Berlin. Die Preise für Benzin und Diesel sind seit einigen Wochen auf einem Allzeithoch. Zu welchen Tageszeiten Tanken am günstigsten ist.

Früh morgens auf Achse und merken: der Tank ist fast leer. Ungünstig nur, dass es gerade in den Morgenstunden am teuersten ist. Doch wie der ADAC in seiner jüngsten Auswertung offen gelegt hat, sind die Preisspitzen im Vergleich zum Vorjahr teilweise noch deutlich angestiegen. Aber an bestimmten Zeiten lässt es sich deutlich günstiger tanken.

Für Autofahrer eine Pilgerreise: das Abfahren der Tankstellen mit den günstigsten Preisen. Wie der ADAC mit einer aktuellen Untersuchung jüngst gezeigt hat, ist Tanken morgens am teuersten. Grundlage für die Untersuchung ist die Beobachtung der Preisbewegungen im Mai an 14.000 Tankstellen deutschlandweit gewesen.

Tiefstpreise beim Tanken: Abends ab 18 Uhr tanken lohnt sich

Die Studie des ADAC macht deutlich, dass die Preise für Kraftstoffe ab 6 Uhr morgens kräftig ansteigen und gegen 7 Uhr einen täglichen Höhepunkt erreichen. Diesel liege dabei im Schnitt 12 Cent und Super E10 ganze 6 Cent über dem Tagesdurchschnitt.

Danach falle der Preis wieder, bis er nach 9 Uhr wieder kräftig anziehe. Im Tagesverlauf schwanke der Spritpreis im Zickzack-Kurs zwischen höheren und niedrigeren Preise mit weiteren Spitzenzeiten um 10 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr, vor 18 und 20 Uhr sowie ab 22 Uhr. Tendenziell sinken die Spritpreise jedoch bis zum Abend.

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Am günstigsten tanken Autofahrer zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr, informiert der ADAC. Augen offen halten nach dem günstigsten Benzinpreis lohnt sich also, denn die Preisdifferenz für Benziner betrage zwischen 7 Uhr und der günstigsten Tankzeiten am Abend ganze 7 Cent pro Liter – bei einer 50 Liter-Tankfüllung eine Ersparnis von 4 Euro. Diesel-Fahrer sparen sogar 6,50 Euro.

Benzin und Diesel: Preisunterschied von bis zu 16 Cent pro Liter möglich

Beim Diesel zieht der Preis in den Morgenstunden übrigens deutlich stärker an als beim Benzin. Eine Differenz von stellenweise 5 Cent pro Liter ergebe sich hierbei. Dieselfahrer tanken dafür in den Abendstunden etwas günstiger als Benzinerfahrer.

Im Mai hat der Unterschied zwischen der Spitzenzeit am Morgen und den Tiefstpreisen am Abend beim Diesel ganze 16 Cent pro Liter betragen. Der Preisunterschied hat sich im Vergleich zum Vorjahr damit mehr als verdoppelt und ist zugleich der höchste Wert, der vom ADAC seit Beginn der Analysen im Jahr 2015 ermittelt wurden.

ADAC: Spritpreise vom Ölpreis und Dollarkurs entkoppelt

Wie ADAC-Unternehmenssprecher Andreas Hölzel erklärt, gewinnen die Mineralölkonzerne durch höhere Preise direkt höhere Gewinne: "Die Tankstellenpreise passen derzeit nicht mehr mit den fundamentalen Daten wie Ölpreis und Dollarkurs zusammen."

Gerade deswegen seien Deutungen zu Marktgeschehen und Preisbildung derzeit schwierig. Fest stehe jedoch: "Die Preise sind ungeachtet der Steuersenkung deutlich über 20 Cent je Liter zu hoch."

Ob die starken Preisspitzen in den Morgenstunden erhalten bleiben, sei laut Hölzel nicht vorherzusehen. Aber an die bestehende Faustregel könnten sich Autofahrer weiterhin halten: "Morgens beziehungsweise vormittags ist tanken am teuersten, abends weiterhin am günstigsten."

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.