Berlin. In Luxemburg hat sich ein Kind mit den Affenpocken angesteckt. Die WHO sucht nach einem neuen Namen für das Virus. Die News zum Thema.

  • Bei einem Kleinkind in Luxemburg wurden Affenpocken nachgewiesen
  • Die WHO sucht einen neuen Namen für das Virus
  • Die Zahl der Affenpocken-Fälle steigt
  • Teilweise reicht der Impfstoff nicht mehr aus
  • Affenpocken-Ausbruch: Die USA rufen den nationalen Gesundheitsnotstand aus
  • Spanien meldet zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken

Berlin. Die Affenpocken breiten sich weiter aus. In Luxemburg wurde das Virus nun erstmals bei einem Kleinkind nachgewiesen. Der Junge ist in Isolation, seine Kindertagesstätte bleibt geöffnet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sucht nach einem neuen Namen für das Virus. Es solle eine weniger stigmatisierende Bezeichnung für die Erkrankung gefunden werden, sagte eine WHO-Sprecherin Anfang der Woche.

Insgesamt sind bisher in Deutschland mehr als 3240 Affenpocken-Fälle gemeldet worden, so das Robert Koch-Institut (RKI). In fast allen Fällen handle es sich um Männer, drei der Infizierten sind laut RKI Jugendliche.

Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 19. August: Unser Blog schließt hier

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Kleinkind in Luxemburg mit Affenpocken infiziert

08:34 Uhr: In Luxemburg wurde das Affenpocken-Virus bei einem Kleinkind in einer Kindertagesstätte nachgewiesen. Das teilte das Gesundheitsministerium des Landes in einer Erklärung mit. "Das Kind befindet sich in einem stabilen und nicht besorgniserregenden Zustand und wurde unter Isolation gesetzt", schreibt das Ministerium.

Die Kindertagesstätte bleibe offen, bisher zeige keines der anderen Kinder Symptome. Zuvor hatte die Gesundheitsinspektion des Landes die Tagesstätte kontrolliert. Das Ministerium hat alle Kontakte des Jungen nachverfolgt und benachrichtigen lassen. Die Gesundheitsinspektion bleibe im Austausch mit der Kindertagesstätte, um eventuelle weitere Fälle in Erfahrung zu bringen.

Bisher wurden in Luxemburg mehr als 41 Affenpocken-Fälle nachgewiesen.

Affenpocken: Mehr als 3000 Affenpockenfälle in Deutschland

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    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 16. August: Weltgesundheitsorganisation sucht neuen Namen für Affenpocken

    20.25 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sucht nach einem neuen Namen für die Affenpocken. Es solle eine weniger stigmatisierende Bezeichnung für die sich ausbreitende Viruserkrankung gefunden werden, sagte eine WHO-Sprecherin am Dienstag. Vorschläge könnten online eingereicht werden.

    Fachleute warnen davor, dass der derzeitige Name der Krankheit für Affen und den Kontinent Afrika, mit dem die Tiere häufig assoziiert werden, diskriminierend sein könnte. So wurden kürzlich aus Brasilien Fälle gemeldet, bei denen Menschen aus Angst vor der Krankheit Affen angegriffen hatten. Zwar kann das Virus von Tieren auf Menschen übergehen. Experten der WHO betonen allerdings, dass die jüngste weltweite Ausbreitung auf engen Kontakt zwischen Menschen zurückzuführen ist.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Sonntag, 14. August: Vierjährige aus Pforzheim hat doch keine Affenpocken

    18.01 Uhr: Das vierjährige Mädchen aus Pforzheim, das nach Angaben der Behörden vergangene Woche positiv auf Affenpocken getestet worden war, ist weiteren Tests zufolge doch nicht mit dem Virus infiziert. Das Kind habe doch keine Affenpocken, teilte das Gesundheitsministerium Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart mit.

    „Das zuständige Gesundheitsamt vor Ort hat uns heute mitgeteilt, dass es den Fall nun zurücknehmen wird“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Grund dafür sei, dass der positive Befund durch eine weitere diagnostische Abklärung auf Affenpocken im Labor des Landesgesundheitsamtes nicht bestätigt worden sei.

    Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte den Fall vergangene Woche bekanntgemacht. Dem RKI-Lagebericht zufolge lebt das Mädchen in einem Haushalt mit zwei erwachsenen Infizierten.

    Mediziner sehen keine erhöhte Gefahr für Oktoberfest

    9.30 Uhr: München rüstet sich für das erste Oktoberfest nach zwei Absagen wegen Corona – und gerade jetzt breitet sich eine neue Krankheit weltweit aus: Der Ausbruch der Affenpocken wurde inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. Die Krankheit wird bei nahem Körperkontakt übertragen - und in der Enge der Wiesn-Zelte kommt man sich schnell mal näher. Dennoch sehen Mediziner keinen Grund zu Panik.

    „Ein Wiesn-Besucher, der dort nicht Sexualkontakt sucht und hat, wird keine Angst vor Affenpocken haben müssen“, sagt der Mediziner Johannes Bogner, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie am LMU-Klinikum der Universität München. Sehr viel wahrscheinlicher sei auf dem Oktoberfest eine Infektion mit einer Atemwegserkrankung – einer Erkältung, der Influenza oder Corona, heißt es bei den Experten.

    „Bezüglich der Affenpocken ist eine Übertragungsgefahr auf der Wiesn eher gering, weil es sehr engen Körperkontakt, insbesondere zu infizierten Hautläsionen für die Infektion braucht“, sagt auch der Infektiologe Christoph Spinner von der TU München. „Eine Infektion kann zwar prinzipiell nicht ausgeschlossen werden, scheint mir derzeit aber eher theoretisch. Die überwiegende Mehrheit aller Infektionen tritt derzeit nach sexueller Übertragung auf.“

    Vorbereitete Spritzen mit dem Impfstoff von Bavarian Nordic gegen Affenpocken liegen in einem Klinikum auf einem Tisch.
    Vorbereitete Spritzen mit dem Impfstoff von Bavarian Nordic gegen Affenpocken liegen in einem Klinikum auf einem Tisch. © Sven Hoppe/dpa

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Mittwoch, 10. August: Gericht lehnt Antrag gegen Affenpocken-Quarantäne ab

    18.24 Uhr: Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat die Anordnung einer dreiwöchigen Quarantäne für den Mitbewohner eines an Affenpocken erkrankten Mannes für zulässig erklärt. Das Gericht stellte sich damit am Mittwoch hinter eine entsprechende Entscheidung das Düsseldorfer Gesundheitsamtes (Az.: 29 L 1677/22).

    Der Betroffene hatte einen Eilantrag gegen die Quarantäne-Anordnung mit der Begründung gestellt, er habe sich zwischenzeitlich gegen Affenpocken impfen lassen. Der verwendete Impfstoff sei in der EU gegen Affenpocken noch gar nicht zugelassen und es lägen keine öffentlichen Daten seiner Wirksamkeit vor, wandte das Gericht ein.

    Da der Antragsteller während der infektiösen Phase in der Wohnung mit dem Infizierten gelebt habe, sei er als Kontaktperson der Kategorie 3 mit einem hohen Infektionsrisiko einzustufen. Für diese empfehle das Robert Koch-Institut eine häusliche Quarantäne von 21 Tagen.

    Fälle in Europa steigen – Impfstoff teils knapp

    13.19 Uhr: Die Zahl der Affenpocken-Fälle in Europa steigt weiter, der Impfstoff reicht in mehreren Ländern jedoch nicht mehr aus. In Deutschland wurden erstmals mehr als 3000 Fälle gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte. Belgien vermeldete ebenfalls zum ersten Mal Affenpocken bei einer Frau, wie die Gesundheitsbehörde Sciensano am Mittwoch mitteilte. Dort wurden den jüngsten Daten zufolge 546 Affenpocken-Fälle bestätigt. In dem Land mit mehr als 11 Millionen Einwohnern fuhren Menschen zuletzt über die Grenze nach Lille in Frankreich, um eine Impfung zu bekommen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete.

    Während in Belgien zuletzt nach Angaben des Gesundheitsministeriums nur etwa 3000 Impfdosen zur Verfügung standen, hat Frankreich laut Gesundheitsminister François Braun genügend Impfstoff, um die Zielgruppe von 250.000 Menschen zu impfen. Weitere 30.000 Dosen wurden in Belgien bestellt und sollen ab Oktober geliefert werden. Um den bestmöglichen Schutz zu erhalten, muss man zweimal geimpft werden.

    EU-weit stehen über die neue EU-Behörde Hera für gesundheitliche Notfälle insgesamt 163.620 Impfdosen zur Verfügung, die teilweise bereits an die Mitgliedstaaten verteilt wurden. Ein Sprecher der EU-Kommission wies bereits am Dienstag darauf hin, dass die Produktionskapazitäten für den Impfstoff Grenzen hätten. Man führe derzeit Gespräche mit den betreffenden Unternehmen um zu klären, wie die Kapazität erhöht werden könne. Der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagte, das Thema müsse bei dem nächsten Treffen mit seinen EU-Kollegen besprochen werden.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 9. August: Virologe bewertet Affenpocken-Gefahr für Kinder

    13.27 Uhr: Der Arzt und Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin warnt davor, den Fokus bei der Affenpocken-Erkrankung nun auf Kinder zu legen. "Es deutet nichts darauf hin, dass wir aktuell ein großes Problem bei Kindern hätten." Es seien wenige Einzelfälle, bei denen man sich genau ansehen müsse, wie es zu einer Infektion gekommen sei und ob es neue Übertragungswege gebe, etwa über Alltagskontakte. "Das ist ein sehr sensibles Thema. Denn nach allem, was wir wissen, sind die Hauptrisikofaktoren in Europa enge und häufig wechselnde sexuelle Kontakte", sagte Schmidt-Chanasit dieser Redaktion. Vergangene Woche waren dem RKI zwei Ansteckungen bei Jugendlichen bekannt geworden. Insgesamt sind bis Montag 2916 Fälle übermittelt worden, in fast allen Fällen handelt es sich um Männer.

    Erstmals Affenpocken bei Kind in Deutschland festgestellt

    13.02 Uhr: In Deutschland sind erstmals bei einem Kind die Affenpocken nachgewiesen worden. Es lebe in einem Haushalt mit zwei erwachsenen Infizierten, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Lagebericht mit. Der RKI-Datenbank vom Dienstag zufolge handelt es sich um ein höchstens vierjähriges Mädchen aus Pforzheim in Baden-Württemberg.

    Es habe sich bei einer "engen Kontaktperson" im Haushalt angesteckt, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit. Das Kind habe bisher keine Krankheitssymptome entwickelt. Nach Bekanntwerden des Falls im Haushalt sei es vorsorglich vom Gesundheitsamt untersucht worden, per Rachenabstrich seien Affenpocken diagnosiziert worden. Außerhalb des Haushalts habe das Mädchen keine engen Kontakte.

    Mit Stand vom Montag seien insgesamt 2916 Affenpockenfälle an das RKI übermittelt worden, hieß es im Lagebericht weiter. In fast allen Fällen handle es sich um Männer, nur sieben Infizierte seien weiblich. Bisher seien zwei Fälle bei Jugendlichen bekannt.

    Eine kolorierte rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Affenpockenvirus (grün) auf der Oberfläche von infizierten Zellen (blau).
    Eine kolorierte rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Affenpockenvirus (grün) auf der Oberfläche von infizierten Zellen (blau). © Niaid/Niaid/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Montag, 8. August: Berlin soll zusätzlichen Impfstoff bekommen

    12.01 Uhr: Berlin soll in dieser Woche vom Bund noch zusätzliche Dosen des Affenpocken-Impfstoffs bekommen. Etwa 1900 Impfdosen solle die Hauptstadt aller Voraussicht nach noch erhalten, teilte die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am Montag auf Anfrage mit. "Zudem werden wir über eine Abfrage an die Länder sehen, ob wir von ihnen noch Impfdosen bekommen können", hieß es weiter. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet. Bislang hatte Berlin, wo es im Bundesvergleich besonders viele gemeldete Fälle gibt, etwa 9500 Dosen des Impfstoffs erhalten.

    In den letzten Wochen waren von vielen Seiten Forderungen nach mehr Impfstoff für Berlin laut geworden – die Impfbereitschaft sei hoch, der bislang verfügbare Impfstoff aber nicht ausreichend, hieß es. Das Impf-Monitoring für die Hauptstadt laufe derzeit an, weil aber nicht alle Impfstellen Zahlen gemeldet hätten, seien die bisher vorliegenden Zahlen von rund 4500 Impfungen noch nicht vollständig.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 5. August: USA verhängen nationalen Notstand wegen Affenpocken

    7.14 Uhr: Die Regierung der USA hat wegen der sich weiter verbreitenden Affenpocken den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mit dem Schritt sollen unter anderem Mittel des Bundes freigegeben werden können, um das Virus zu bekämpfen. "Wir sind bereit, unsere Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Virus auf die nächste Stufe zu heben, und wir fordern jeden Amerikaner auf, die Affenpocken ernst zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen, um uns bei der Bekämpfung dieses Virus zu helfen", sagte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra am Donnerstag.

    Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO vor knapp zwei Wochen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine "Notlage von internationaler Tragweite", hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärt. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.

    Laut Gesundheitsministerium gibt es in den USA mittlerweile rund 6600 Fälle. Rund 1,1 Millionen Impfdosen würden für die Menschen im Land bereitgestellt, sagte Becerra. Er kündigte an, die Kapazitäten bei den Test auf 80.000 pro Woche zu erhöhen. Einzelne US-Bundesstaaten und große Städte, etwa der Bundesstaat New York und San Francisco, hatten bereits zuvor den Notstand ausgerufen und um Hilfe des Bundes gebeten.

    Ein Mann lässt seine Hände an einer Affenpocken-Impfstelle in New York desinfizieren.
    Ein Mann lässt seine Hände an einer Affenpocken-Impfstelle in New York desinfizieren. © Michael Nagle/XinHua/dpa

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Donnerstag, 4. August: Bremen bietet anonyme Beratung und Tests auf Affenpocken

    14.58 Uhr: Das Gesundheitsamt Bremen reagiert mit einem anonymen und kostenlosen Beratungs- und Testangebot auf die Verbreitung der Affenpocken-Fälle. Seit Juni gebe es im Land Bremen vereinzelte Fälle, teilte die Gesundheitssenatorin am Donnerstag mit. Bislang wurden acht Infektionen in dem Bundesland gemeldet. In Bremerhaven gibt es eine telefonische Beratung, über die ein Test vermittelt werden kann.

    Das Beratungs- und Testangebot sei eingerichtet worden, weil im Fall einer Erkrankung mit einer Stigmatisierung zu rechnen sei, hieß es. Nach einer vorherigen telefonischen Terminvereinbarung können demnach Informationen rund um die Infektion erfragt und eine anonyme Testung vereinbart werden. Allerdings fällt die Anonymität bei einem positiven Ergebnis weg, weil dann das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen nachverfolgen muss. Bei einer Infektion mit Affenpocken muss die betroffene Person für 21 Tagen in Isolation.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 2. August: Jugendliche aus Stuttgart und Erfurt mit Affenpocken infiziert

    17.15 Uhr: Rund drei Monate nach dem ersten Affenpocken-Nachweis in Deutschland spricht das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals von bekannt gewordenen Ansteckungen bei Minderjährigen. Zwei männliche Jugendliche aus Stuttgart und Erfurt steckten sich an, wie aus einer RKI-Datenbank hervorgeht. Die Meldungen beziehen sich auf die erste Julihälfte (Meldewochen 27 und 28). Zunächst hatte der "Spiegel" über zwei Betroffene im Alter von 15 und 17 Jahren berichtet.

    Forderungen nach Aufklärungskampagnen zu Affenpocken

    11.00 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery haben sich für bessere Aufklärung über Affenpocken ausgesprochen und vor Stigmatisierung Erkrankter gewarnt. "Wir müssen uns im Klaren sein, dass Aufklärung und Prävention jetzt besonders wichtig sind und früher Zugang zu Diagnose- und Therapiemöglichkeiten essenziell ist", sagte die stellvertretende DKG-Vorsitzende Henriette Neumeyer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag.

    "Der Stigmatisierung von Erkrankten ist dabei dringend entgegenzuwirken, da nur dann eine effektive Eindämmung möglich ist", sagte Neumeyer weiter. Das Ziel müsse sein, die weitere Ausbreitung zu stoppen, um insbesondere vulnerable Gruppen wie Menschen mit schwachem Immunsystem zu schützen. "Infektionen müssen schnell erkannt werden, und wir müssen die Impfangebote für die Risikogruppen dringend ausweiten."

    Auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, forderte, besser über Affenpocken zu informieren. "Für Stigmatisierung der Erkrankten gibt es überhaupt keinen Grund", sagte er den RND-Zeitungen. "Was wir vielmehr brauchen sind gute, verständliche Aufklärungskampagnen - sowohl der gefährdeten Personengruppen, wie auch der ganzen Bevölkerung."

    So sehen Hautsymptome von Affenpocken-Patienten aus. Weltweit gibt es immer mehr Infektionen.
    So sehen Hautsymptome von Affenpocken-Patienten aus. Weltweit gibt es immer mehr Infektionen. © dpa

    Bundesregierung will vorerst keinen weiteren Impfstoff bestellen

    10.30 Uhr: Die Bundesregierung wird vorerst keine weiteren Affenpocken-Impfstoffdosen bestellen. "Weitere Impfstoffbestellungen sind aktuell nicht in Planung", sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums den RND-Zeitungen. "Derzeit ist lediglich der Impfstoff Jynneos der Firma Bavarian Nordics zur Immunisierung gegen Affenpocken verfügbar", erklärte sie weiter. "Aktuelle Herausforderung ist, dass die weltweite Nachfrage nach dem Impfstoff das Angebot übersteigt und es zu einer temporär begrenzten Lieferfähigkeit seitens des Herstellers kommt."

    Die Deutsche Aidshilfe hatte kürzlich eine Million Impfdosen gegen Affenpocken in Deutschland gefordert. Die Bundesregierung hat bislang nur ein Viertel dieser Zahl geordert.

    "Der Bund hat im Rahmen einer nationalen Beschaffung insgesamt 240.000 Dosen des Impfstoffs Jynneos/Imvanex bestellt, von denen die erste Tranche in Höhe von 40.000 Impfdosen Jynneos Mitte Juni an das zentrale Lager des Bundes ausgeliefert wurde", sagte die Ministeriumssprecherin. "Die restlichen 200.000 Impfstoffdosen gegen Affenpocken aus nationaler Beschaffung werden im September 2022 erwartet."

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Montag, 1. August: Erster Affenpockentodesfall in Indien bestätigt

    16.26 Uhr: In Indien ist erstmals ein Todesfall eines mit Affenpocken erkrankten Patienten bestätigt worden. Der junge Mann habe keine anderen Gesundheitsprobleme gehabt, teilte die Gesundheitsministerin des betroffenen Bundesstaates Kerala, Veena George, am Montag mit. Er sei vor gut zwei Wochen (19. Juli) in den Vereinigten Arabischen Emiraten positiv auf das Virus getestet worden. Kurz darauf ist er ihren Angaben zufolge in seine Heimat Indien zurückgekehrt, wo er etwas später Fieber bekam, ins Krankenhaus musste und zuletzt an einem Beatmungsgerät gewesen ist. Er sei am vergangenen Samstag gestorben. Indische Tests hätten seine Erkrankung mit Affenpocken bestätigt. Kontaktpersonen von ihm würden beobachtet.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Samstag, 30. Juli:

    Bundesstaat New York erklärt wegen Affenpocken den Notstand

    16.48 Uhr: Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken hat die Gouverneurin des Bundesstaates New York den Notstand ausgerufen. "Diese Maßnahme erlaubt es uns, schneller auf den Ausbruch zu reagieren und zusätzliche Schritte zu unternehmen, um mehr New Yorker zu impfen", sagte Kathy Hochul in einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung. Man müsse zur Eindämmung des Virus "jedes Werkzeug nutzen" und besonders Risikogruppen so gut wie möglich schützen.

    Dafür werde unter anderem die Kontaktverfolgung intensiviert und mehr Gesundheitspersonal mobilisiert, um Schutzimpfungen zu verabreichen. Außerdem würden die Testkapazitäten ausgebaut. Der Notstand gilt vorerst bis zum 28. August. Ebenfalls am Freitag meldete das Gesundheitsministerium des Bundesstaats 1383 bestätigte Infektionen mit dem Affenpockenvirus, die sich hauptsächlich in der Millionenmetropole New York konzentrieren - das entspricht etwa einem Viertel aller bisher in den USA registrierten Fälle.

    Ministerium: Zweiter Affenpocken-Todesfall in Spanien

    14.09 Uhr: In Spanien ist ein zweiter Todesfall im Zusammenhang mit einer Affenpocken-Infektion registriert worden. Das meldete am Samstag das Gesundheitsministerium in Madrid. Der erste Todesfall war in Spanien erst am Freitagabend mitgeteilt worden. Der staatliche spanische Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten, es handle sich gleichzeitig um die ersten MPX-Todesfälle in Europa.

    Die Todesfälle seien der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Europäischen Kommission gemeldet worden, schrieb das Ministerium. Der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete unter Berufung auf die Behörden, in beiden Fällen handele es sich um "junge Männer".

    Spanien meldet ersten Affenpocken-Todesfall

    8.26 Uhr: In Spanien ist der erste Todesfall durch eine Affenpocken-Infektion registriert worden. Nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders RTVE und anderer spanischer Medien handelt es sich gleichzeitig auch um den ersten Todesfall in Europa. Die infizierte Person sei in der Region Valencia im Osten des Landes an der Krankheit gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitagabend mit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte in einem Situationsbericht zum aktuellen Affenpocken-Ausbruch von Anfang der Woche insgesamt fünf Tote verzeichnet – alle in der Region Afrika.

    Weitere Informationen zu der in Spanien ums Leben gekommenen Person wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Spanien ist eines der von der Krankheit am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Von den 4298 bisher im ganzen Land erfassten Infektionsfällen hätten bisher nur 120 eine Krankenhaus-Einweisung nötig gemacht, hieß es.

    Auch Brasilien meldete am Freitag einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Allerdings habe es sich um einen Patienten mit anderen relevanten Komorbiditäten gehandelt, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília auf einer Pressekonferenz mit. Der Fall werde noch überprüft.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 29. Juli: Lesben- und Schwulenverband für mehr Affenpocken-Impfstoff in Berlin

    12.59 Uhr: Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg hat erneut mehr Affenpocken-Impfstoff für die Hauptstadt verlangt. "Die Impfbereitschaft ist hoch, doch das Impfangebot knapp. Berlin braucht dringend mehr Impfstoff", sagte LSVD-Sprecher Christopher Schreiber der dpa. Nach seinem Eindruck seien rund zwei Wochen nach dem Impfstart zumindest die den HIV-Schwerpunktpraxen bisher zur Verfügung gestellten Impfdosen – 300 Dosen pro Praxis - weitgehend aufgebraucht. "Trotzdem gibt es eine weiterhin hohe Nachfrage, die aktuell nicht bedient werden kann", so Schreiber.

    In Barcelona, Spanien, wird ein Mann wird gegen Affenpocken geimpft.
    In Barcelona, Spanien, wird ein Mann wird gegen Affenpocken geimpft. © Francisco Seco/AP/dpa

    Der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung zufolge standen Berlin zunächst 8000 Impfdosen zur Verfügung, in späteren Lieferungen habe es noch einen Nachschub von 1500 gegeben. Valide Impfzahlen lägen noch nicht vor.

    Das Bundesgesundheitsministerium hatte für Deutschland insgesamt 240.000 Impfdosen bestellt. Von diesen solle Berlin, wo es vergleichsweise viele Infektionen gibt, einen großen Teil bekommen, bekräftigte die Senatsverwaltung auf Anfrage. Der genaue Berliner Anteil und der Liefertermin der weiteren Dosen könnten aber noch immer nicht genannt werden.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 26. Juli: Bislang rund 4000 Affenpocken-Impfdosen in NRW ausgeliefert

    20.24 Uhr: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat wegen der Ausbreitung der Affenpocken einen Brandbrief an die zuständigen Minister der EU-Staaten geschickt. Die Europäische Union sei das Epizentrum entdeckter Fälle, heißt in dem Schreiben vom Mittwoch, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Es ist keine Zeit für Selbstzufriedenheit, und wir müssen weiter zusammenarbeiten, um den Ausbruch zu kontrollieren."

    Die WHO hatte den Affenpocken-Ausbruch am Wochenende zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Vor diesem Hintergrund schreibt Kyriakides, es sei unter anderem wichtig, dass die EU-Staaten solide Systeme zur Überwachung der Lage und zum Melden neuer Fälle hätten.

    Daran habe es zu Beginn der Corona-Pandemie gefehlt. Eine effektive Kontaktnachverfolgung sowie gegebenenfalls Isolation könnten zudem dabei helfen, den Ausbruch zu kontrollieren. Am wichtigsten sei aber wohl die öffentliche Kommunikation über Risiken. Diese solle verstärkt werden, "insbesondere um das Bewusstsein zu schärfen - ohne Panik oder Stigmatisierung zu verursachen".

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 26. Juli: Bislang rund 4000 Affenpocken-Impfdosen in NRW ausgeliefert

    15.12 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sind bislang 3880 Affenpocken-Impfdosen in die fünf Regierungsbezirke geliefert worden. Die weitaus meisten gingen mit 2100 Dosen in den Regierungsbezirk Köln, gefolgt von Düsseldorf (960), Münster (420), Arnsberg (320) und Detmold (80). Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit und bezog sich dabei auf Daten bis zum 25. Juli.

    Menschen mit hohem Infektionsrisiko können sich in NRW seit gut zwei Wochen kostenfrei gegen Affenpocken impfen lassen. Der Impfstoff wurde HIV- und Infektionsambulanzen an den Universitätskliniken sowie entsprechenden Schwerpunktpraxen zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung für eine Impfung liegt im Ermessen der Ärzte.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Montag, 25. Juli: EU-Kommission genehmigt Impfstoff gegen Affenpocken

    20.22 Uhr: Die EU-Kommission hat den Impfstoff Imvanex gegen Affenpocken zugelassen. Wie ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte, folgte die Behörde am Montag einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde und genehmigte das Präparat des Unternehmens Bavarian Nordic zum Schutz von Erwachsenen gegen die Affenpocken. Zuvor hatte Bavarian Nordic die Entscheidung öffentlich gemacht.

    Bislang war der Impfstoff auf EU-Ebene nur zum Schutz von Erwachsenen gegen Menschenpocken zugelassen. Deutschland und einige andere Länder hatten jedoch bereits nationale Ausnahmeregelungen für den Einsatz gegen Affenpocken gewährt.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Sonntag, 24. Juli: Forscherin: Weltgemeinschaft muss sich gegen Ausbrüche besser wappnen

    9.24 Uhr: Angesichts der Einstufung des Affenpocken-Ausbruchs als internationale Notlage fordert eine Expertin, sich gegen künftige Epidemien besser zu wappnen. "Unsere Welt wird immer anfälliger für Ausbrüche von Infektionskrankheiten", erklärte Josie Golding, Chefepidemiologin der britischen Forschungseinrichtung Wellcome Trust, am Samstag. Die Einstufung sollte Regierungschefs an die derzeitigen Schwächen der Weltgemeinschaft erinnern, solchen Herausforderungen zu begegnen.

    "Während die Affenpocken-Fälle weiterhin zunehmen und sich in mehr Ländern ausbreiten, stehen wir jetzt einer doppelten Herausforderung gegenüber: eine endemische Krankheit in Afrika, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und einem neuen Ausbruch, der marginalisierte Gruppen betrifft", schrieb sie. Die internationale Zusammenarbeit müsse verstärkt werden.

    Die Forschung müsse klären, warum man bei den Affenpocken neue Übertragungsmuster sehe und was man dagegen unternehmen könne. "Wir können es uns nicht leisten, darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren, bevor wir eingreifen."

    Affenpocken-Impfung in Montreal, Kanada.
    Affenpocken-Impfung in Montreal, Kanada. © Graham Hughes/The Canadian Press via AP/dpa

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Samstag, 23. Juli: WHO erklärt Affenpocken-Ausbruch zu einer internationalen Notlage

    16.23 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Affenpocken-Ausbruch in mehr als 50 Ländern zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Das gab WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag bei einer Pressekonferenz bekannt. Die Einstufung soll die Aufmerksamkeit der Mitgliedsländer erhöhen, hat aber keine direkten praktischen Folgen, denn die Regierungen entscheiden selbst über etwaige Maßnahmen in ihren Ländern. Lesen Sie dazu: Affenpocken – Was die Ausrufung der Notlage bedeutet

    Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
    Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). © Andreas Arnold/dpa

    Affenpocken bei zwei Kindern in den USA nachgewiesen

    5.34 Uhr: In den USA sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mittlerweile zwei Fälle von Affenpocken bei Kindern bestätigt worden. Beide seien in dieser Woche nachgewiesen worden, sagte die stellvertretende Leiterin der CDC-Abteilung für Krankheitserreger mit hohem Risiko und Pathologie, Jennifer McQuiston, am Freitagabend (Ortszeit). Insgesamt gebe es in den USA inzwischen mehr als 2800 bestätigte Fälle.

    Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten, Entzündungen in der Genital- und Analregion sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich. Die meisten Betroffenen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation Männer, die Sex mit Männern haben. Generell kann sich aber jeder infizieren, der engen körperlichen Kontakt mit Infizierten hat.

    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Affenpocken-Viren.
    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Affenpocken-Viren. © Andrea Männel/Andrea Schnartendorff/RKI/dpa

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Freitag, 22. Juli: Studie: 95 Prozent der Affenpocken-Fälle sind Folge einer Infektion durch sexuelle Kontakte

    6.07 Uhr: 95 Prozent der Affenpocken-Fälle sind laut einer Studie die Folge einer Infektion durch sexuelle Kontakte. Für die am Donnerstag im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlichte Untersuchung werteten Wissenschaftler 528 bestätigte Infektionen in 16 Ländern zwischen dem 27. April und dem 24. Juni aus.

    "Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind; sie können durch jede Art von engem körperlichen Kontakt übertragen werden", erklärte Studienautor John Thornhill. "Unsere Arbeit legt aber nahe, dass die meisten Übertragungen in Verbindung mit sexueller Aktivität stehen - hauptsächlich, aber nicht ausschließlich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben."

    Der Studie zufolge waren 98 Prozent der Infizierten homosexuelle oder bisexuelle Männer. 41 Prozent waren mit dem HI-Virus infiziert, das Medianalter betrug 38 Jahre.

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Donnerstag, 21. Juli: WHO-Notfallausschuss zu Affenpocken tagt

    9.30 Uhr: Wegen der Affenpocken-Nachweise in Dutzenden Ländern tagt an diesem Donnerstag in Genf zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ein Krisenteam. Die Experten beraten, ob die zuvor nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannten Infektionen bei Menschen wegen der weltweiten Ausbreitung eine "Notlage von internationaler Tragweite" darstellt. Das ist die höchste Alarmstufe, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhängen kann. Praktische Auswirkungen hat das auf Anhieb nicht. Es soll Regierungen aufrütteln, damit sie Maßnahmen zur Eindämmung einer Ausbreitung erlassen. Jedes Land entscheidet darüber selbst.

    Der Affenpocken-Notfallausschuss mit 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berät am Donnerstagnachmittag. Es galt in Genf als eher unwahrscheinlich, dass die Ergebnisse dieser Beratungen vor Freitag veröffentlicht werden.

    1140 Fälle in Berlin – hohe Impfnachfrage

    7.20 Uhr: Rund zwei Monate nach dem ersten nachgewiesenen Fall von Affenpocken in Deutschland ist die Zahl der entdeckten Erkrankungen auf mehr als 2000 gestiegen, wobei Berlin weiter besonders betroffen ist. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales der Hauptstadt wies am Dienstag 1140 Betroffene aus, von denen fast alle männlich sind. Bundesweit sind dem Robert Koch-Institut (RKI) bisher genau 2033 Fälle gemeldet worden.

    Impfungen gegen Affenpocken, die bislang nur bestimmten Gruppen empfohlen werden, sind in Berlin Mitte vergangener Woche angelaufen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit sprach auf Anfrage von einer sehr hohen Nachfrage. Wie viele Menschen schon geimpft wurden, sei aber noch nicht klar. "Das Impfmonitoring läuft gerade an, uns liegen noch keine validen Zahlen vor", hieß es. Die rund 8000 in Berlin verfügbaren Impfdosen werden nach Einschätzung der Behörde aber schnell aufgebraucht sein. "Deshalb brauchen wir vom Bund zeitnah weitere Impfdosen."

    Nachrichten zum Affenpocken-Ausbruch von Dienstag, 19. Juli: US-Epidemiologe: Befinden uns schon in einer Pandemie

    15.25 Uhr: Der US-amerikanische Epidemiologe und Gesundheitsforscher Eric Feigl-Ding warnt vor dem weiteren Verlauf der Affenpocken. "Exponentielles Wachstum auf fast 13.000 Fälle weltweit", schreibt er auf Twitter. Im August rechne er mit Zahlen um die 100.000. "Ist das schon eine Pandemie? Auf jeden Fall!", so Feigl-Ding.

    Die Test- und Präventionsstrategien hält er in diesem Zusammenhang für unterentwickelt, das Treffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 21. Juli zur Diskussion der Affenpocken zu spät. "Wir sind so schlecht auf die Affenpocken vorbereitet, dass es nicht einmal mehr lustig ist", twittert Feigl-Ding.

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    Mehr als 2000 Fälle von Affenpocken in Deutschland

    12.40 Uhr: Rund zwei Monate nach dem ersten nachgewiesenen Fall von Affenpocken in Deutschland ist die Zahl der entdeckten Erkrankungen auf mehr als 2000 gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) wies am Dienstag auf seiner Webseite genau 2033 Betroffene in Deutschland aus. Mit Ausnahme von zwei Frauen sind demnach alle Erkrankten Männer. "Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben", schreibt das RKI. Grundsätzlich kann sich mit dem Virus jeder anstecken, der engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten hat.

    Die Krankheit verläuft nach RKI-Angaben bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Schwere Verläufe sind aber möglich, insbesondere bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

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      (afp/dpa/epd/fmg)

      Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.