München. Nach drei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie soll wieder das große Volksfest in München gefeiert werden - optisch verändert. Der Wiesnchef spricht von einer «Zeitenwende».

O wie Oktoberfest: Mit dem ornamenthaft gestalteten Anfangsbuchstaben als neuem Logo geht das Oktoberfest nach drei Jahren Corona-Pause wieder an den Start.

Damit solle künftig die geschützte Marke Oktoberfest in die Welt hinausgetragen werden, sagte der Wiesnchef und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) am Donnerstag in München.

Das «O» löst das Bild zweier lachender Krüge ab. «Das neue Logo ist, glaube ich, auch eine Zeitenwende für die Wiesn», sagte Baumgärtner. Ab Mitte August sollen Lederhosen, Janker, aber auch Rucksäcke, Brotzeitbrettl und Wintermützen mit dem neuen Zeichen im Internet erhältlich sein. Der Markenschutz werde nicht zur Gewinnmaximierung betrieben, sondern um das Oktoberfest zu schützen. Es gehe darum, die Marke «sanft weiterzuentwickeln» und Trittbrettfahrern ein klares Signal zu setzten. «Da ist Schluss.»

Keine Corona-Aulagen

Das größte Volksfest soll vom 17. September bis 3. Oktober gefeiert werden - ohne Corona-Auflagen. Vorsorglich überträgt die Stadt allerdings den Wirten, Schaustellern und Marktkaufleuten vertraglich das wirtschaftliche Risiko einer möglichen Absage. Weder die Stadt noch der Steuerzahler werde dafür zahlen müssen.

Das Fest werde keine zusätzliche Energieknappheit verursachen. Der Stromverbrauch auf der Wiesn liege bei 0,6 Promille des jährlichen Verbrauchs der Stadt München, bei Gas seien es 0,1 Promille. «Die Wiesn wird nicht dazu führen, dass in München die Lichter ausgehen.» Auch müsse niemand wegen der Wiesn frieren.

Am Song «Layla» spalten sich die Geister

Das umstrittene Lied «Layla» wird auf dem Oktoberfest nicht verboten sein. «Wer es spielen will, soll es spielen, wer es nicht spielen will, soll es nicht spielen», sagte der Wiesnchef weiter. «Wir sind weder Kultur- noch Sprachpolizei.»

Über den Text des Songs von DJ Robin & Schürze, der es auf den ersten Platz der deutschen Charts schaffte, wird derzeit heftig diskutiert. «Ich hab' 'n Puff - und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler.» Auch wenn es auf der Wiesn schon mal derb zugehen kann: «Die Wiesn ist nicht sexistisch», betonte der Festleiter. Das Volksfest sei weder homophob noch in anderer Weise ausgrenzend. «Die Wiesn ist kein Gebiet für Feindlichkeit gegenüber irgendjemandem.» Sie sei wie die Stadt München weltoffen und für alle LGBTQ+-Gruppen offen.