Dorste. Ungeöffnet aber restauriert erhalten die Särge wieder ihren Platz in der Gruft.

Wer Anfang der Woche in Dorste mal zum Platz der St. Cyriaci-Kirche geschaut hatte, dem dürfte nicht entgangen sein, dass dort Särge transportiert wurden. Es handelte sich um den größten Teil der 25 aus Eichenholz gefertigten letzten Ruhestätten der Adelsfamilie Hedemann, die vom Kirchenschiff zurück in die Gruft gebracht wurden.

Zwischen dem Herausholen (wir berichteten) und dem Zurückbingen dieser beeindruckenden historisch wertvollen Objekte lag die Zeit, in welcher die beiden Archäologen und Kunsthistoriker, Dr. Regina Ströbl und Dr. Andreas Ströbl aus Lübeck sowie der Restaurator Richard Engel aus Lüdershagen bei Rostock sie im Auftrag des Kirchenvorstandes aufgearbeitet und so für weitere Jahrhunderte haltbar gemacht hatten.

Ein Anblick, den es wohl viele Jahrzehnte nicht mehr geben wird. 
Ein Anblick, den es wohl viele Jahrzehnte nicht mehr geben wird.  © HK | Petra Bordfeld

Feuerwehr packte mit an

Für diese zwei Tage währende Aktion hatten sich erneut zahlreiche Kameraden der Dorster Wehr und des Kirchenvorstandes eingefunden, um die schweren mit Eisen beschlagenen Särge zu transportieren. . Auch Dr. Andreas Ströbl war aus Lübeck angereist und hatte sogar einen dreistündigen Stau in Kauf genommen. Schließlich wollte er dabei sein, wenn die Gruft wieder gefüllt wird. Übrigens wurde der Stampflehmboden gegen Pflastersteine ausgetauscht, damit die unteren Särgen auch trocken stehen können.

Mobiler Hubwagen half

Da auch diesmal die bis zu 300 Kilogramm schweren Objekte nicht mal ebenso von dem einen in den anderen Ort getragen werden konnten, wurde ein Sarg-Handwagen eingesetzt. Technik kam in der Gruft auch zum Einsatz, als es darum ging, die Särge auf die schon vor fast 100 Jahren angelegten Balken zu hieven, wurde ein mobiler Hubwagen eingesetzt.

Da es auch sehr interessierte Zuschauer gab, die wissen wollten, wie es in so einem Sag aussieht, teilte Dr. Ströbl mit, dass er und seine Frau die Särge wohl aufgearbeitet aber keinesfalls geöffnet haben und dies auch nie tun werden.

„Die Totenruhe soll letztendlich auch nicht aus wissenschaftlichen Gründen gestört werden“. Als der größte Teil der Särge wieder in der Gruft richtig platziert war, waren strahlende Gesichter nicht zu übersehen. Denn Dr. Ströbl dankte den fleißigen Helfern von ganzem Herzen dafür, dass sie ihm dabei geholfen hatten, diese besonderen Zeugnisse der Dorste Geschichte wieder an ihren Platz zurückzubringen. Und er ist sich sicher, dass er und seine Frau auch bei dem Rücktransport der noch fehlenden Särge, die aufwändiger restauriert werden müssen, wieder mit der Hilfe der Kameraden der Wehr und der Mitglieder des Kirchenvorstandes des Ortes rechnen können.