.

Im Supermarkt einkaufen gehen erfordert in Deutschland vor allem eins: Geduld. Der Einkauf ist womöglich schnell erledigt, doch beim Bezahlen geraten viele Kunden in den Stau. Jeder kennt es: Das intuitive Aufstöhnen beim Anblick der Warteschlange an der Kasse.

Gerade wenn es wirklich schnell gehen muss, sind die Wartezeiten ein ernsthaftes Hindernis. Deshalb hat ein hessischer Rewe-Markt eine neue Regel eingeführt. Eine ganz bestimmte Kundengruppe muss sich zukünftig nicht mehr in die Warteschlange stellen und darf einfach am Stau an der Kasse vorbeigehen.

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    Wenn es um Leben und Tod geht, soll es an der Warteschlange im Supermarkt nicht scheitern. Der Leiter eines örtlichen Rewe-Markts im hessischen Freigericht, Jürgen Herröder, hatte deshalb eine Idee, berichtet RTL. Er hat dort für Rettungskräfte eine Art Rettungsgasse an den Kassen eingeführt. Die Kundegruppe muss sich nicht mehr anstellen, sondern geht einfach direkt zu den Kassierenden und bezahlt den Einkauf.

    Einkaufen: Rettungskräfte müssen zukünftig nicht mehr an den Kassen warten. Ein Rewe-Markt in Hessen führt die Rettungsgasse nun auch im Supermarkt ein.
    Einkaufen: Rettungskräfte müssen zukünftig nicht mehr an den Kassen warten. Ein Rewe-Markt in Hessen führt die Rettungsgasse nun auch im Supermarkt ein. © Arne Dedert/dpa

    Hintergrund ist, dass viele Rettungskräfte durch den stressigen Arbeitsalltag für einen Einsatz oftmals alles fallen lassen müssen. Der Mittagseinkauf im Supermarkt kommt dabei zu kurz. "Aufgrund der gestiegenen Einsatzzahlen durch die aktuelle Situation kommt es schon fast täglich vor, dass wir unser Essen an den Kassen liegen lassen müssen und dann wieder zum nächsten Einsatz fahren", erklärt die Notfallsanitäterin Kristina Seifert in einem Interview mit RTL.

    Die Rettungsgasse im hessischen Rewe-Supermarkt funktioniert. Alle Mitarbeiter sind informiert und die Kunden werden durch Schilder auf den Vorrang der Einsatzkräfte an den Kassen aufmerksam gemacht. "Man sieht ja, wie viel los ist. Und dann können sie einfach reingehen und bezahlen schnell", sagt ein Kunde zur Supermarkt-Rettungsgasse im RTL-Interview. "Die müssen ja zu ihrem Einsatzort. Und da finde ich das schon etwas Gutes", kommentiert ein weiterer Kunde.

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    Rewe Herröder war zwar der Erfinder der Rettungsgasse im Supermarkt, doch andere ziehen bereits nach. Der örtliche Pizzabäcker Luca Terranova unterstützt die Einsatzkräfte ebenfalls und bereitet in seiner Pizzeria "Pronto Pizza" deren Bestellungen bevorzugt zu. Sie "haben einen sehr schweren Job und ich finde, dieser Job wird nicht genug wertgeschätzt. Deswegen dachten wir uns, wir schließen uns an. Vielleicht tun wir auch etwas Gutes damit", sagt Terranova gegenüber RTL.

    Rettungsgassen sind nicht nur im Straßenverkehr wichtig. Im Notfall zählt jede Minute, ob auf der Straße oder im Supermarkt. Womöglich schließen sich weitere Filialen und Restaurants an und verkürzen die Wartezeiten von Einsatzkräften.